Nach langer Abwesenheit geht es mal wieder auf die Kanaren. Wir haben uns für Teneriffa entschieden, weil Gaby bislang nur 2 mal, jeweils einen Tag, hier war. Außerdem finde ich Teneriffa außerhalb der Touristenzentren im Süden wirklich schön.

Die Wahl des Hotels war nicht einfach, doch dazu später mehr. Ich werde in dieser Woche nicht regelmäßig schreiben, sondern nur so, wie ich es ohne Stress schaffe. Fotos werde ich auch erst im Nachhinein einfügen, dass ist mir im Moment zu zeitaufwendig.

Der Start mit Tuifly verlief problemlos, wir hatten uns im Vorfeld für Comfortseats entschieden, eine lohnenswerte Investition. Überpünktlich landeten wir auf Teneriffa, also schnell den Mietwagen in Empfang nehmen. Den hatten wir mit Avigos von British Airways gebucht, ein Überbleibsel unserer Südamerika-Tour. Wirklich nett von der BA mich an die Avigos zu erinnern, die ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. So konnte ich den Mietwagen für eine Woche buchen, ohne auch nur einen Cent dafür zu bezahlen.

Budget hat keinen Schalter am Flughafen, so musste uns ein Shuttle nach außerhalb bringen. War soweit alles problemlos, die Abfertigung bei Avis/Budget war dann aber schon gewöhnungsbedürftig, um es freundlich auszudrücken. 3 Mädels, ca. 15 Mietwagen, die gleichzeitig abgegeben, bzw. ausgegeben werden sollten, führte zu längeren Wartezeiten. Ganz so schnell ging es also nicht.

Während sich die anderen Gäste aus unserem Shuttle um ihr Gepäck kümmerten, teilten wir uns auf. Gaby kümmerte sich um das Gepäck, ich stellte mich in der wartenden Schlange an. Eine weise Entscheidung, denn die Wartezeit war erheblich.

Dann ging es den Teneriffa Highway entlang nach Süden in den Norden, klingt verwirrend, ist es auch. Da es selbst unter den Tinerfenos zu heißen Diskussionen um die Himmelsrichtungen auf der Insel kam, haben die sich so geeinigt, das alles nördlich der Kammstraße zum Teide der Norden ist, alles was südlich ist, ist der Süden. Osten und Westen spielen keine wirklich Rolle.

Zuerst war auf unserer Fahrt nicht viel zu sehen, erst nach Santiago de Teide wurde es auch landschaftlich interessant. Über Serpentinen erreichten wir nach gut 1 ½ Stunden unser Hotel Luz del Mar in Los Silos. Das kleine 4 Sterne Haus liegt etwas außerhalb des eigentlichen Ortskerns von Los Silos in einer Art Wochenendhaussiedlung aus den 70- und 80-iger Jahren.

Für viele vielleicht nicht der schönste Ort, aber er ist spanisch und uns gefällt es sehr gut hier. Das Hotel wird extrem service- und kundenorientiert geführt, schon der Empfang durch Alonso, dem Chef der Rezeption, ist ein Erlebnis für sich. Ohne das ein Wort ausgetauscht wurde, hatte er schon den Schalk im Nacken und versuchte uns klar zu machen, dass er nur spanisch versteht. Aber nach wenigen Sekunden sprudelte er in alemanisch seine Begrüßungsworte raus. Alleine der Checkin dauerte so 15 unterhaltsame Minuten, wobei das eigentliche Procedere nach wenigen Sekunden erledigt war. So ging es weiter beim gesamten, hervorragend ausgebildeten Personal, alle waren fröhlich, freundlich, einfach nur nett.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, 95 Stufen liegen zwischen Rezeption und Zimmer, mussten wir erst einmal etwas Festes zu uns nehmen. Mit der Bestellung der Gambas al ajoli, war die knoblauchlose Zeit für voraussichtlich eine Woche gegessen, ähh ich meine vergessen.

