Tag 10 Samstag 17.10.2015
Foto des Tages
Unsere Tage der Inkas: Pachacuti, der neunte Herrscher von Cusco
Wir sitzen im Zug von Urubamba nach Machu Picchu und irgendwie ist alles anders. Bin ich aufgeregt? Bin ich nervös? Bin ich gespannt? Bin ich neugierig? Vielleicht von allen etwas, aber warum? Es geht doch nur zu einer weiteren Inkastätte, es geht doch nur nach Machu Picchu.
Nein, Machu Picchu ist anders, Machu Picchu verzaubert einen schon bevor man dagewesen ist. Klingt verrückt, aber genauso fühlten wir beide uns, als sich unser Zug in Bewegung setzte, wir waren verzaubert. Wir wissen, dass nicht nur wir verzaubert waren, auch viele, die dem Blog folgen, haben uns im Vorfeld gesagt: „Oh, Machu Picchu, ein Traum. Darunter auch meine Mutti, die wir heute gemeinsam mit dem Papa im Handgepäck hatten, damit sie ihre eigene Interpretation des Tages machen können.
Wer jetzt einen Bericht erwartet, der die einzelnen Gebäude, Orte … beschreibt der braucht nicht weiterlesen. Ich finde, man kann nur versuchen Machu Picchu gesamthaft zu beschreiben.
Was macht Machu Picchu so Besonders? Schon alleine die Anreise ist es wert bereist zu werden. Durch das Tal bis Ollantaytambo ist es mit dem Zug viel entspannter, als gestern mit dem Auto. Nach Ollantaytambo wird es erst richtig abenteuerlich. Immer entlang am Rio Urubamba, links und rechts schießen die Felsmassive in die Höhe. Wenn man bedenkt, dass wir uns selbst auf 2800 Metern bewegen und die höchsten Gipfel der Umgebung noch einmal bis 3000 Meter höher sind, kommt man schon ins Staunen.
Leider hatten wir ab Ollantaytambo Regen und schlechtes Wetter. Schade, nicht nur für die Fotos. Ich glaube aber auch nicht, dass irgendein Foto diese Stimmung einfangen kann, man muss es selbst gesehen und gefühlt haben. Nach unserer Ankunft im Ort Aguas Calientes, ein Dorf mitten im Nichts, steigen wir von der Bahn in den Bus um.
Eine abenteuerliche, ½ stündige Auffahrt zur historischen Stätte steht jedem bevor. Die Stätte, um die sich so viele Geschichten ranken.
Was macht Machu Picchu so Besonders? Eigentlich hat Machu Picchu ein einziges Fotomotiv und das ist die Anlage mit dem Huayna Picchu und Huchuý Picchu im Hintergrund. Das ist so natürlich nicht richtig, aber wenn wir ehrlich sind, haben wir von Machu Picchu genau dieses Bild vor Augen. Vielleicht mit blauen Himmel, damit kann ich leider nicht dienen, aber genau dieses Bild ist es, richtig?
Offiziell entdeckt wurde Machu Picchu im Jahr 1911 von Hiram Bingham einen auf Hawaii geborenen Amerikaner. Wie der Typ an eine solch entlegene Stelle kommen konnte ist für mich nicht zu verstehen, aber er hat es gemacht.
So wie ich nicht verstehe, wie der gute Hiram sich hierher verirren konnte, so wenig wissen die Experten, warum und wofür die Inkas Machu Picchu erbaut haben. Hierum ranken sich viele Geschichten und Interpretationen. Nur eine davon ist wirklich bestätigt, die Spanier haben Machu Picchu niemals gefunden, was für mich keine wirkliche Überraschung ist. Fest steht, dass die Inkas die Stadt vor ca. 500 Jahren erbaut haben und jeden einzelnen Stein aus dem Rio Urubamba nach oben geschafft haben. Auf dem Foto seht ihr, welche Leistung die Jungs und Mädels damals vollbracht haben müssen.
Nach unserer Ankunft, machten wir uns auf den vorgegebenen, mit vielen Variablen, Rundweg. Anfangs regnete es in Strömen, was der Begeisterung aller Menschen, die heute hier oben waren, keinen Abbruch tat. Man sah nur strahlende Gesichter, man hörte in vielen Sprachen Begeisterung. Man kam mit Landsleuten und Menschen aus aller Herren Länder in Gespräche, alle waren irgendwie high. Wir machten dann den normalen Rundgang und benötigten dafür 2 ½ Stunden, was ohne die Besteigung der beiden Gipfel Huayna Picchu und Huchuý Picchu bequem, mit vielen Aussichtspausen, machbar ist.
Was macht Machu Picchu nun so besonders? Dieses Thema hatten wir natürlich auch mit anderen Besuchern, einhellig waren wir der Meinung, es ist die Lage. Dieses Motiv mit dem Huayna Picchu und dem Huchuý Picchu ist einfach zu großartig. Dazu noch das Wissen, was die Menschen vor 500 Jahren geleistet haben um diese Anlage zu erbauen.
Nach 2 ½ Stunden waren wir wieder am Ausgang und die Menschenmassen drängten nach unten, die Schlange der auf den Bus Wartenden war garantiert 150 Meter lang und wir warteten eine ½ Stunde.
Hier noch einige Impressionen von der Anlage:
Bis zur Rückfahrt hatten wir noch genügend Zeit und so konnten wir unten im Ort gemütlich essen. Endlich fanden wir ein Restaurant, dass Meerschweinchen, eine peruanische Spezialität, im Angebot hatte und so bestellten wir es. Um es kurz zu machen geschmacklich ok, würde bei der fleischessende Fraktion der TUI um Michi Dow und den Lütschen herum, nur verständnisloses Kopfschütteln hervorrufen. Da ist einfach nichts dran.
Dann machten wir uns wieder auf die Rückfahrt, ein langer, großartiger Tag geht zu Ende.
Was macht Machu Picchu eigentlich so Besonders? Ich hoffe, ich konnte eine Antwort zumindest andeuten. Aber ich glaube, man muss es erleben um es dann doch nicht ausreichend beschreiben zu können.