Da waren wir im Januar 2017 im Winterurlaub, ich mit zwei Mädels, Frau und Schwägerin. Zu einem chronologischen Blog mit täglichen Berichten hatte ich keinen Bock, will euch aber Eindrücke und Tipps nicht vorenthalten, von daher folgt hier eine Zusammenfassung unseres Aufenthalts.

Ich habe immer gesagt, wir sind keine Wiederholer, anscheinend ändert sich das mit zunehmender Vergreisung, immerhin bin ich schon 60 und die Mädels auch nicht mehr allzu weit davon entfernt. Also waren wir zum 4. oder 5. Mal in der Neuen Post in Hippach. Ja richtig, wir kommen schon beim zählen der Aufenthalte durcheinander. Wenn es uns hier im Zillertal nicht gefallen würde, wären wir sicherlich nicht so oft hier gelandet.

Das 4- Sterne Hotel ist ein durch die Familie Kröll, so heißen alle hier, sehr gut geführtes Hotel mit Wellness- Beauty- und Sportangeboten. Große Zimmer, ich empfehle die bezahlbare Junior Suite. Neben Bad, WC und Schlafraum, haben diese Suites noch einen kleinen Wohnteil, dabei sind der Schlaf- und Wohnraum nicht voneinander getrennt. Die Halbpension ist sehr zu empfehlen, noch dazu, da es in Hippach keine wirklichen Alternativen gibt. Regelmäßig gibt es ein 5 oder 6 Gängemenü, wobei bei der Hauptspeise zwischen drei Tagesgerichten und 5 "normalen" Gerichten gewählt werden kann.

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Wenn es was zu bemängeln gibt, ist es der Ort Hippach selbst. Der Ort bietet nichts, das gilt auch für das angrenzende Ramsau. Wer andere, gute Restaurants oder gar Nightlife erleben möchte, muss nach Mayrhofen oder Zell am Ziller fahren. So wie wir allerdings Winterurlaub machen, brauchen wir aber nichts davon, denn die Neue Post bietet angenehmen Komfort und sehr gute Qualität. Nicht einmal haben wir die 22 Uhr Marke geknackt, Winterurlaub macht müde. 

Schön ist ein 1 1/2 stündiger Spaziergang von Hippach nach Mayrhofen. In Mayrhofen könnt ihr nett bummeln, wer will kann auch shoppen. In einem der vielen Cafes an der Hauptstraße könnt ihr drinnen oder draußen rasten und eine Kleinigkeit zu euch nehmen. Zurück könnt ihr zu Fuß gehen, oder mit der kleinen Zillertalbahn fahren. Mit dieser niedliche Bahn, die regelmäßig zwischen Mayrhofen und Jenbach und umgekehrt verkehrt, sind alle Ortschaften im Zillertal erreichbar. MIt der Bahn oder auch mit dem Auto, sind natürlich Startpunkte von schönen Wanderungen zu erreichen.

Die Neue Post, mit ihrem sehr guten Preisleistungsverhältnis, ist einer der Gründe, warum es uns immer wieder hierher verschlägt. Der zweite Grund sind die Skigebiete, die sich um Hippach herum auftun. Zum einen ist dort der Penken, der von Schwendau, Mayrhofen und Finkenberg angeliftet werden kann. Der Skibus, der direkt vor der Neuen Post hält, fährt direkt zur Gondel in Schwendau. Die Fahrzeit beträgt ungefähr 10 Minuten. Für Nichtskifahrer lohnt die Fahrt mit dem Auto nach Finkenberg. Die Gondel endet direkt vor der ganztags in der Sonne liegenden Granatalm. Die Mädels haben den Platz genossen, während ich mir durch die Menge der Pistenkilometer einen wunderschönen Muskelkater eingefahren habe. Das wirklich sehr schöne Skigebiet ist noch durch die Pisten um den Rastkogel erweitert.  

Aber das ist noch nicht alles, der Gletscher in Hintertux verspricht Skivergnügen in der Höhe über 3000 Meter. Dann gibt es noch das Gebiet Zell am Ziller, auch nur wenige Kilometer von Hippach entfernt. Zell am Ziller eine Skiverbindung nach Gerlos, meinem Lieblingsskigebiet in dieser Region. Gerlos ist dann noch mit dem Gebiet Königsleit´n/Krimml verbunden. Du musst schon früh starten, wenn du in Zell am Ziller startest und es bis nach Königsleit´n und dann wieder zurück schaffen willst. Zumindest, wenn Du nicht nur die direkte Verbindung fährst, sondern auch einige der schönen Pisten mitnimmst. Alles tolle, abwechslungsreiche Skigebiete.

Dann gibt es noch die Skigebiete Eggalm, Kaltenbach, Fügen, Ahorn und Gerlosstein. Alle Gebiete sind zwischen 10 und 30 Autominuten von Hippach erreichbar. Da ich in den letztgenannten Gebiete noch nie gefahren bin, kann ich die Güte der Gebiete nicht beurteilen. Die Einheimischen erzählen aber zumindest über Kaltenbach und Fügen nur Positives.

Die Auswahl der Skigebiete ist der zweite Grund, warum wir den Standort Hippach ausgewählt haben, diesem Ort ohne alles. Anfangs hatten wir Schneefall und es war bedeckt, dann aber hatten wir Traumwetter.

