Tag 12 Montag 19.10.2015
Foto des Tages
Nichts für schwache Nerven, so würde ich einen Teil des Tages überschreiben. Es begann alles nach Plan, wir machten uns nach einem gemütlichen Frühstück auf den Weg nach Cusco und waren noch positiv überrascht, weil die Rechnung niedriger ausfiel als angenommen. Auch die Fahrt bis zu den Toren oder besser Dreckhaufen von Cusco war schön.
Ich hatte während der letzten Tage einen regen Mailverkehr über den Zeitpunkt der Rückgabe des Wagens. Es ging um die Uhrzeit der Rückgabe. Letztendlich hatte ich nachgegeben und wir wollten den Wagen um 13 Uhr abgeben, da Europcar den Wagen ab 15:00 Uhr anderweitig vermietet hatte.
Cusco selbst ist verkehrstechnisch wirklich eine Katastrophe und mit einem Mietwagen sollte wirklich nur jemand fahren, der keine Angst hat und auch nicht zimperlich ist. Auch die Polizei war chaotisch und hat Einheimische und mich auf die Palme gebracht. Letztendlich kamen wir aber am Hotel an, brachten unsere Sachen aufs Zimmer. Wir wohnen wieder im Tandapata und haben ein schönes Zimmer über 2 Etagen.
Dann passierte es, 1 ½ km vor dem Ziel fabrizierte ich einen leichten Blechschaden an einer Straßenlaterne. Natürlich habe ich mich geärgert, aber passiert ist passiert. Der Schaden war da und wurde von der freundlichen Dame vermerkt, regeln will man die Angelegenheit per Mail.
Aber die Aufregung ging weiter, Plan war, dass wir uns erst einmal gemütlich auf den zentralen Platz setzen, um noch was zu besichtigen oder einfach nur durch die Stadt zu schlendern. Doch bevor wir den Platz erreichten, bemerkte ich, dass mein Handy weg war. Schnell haben wir alles durchsucht, sind noch einmal zur Autovermietung zurück, aber das Handy war nicht da. Vielleicht liegt es ja in unserem Zimmer im Tandapata. Ich also den Berg hoch, dass Zimmer durchsucht, aber nix.
Dann in Urubamba angerufen, aber auch das ohne Erfolg. Gaby wartete derweil schon ziemlich lange auf dem Hauptplatz. Ich war gerade wieder auf dem Weg nach unten, da fiel mir ein, dass wir im Tandapata auch 5 Minuten auf unser Zimmer gewartet hatten. Ich also zurück und in einer Sesselritze hing das gute Teil.
Um runter zu kommen, haben wir erst einmal oberhalb des Platzes einen Kaffee getrunken. Für eine Besichtigungstour hatte ich keinen Nerv mehr, also schaun wir doch mal ob der Chef der Autovermietung schon da ist. Es lässt sich ja im persönlichen Gespräch besser verhandeln als über Mails.
Siehe da, unser Auto stand noch immer ungewaschen da. Auf meine Frage, ob das Auto nicht vermietet sei, bekam ich die Antwort, nein, wurde gestern storniert. Man gut das Gaby dabei war, mein Blutdruck war deutlich erhöht. Leider kann ich die Arroganz und Dummheit der Dame nicht Worte fassen, aber das ging gar nicht. Ich habe bislang bei Europcar immer kompetentes und freundliches Personal gehabt, aber wie die Dame aufgetreten ist, werde ich so nicht hinnehmen.
Als ich mich wieder beruhigt hatte, haben wir uns auf das bevorstehende Abendessen im eleganten MAP Cafe gefreut, Wie berichtet ist das Essen von meinen Kollegen gesponsert.
Allen Beteiligten, ein dickes „danke schön“, wir hatten einen schönen Abend bei gutem Essen und gutem Wein. Die Atmosphäre hat es auch geschafft mich wieder runter zu fahren, denn vorher lag mir der Tag doch noch im Magen.
Insgesamt hatten wir je nach Betrachtung 5 bis 6 Gänge. Alles war besonders, alles war gut. Dankean Euch alle
Wenn ihr diesem Link folgt, findet ihr die aus meiner Sicht wichtigsten Tipps.
Rückblick:
Rückblickend kann man sagen, Peru ist ein tolles Land und hier gewesen zu sein, ist eine Bereicherung für unser Leben. Auch wenn nicht alles in Hochglanz schimmert, wie vielleicht in der Inkazeit, bietet Peru eine Menge.
Mit unserer Planung bin ich im Nachhinein auch sehr zufrieden, die Eingewöhnungszeit in Paracas hat uns gut getan. Jedem der eine solche Tour macht können wir so einen Einstieg nur empfehlen. Wenn dann noch ein wirkliches Highlight wie die Islas Ballestas in der Nähe ist, umso besser.
Ob man das Land nun individuell oder mit einer Gruppe bereist, muss jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall können wir bestätigen, dass man Peru auch individuell bereisen kann. Für uns überwiegen die Vorteile der Unabhängigkeit. Natürlich haben wir dadurch nicht alle Informationen bekommen, die ein Guide parat hat.
Wer Peru also individuell bereisen und das auch mit dem Mietwagen machen möchte, dem muss ich allerdings deutlich sagen, dass das nicht ganz ungefährlich ist. Mit normalem europäischen Verkehr hat das wirklich gar nichts zu tun. Der Fahrer sollte also schon „Kampferfahrungen“ haben.
Individualisten können wir nur empfehlen im Urubambatal ein Quartier zu nehmen und von da aus alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Ein ständiger Hotelwechsel erscheint uns eher unpraktisch. Solange man Cusco meidet, ist auch die Anmietung eines Mietwagens kein Problem. Zwar geht es auch hier etwas unkonventioneller als bei uns zu, aber es sollte kein wirkliches Problem darstellen. In Urubamba gibt es für jeden Geldbeutel ein Quartier. Für die gehobenen Ansprüche können wir das Tambo de Inka empfehlen (Bewertung). Das Tambo bietet im Übrigen einen Transfer vom/zum Flughafen an. Eine Variante, die ich im Nachhinein selbst gewählt hätte.
Machu Picchu ist natürlich ein absolutes Muss, aber auch die anderen von uns besuchten Stätte im Tal können wir empfehlen. Cusco selbst bietet natürlich noch viel mehr als wir gesehen haben. Für uns ist aber im Zweifel weniger mehr.
Ein bisschen trauere ich dem Süden Perus nach, den ich ja in meinen Planungen irgendwann gestrichen habe. Der Titicaca See und auch der Colca Felsen wären sicherlich eine weitere schöne Erfahrung gewesen, denn Peru ist ein wunderschönes Land.