Tag 43 Donnerstag 19.11.2015
Foto des Tages
Reisetag, also gibt es nicht viel zu berichten. Um 7:45 Uhr das Hotel in Punta Arenas verlassen und um 18:30 im Hotel in Valparaiso eingecheckt. Erwähnenswert sicherlich die Erkenntnis, wie gut die Beförderung per Bus von Santiago nach Valparaiso geklappt hat. Alles problemlos, ohne Zeitverzögerung und irre günstig.
Im Bus hatten wir dann noch einen netten, älteren Herrn neben uns, der uns von seinem Leben in Valparaiso erzählt hat, bevor er dann eingeschlafen ist. Unser Hotel liegt großartig. Wir haben auch nichts mehr erkundet, sondern haben uns im Hotelrestaurant auf der Dachterrasse ein schönes Steak bestellt und den beeindruckenden Ausblick genossen. Ein Reisetag, aber von der entspannten Art.
21.11., da war doch was, ach ja, Sabine hat Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, alles Gute und Liebe. Du warst ja die ganze Zeit bei uns, danke dafür.
PS: Deine Schwester hat pünktlich um Mitternacht eurer Zeit an dich gedacht und hatte strahlende Augen.
Tag 44 Freitag 20.11.2015
Foto des Tages (doppelt, aber egal, weil es so schön ist)
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht viel von diesem Tag erwartet. Eine Stadtbesichtigung ist immer anstrengend und irgendwie konnten wir das nicht gebrauchen. Aber es kam anders.
Unser Hotel Fauna liegt wirklich einzigartig, direkt im Cerro Alegre oder besser auf dem Hügel Alegre. Dieses Viertel ist Unesco Weltkulturerbe. Auch das Hotel mit dem angeschlossenen Restaurant ist einzigartig, kein Luxusschuppen, sondern einfach, schick individuell. Es war ehrlich Zufall, dass ich dieses Haus unter booking.com, verzeiht mir Kollegen, gefunden habe. Tipp: Hotel Fauna in Valparaiso. Meine Hotelbewertung findet Ihr hier.
Den Ausblick im Restaurant hatten wir ja bereits gestern genossen. Heute Morgen zum Frühstück verschlug es uns trotzdem die Sprache. Ursprünglich wollten wir drinnen frühstücken, doch es war schon so warm, dass wir es in aller Ruhe draußen taten. Wir waren extrem gut drauf.
Schließlich rafften wir uns auf und spazierten durch die Straßen der Stadt. Zuerst natürlich durch Cerro Alegro. Ein Graffiti reiht sich ans nächste, irgendwie fühle ich mich in die Hippie-Zeit zurückversetzt. Auch kommt das Freiheitsgefühl von San Francisco auf. So spazieren, filmen, fotografieren wir uns durch die Stadt. Machen eine Kaffeepause und sind rundum zufrieden.
Wir kommen noch zum Hafen, sehen weitere Stadtteile mit Plätzen und das dazu gehörende Leben. Letzte Station, wie meistens im Leben ist dann der Friedhof Disidentes. Zum Abschluss fahren wir mit dem Schrägaufzug Reina Victoria (Baujahr 1902). Dieser Aufzug endet direkt vor unserem Hotel, ein weiterer Grund, der für das Hotel spricht. Empfehlung für Andreas: „nimm das Hotel für Euch oder die TUI unter Vertrag, auch wenn es nur kleine Kontingente hat“.
Mittagessen (14:00 Uhr) natürlich wieder im Hotelrestaurant, von diesem Blick können wir nicht genug bekommen. Es passiert, was passieren musste, wir versacken hier. Die Temperaturen sind in der Zwischenzeit hochsommerlich und sich in der Sonne zu bewegen, fällt einem schwer, also lassen wir es bleiben.