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Wer Lust hat, kann ja mal auf diesen Link klicken, dann seht ihr Deti bei der Abfahrt vom Penken Detis Abfahrt vom Penken

Was kann man ohne Skier unternehmen. Es gibt Glasbläser bei der Arbeit zu beobachten, Erlebnissennereien und vieles mehr. Alles haben wir noch nicht gemacht. In diesem Jahr wollten die Mädels unbedingt wieder nach Kitzbühel. Innerhalb einer Stunde waren wir dort, die Mädels wollten durch den schönen Promiort spazieren und bei Schatzi, einem kleinen Cafe etwas außerhalb des direkten Zentrums, den weltbesten Kaiserschmarn genießen. Mich trieb es auf die Piste. Erstmals im weltberühmten Kitzbühel zeigen was ich kann. Die berühmte Mausefalle war gesperrt, genau wie andere Teile der Streif. Hier tummelten sich alle Pistenverantwortlichen des Skigebiets, da hier in gut einer Woche das große Weltcup-Wochenende startet. Das wirkte sich negativ auf die anderen Pisten aus, die teilweise trotz des Neuschnees in nicht wirklich gutem Zustand waren.

Es war schon interessant, teilweise fuhr ich bei Sonnenschein, teilweise unter einer Wolkendecke, teilweise im dichten Nebel und teilweise über den Wolken.

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Trotzdem war ich vom Skigebiet enttäuscht, vielleicht war meine Erwartungshaltung zu groß. Kitzbühel, der Ort der Promis, der Ort der schwersten Skipiste der Welt. Die Streif ist sicherlich sensationell, für Normalskifahrer aber doch zu schwer, und der Rest? Ich kenne kein Skigebiet mit mehr Ziehwegen, auf denen man auch noch mit heftigem Stockeinsatz die Steigungen hochquälen muss. Bevor ich also mal nach Kitzbühel fahre, bleibe ich lieber im unscheinbaren Hippach.

Ein weiterer Ausflug führte uns nach Wattens bei Innsbruck. Hier hat der Swarovski Konzern sein Heimdomizil. Der Konzern hat eine alte Familientradition und hat sich sozial, kulturell … stark in der Umgebung engagiert. Zum 100 jährigen Firmenjubiläum gestaltete Andre Heller 1995 die Kristallwelten, eine wirklich sehr interessante und beeindruckende Ausstellung rund um Kristalle. Man wird durch einzelnen Wunderkammern des Riesen geführt und jede Kammer enthält eine eigenes Thema, dass zwar von Menschen wie mir, denen Kunst nicht wirklich näher zu bringen ist, nicht richtig interpretiert wird, aber trotzdem ist jede Kammer für sich sehenswert. Wenn man schon den Sinn des Kunstwerks nicht versteht, so sind es doch optische Delikatessen.

Schon der Eingang, gestaltet als Kopf des Riesen ist beeindruckend. Drinnen erwarten den Besucher unterschiedliche Lichtspiele, bei denen die Kristalle meistens im Mittelpunkt des Werks stehen.

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Neben der Ausstellung gibt es seit 2015 den Kristallgarten, den nicht minder interessant ist. Wenn ihr hier mal herkommt, solltet ihr mindestens zwei Stunden einplanen, besser drei, plus shoppen.

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Wir haben den Ausflug mit einem Abstecher nach Innsbruck verbunden. Das Goldene Dachl, die schöne Altstadt laden zu einem Spaziergang ein. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.

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Zum Abschluss waren wir in Ruhpolding und haben uns den Biathlon Weltcup angesehen. Auf dem Programm stand der Sprint der Herren. Für Sabine war es eine Premiere und sie war von der sportlichen Leistung und der sensationellen Stimmung genauso begeistert wie wir. Der gesamte Ort lebt für diese Woche. 1000 freiwillige Helfer, die tanzende freiwillige Feuerwehr ist sicherlich einmalig bei einer solchen Sportveranstaltung. In kleinen Blockhütten werden Getränke und unterschiedlichste feste Nahrung angeboten. Über Leberkas, Chilli und Schweizer Raclettekäsebrot gibt es alles und der Reinerlös geht komplett in die Jugendabteilung des Vereins. Was da umgesetzt wird ist nicht wenig. Die Organisation, die Stimmung, alles vorbildlich. Wir werden Ruhpolding nächstes Jahr mit 2, 3 Übernachtungen für unseren Urlaub einplanen. Wer Weihnachtsgeschenke braucht, Karten für diesen Event sind sicherlich gern genommen.   

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Ich bin ja ein großer Fan vom Winterurlaub, da er so aktiv und so erholsam ist. Einen letzten Tipp habe ich noch. Wer es kann,, dem empfehle ich den Januar als Urlaubsmonat. Zwar sind die Tage kürzer und ein wenig kälter, da die Sonne im Februar oder März höher steht, aber dafür sind die Pisten voller und es ist nicht unbedeutend teurer. Ich hoffe, ich konnte euch Winterurlaub im Allgemeinen und Hippach mit der Neuen Post im Speziellen, ein wenig schmackhaft machen, solltet ihr Fragen haben, meldet euch einfach.