Tag 26 Montag 02.11.2015
Foto des Tages
Den gestrigen Abend verbrachten wir wieder im Restaurant/Aufenthaltsraum der Hazienda vor dem offenen Kamin. Wir tauschten uns mit einem anderen deutschen Ehepaar über die Erlebnisse des Tages aus. Natürlich freuten wir uns über den Sieg der Roten. Da das Ehepaar aus Stuttgart kam, freuten sie sich auch über den Stuttgarter Sieg gegen Darmstadt, also alles bestens.
Diesmal war noch eine größere, deutschsprachige Reisegruppe da. Alles war wieder sehr gemütlich. Da wir vor der Gruppe gegessen hatten, hatten wir das W-LAn für uns alleine und so habe ich so schnell wie möglich einige Bilder für Euch hochgeladen. Dann habe ich noch den Download der HAZ gestartet, der eine ganze Stunde gedauert hat. Aber so hatte ich wenigstens noch meine Abendlektüre.
Auch heute wurde es wieder kalt und so haben wir unseren Kamin im Zimmer anfeuern lassen. Abwechselnd sind wir in den Raum gegangen und haben das Feuer in Gang gehalten. Das hat sich gelohnt, denn im Zimmer war es kuschelig.
So, das ist der Rückblick auf den gestrigen Abend. Der erste Blick heute Morgen gilt natürlich dem Cotopaxi. Also die Gardinen zur Seite geschoben und da war er in seiner ganzen Pracht. Zwar diesig, aber er spie deutlich Wasserdampf.
Schnell duschen und dann den Cotopaxi ohne Drähte und Masten fotografieren. Der Chef der Hazienda hatte gesagt, 10 Minuten zu Fuß und du hast das Motiv. Das konnte ich nicht wirklich glauben, den 10 Minuten war ich bereits am ersten Tag den Berg hochgestiefelt. Also rein ins Auto und den Berg hoch. Oben habe ich mich noch fast fest gefahren, aber ich hatte das Bild im Kasten. Ein guter Start in den Tag, auch wenn das Bild nicht wirklich gut geworden ist.
Dann ging es los. Zuerst fuhren wir durch diesige Täler, nur langsam konnte sich die Sonne durchsetzen und wir fuhren durch eine beeindruckende Landschaft. Erstaunlich ist, in welcher Höhe und Schräglage hier Ackerbau betrieben wird und das in Handarbeit. Hier kann sich jeder subventionierte, immer klagende deutsche Bauer ansehen, was Arbeit ist.
Leider verfuhren wir uns, sodass wir erst um 12 Uhr in der gebuchten Hazienda „in der Nähe“ von Banjos waren. Die Hazienda ist traumhaft schön, liegt aber für unser Vorhaben zu weit ab vom Schuss.Meine Hotelbewertung befindet Ihr hier
Hier muss ich Selbstkritik üben, ich hätte bei meinem ursprünglichen Plan bleiben sollen und 3 oder 4 Nächte in Banjos oder Umgebung bleiben sollen, um von da aus die Aktivitäten zu starten. Dafür hätten wir auch gut die Hazienda Mantales buchen können. So aber ist der Teil „Straße der Vulkane“ irgendwie zerrissen und wir sitzen mehr im Auto oder in den Haziendas, als das wir die tollen Dinge in der Umgebung sehen. Das soll jetzt nicht heißen, dass dieser Teil der Reise schlecht ist, aber wir hätten ihn optimaler gestalten können. Wie schreibt Pachi in ihrem letzten Kommentar: „genießt alles“. Genau das machen wir.
Doch jetzt zurück zum Tag. Unser Zimmer war noch nicht fertig, also machten wir uns auf nach Banjos. Die Fahrt war eine Achterbahnfahrt, allerdings mit mehr bergab als bergauf Fahrten. Auch haben die Erbauer genügend Wilde Maus-Kurven eingebaut. Ich habe noch immer das Gefühl, dass ich wesentlich mehr Spaß an der Fahrt hatte als Gaby. Nach einer knappen Stunde, erreichten wir den ersten Ausläufer von Banjos und machten einen Stopp. Angeboten wurden hier eine Art Seilbahnfahrt und ein Sturzflug am Seil durch den Canyon. Naja, man muss nicht alles machen. Werde ich ruhiger? Ich machte noch einen kurzen Gang zu einem Wasserfall, der nicht wirklich spektakulär war.
Wir wollten weiter nach Puyo, die Straße der Wasserfälle fahren. Doch wir erreichten den Ortskern von Banjos nicht, da hier ein totales Verkehrschaos herrschte. Davor hatten uns Andreas und Franziska gewarnt. Da der gesamte Ort Banjos eine Art Freizeitpark ist, ist er aufgrund der 4 freien Tage hoffnungslos überlaufen. Also brachen wir unser Vorhaben ab und fuhren wieder zur Hazienda. Auch hier hatten wir einen Stau. Lustig dabei, dass irgendwo im Stau Polizisten an der Seite stehen und winken, winken und nochmal winken, man solle fahren, geht aber nicht. Großartiger Job.
Beim Thema winken fällt mir auch eine andere Gegebenheit ein, über die wir immer wieder schmunzeln müssen. Egal ob auf Autobahnen oder Schotterwegen, am Straßenrand stehen immer Menschen die winken, oft mit Fahnen. Sie machen darauf aufmerksam, dass Ihr Restaurant, Shop oder sonst was offen ist. Die aktivsten von ihnen springen einem dabei fast vor das Auto. Richtig gut sieht es aus, wenn mehrere Läden hintereinander sind.
Letztendlich sind wir auf unserer Hazienda und bekommen ein schönes Zimmer. Wie bereits gesagt, die Hazienda ist richtig gut und zu empfehlen. Für eine Zwischenübernachtung aber zu schade, da alleine das angebotene Programm einen längeren Aufenthalt nahelegt.
Wir sitzen in einem großen Raum und warten auf unser Abendessen, draußen wir es kalt aber die Stimmung ist toll. Wenn da nicht eine Dänin unbedingt mit Lautsprecher mit ihrem Kerl zu Hause telefonieren müsste. Eine Unsitte, die anscheinend immer mehr Einzug hält. Man, bin ich konservativ.
Yau, ein böser Blick und ich habe sie verscheucht.
Das Abendessen war großartig, Essen und Service von außergewöhnlicher Qualität. Der Aperitif war etwas Besonderes: erwärmter Blueberry Wine mit Lemon Tea, große Klasse.