Aber bei aller Schwärmerei für Valparaiso, die Stadt ist anscheinend nicht ungefährlich, denn egal mit wem wir ins Gespräch kamen, jeder warnte uns vor Dieben und Räubern. Selbst als ich meine Kamera auf dem Friedhof aus dem Rucksack holte, sprach uns der Friedhofwärter an, dass ich vorsichtig mit meiner Kamera sein soll, auch auf dem Friedhof lauern die Diebe. So etwas hatten wir vorher auch noch nie erlebt.
Morgen geht es aufs Schiff. Ich hatte eigentlich vor, Euch hier einen Link zu geben, über den ihr unsere Position aktuell verfolgen könnt. Leider scheint es nicht zu klappen, da ich selbst nur veraltete Daten der Norwegian Sun aufrufen kann. Ich bleibe aber am Ball.
Auf die Livecam verzichte ich, da sie langweilig ist und in der Regel auf das Wasser zeigt.
Gesamtfazit der ersten 44 Tage
Wir sind sehr glücklich, dass wir die Reise gemacht haben und wie hat Patrick vor einiger Zeit geschrieben, dass wir es so gemacht haben. Natürlich hat man danach immer Erkenntnisse, dass das ein oder andere hätte besser laufen können. Aber das wäre Jammern auf hohem Niveau, deshalb geben wir diesen 44 Tagen die Traumnote 10,0. Wichtig war auch das Wetter, bislang hatten wir Glück, von daher können wir den von uns gewählten Reisezeitraum auch empfehlen. Natürlich könnt ihr auch eure eigene Matrix für die Festlegung der optimalen Reisezeit erstellen, aber vielleicht hilft ja meine auch (siehe Tag 2). Wir haben etliche Gruppen getroffen, die sehr zufrieden mit ihrer Tour waren, wer also Touren in einer Gruppe bevorzugt, den empfehle ich Boomerang oder Gebeco.
Die Reihenfolge der Länder stimmte, auch wenn es reisetechnisch besser gewesen wäre, Peru und Ecuador zu tauschen. Aber dann hätte Paracas nicht den Eingewöhnungseffekt gehabt, den es so definitiv gehabt hat. Vielleicht wären wir dann auch Riuz Perez (siehe Tag 3) nicht begegnet, dem ich gerne noch einmal im Leben begegnen möchte, aber in einer anderen Situation mit umgekehrten Vorzeichen. Quatsch, alles vergessen, dafür haben wir viel zu viele liebe, freundliche Menschen getroffen, da darf ein schwarzes Schaf ruhig mal dabei sein.
Ecuador ist für uns als Reiseland herausragend, sensationell diese Vielfalt. Auch eine Kombination Ecuador/Peru kann ich mir als „normalen“ Urlaub sehr gut vorstellen. Eine Kombination mit Chile solltet ihr nur dann machen, wenn ihr so viel Zeit habt wie wir, oder mehr. Schon alleine Patagonien ist eine Einzelreise von 2 bis 3 Wochen (mehr geht immer). Wir würden aber die Kombination mit der Atacama Wüste empfehlen.
Was wir auch gelernt haben, Busfahren ist in Südamerika einfach und wir würden heute für unseren ersten Teil Paracas definitiv den Bus wählen und auch die Nachtfahrt von Paracas nach Cusco per Bus machen. Das würde Zeit, Geld und Nerven sparen. Gleiches gilt für die Strecke Punta Arenas/ Puerto Natales und zurück. Für das Urubambatal, die Straße der Vulkane und auch das restliche Patagonien war der Mietwagen für uns das optimale Fortbewegungsmittel. In der Atacamawüste ist aus unserer Sicht beides gut und sinnvoll.
Dieses Fazit habe ich deshalb schon jetzt gemacht, weil ab morgen ein anderer Urlaub beginnt. Einige schreiben, nun geht es bald zu Ende. Ich zitiere aber lieber den Lütschen: „für andere ist es der Zeitraum eines Jahresurlaubs“. Also stürzen wir uns gut gelaunt in diese 14 Tage, die natürlich ganz anders werden als das, was wir bislang gemacht haben. Danke an alle, die uns bislang treu gefolgt sind.