Ein Nickerchen, ein Abendessen, zwei kurze Biere an der Bar, eins auf dem Balkon, schon war Bettruhe angesagt. Zu erwähnen vielleicht noch die Unterhaltung an der Bar, Songs wie Kreuzberger Nächte, das bisschen Haushalt, hatten wir gefühlt seit 35 Jahren nicht gehört, hier gab es sie am Stück.

Am zweiten Tag genossen wir unser Hotel, bei herrlichem Wetter machten wir es uns am Pool bequem. Hier noch einige Worte zum Hotel. Wie bereits beschrieben, liegt das kleine Hotel mit ca. 40 Wohneinheiten, etwas außerhalb von Los Silos. Das ist insoweit schade, dass es fußläufig um das Hotel herum keine Restaurants gibt. So ist man auf das Hotelrestaurant angewiesen, welches aber eine sehr gute Küche bietet. Der Hauptort Los Silos ist in der Tat auch völlig untouristisch, sodass ein Urlaub unter Spaniern hier gut möglich ist.

Wir haben uns bewusst gegen die Hotelburgen im Süden entschieden, denn dass ist nicht unser Ding. Nachdem wir am dritten Tag die Südküste abgefahren sind, waren wir von der Entwicklung von Playa Americas und Adeje geschockt. Alles zugepflastert, eine reine Urlaubsstadt für sich, die überall auf der Welt stehen könnte. Natürlich hat das auch aus unserer Sicht Vorteile, denn hier sind unzählige Restaurants fußläufig von jedem Hotel erreichbar. Wer will, hat also die Möglichkeit zur Abwechslung. Die Hotellerie ist hier auf einem Spitzenniveau, aber dass ganze Drumherum trifft nun einmal nicht unsere Vorstellung von Urlaub. Aber die meisten mögen und schätzen es, also kann es so falsch nicht sein.

Ein weiterer Nachteil von unserem Luz del Mar ist neben den fehlenden Restaurants im Umfeld, die unzureichende W-Lan Versorgung, hier ist noch Luft nach oben. Die Vorteile sind die schönen Zimmer, die ruhige Lage, die sehr gute Verpflegung, die Freundlichkeit des Personals, der schöne, ruhige Pool. Hier noch ein Tipp, wer nicht ganz so gut zu Fuß ist, sollte ein Zimmer in der unteren Ebene reservieren, mehrmals am Tag 95 Stufen zu gehen, kann schon beschwerlich werden.

Wie bereits geschrieben, sind wir am dritten Tag über die Insel gefahren. Es ging Richtung Puerto de Cruz. An diesem Tag konnten wir die Wetterkapriolen der Insel voll mitnehmen. Über Puerto zog eine Riesige Passatwolke, die voll mit Regen war, teilweise war die Sicht auf der Autobahn unter 10 Meter. Unser erstes Ziel war Bajamar, ein Touristenzentrum der 60-iger und 70-iger Jahre. Ich wollte in diesen Ort, weil es der erste touristische Ort war, den ich 1976 im Rahmen meiner ersten touristischen Dienstreise besucht hatte. Ich war neugierig, wie er sich entwickelt hat. Ich kann es kurz machen, hier ist die Zeit stehen geblieben. Zwar habe ich die Punkte, die ich noch im Kopf hatte nicht gefunden, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, hier hat sich nichts verändert, schrecklich.

Da es aus Kübeln gegossen hat, strichen wir die Fahrt durch das Anaga Gebirge und machten uns auf in die Sonne im Süden der Insel. Wie es uns dort gefallen hat, habe ich bereits oben beschrieben, dass ist nicht unsere, vielleicht wird es sie einmal, wenn wir anfangen zum Überwintern in den Süden zu fliegen.
Schön, wirklich schön wird es erst wieder ab Los Gigantes, die kurvenreiche Fahrt durch die Tenohochebene ist ein Augenschmaus, herrlich. Soweit für heute. Heute am Freitag, werden wir wieder faul sein und den Tag im Hotel und am Pool genießen.