Am Vorabend der Abreise konnte ich meinen ersten Erfolg im Urlaub feiern. Gaby wollte den Wecker auf 2:20 Uhr stellen, ich handelte sie auf 1/2 3 Uhr runter. Klingt doch gleich besser.

 

Die aus heutiger Sicht katastrophalen Flugzeiten der TUIfly ab Hannover wollen einfach nicht besser werden, unsere Abflugzeit ist 4:35 Uhr, das ist eine Zeit für Gruppen und Trinker, aber nichts für alte Leute an die 60-ig. Na ja, was soll´s, sind wir wenigstens früh da J

Wir starten und landen pünktlich, hatten ja die Qualitätsmarke TUI gebucht und so natürlich den Anspruch auf einen Snack und ein, die Betonung liegt auf ein alkoholfreies Getränk. Wir sind halt keine Billigheimer. Was TUIfly als Verpflegung bezeichnet geht aus meiner Sicht schon weit über den guten Geschmack hinaus. Wenn man richtigerweise einen Unterschied zwischen billig und Qualität macht, dann bitte schön doch mit was eß- und trinkbaren. Mit dem Matschebrötchen und dem unerfüllten Wunsch nach einem Kaffee und einem O-Saft, es ist nur ein alkoholfreies Getränk im Qualitätspreis enthalten, dass zweite muss bezahlt werden, lockt man niemanden hinter dem Ofen vor. Vielmehr verärgert man die Billigheimer, weil man eine 2 Klassen Gesellschaft einführt und verärgert Qualitätskunden, weil diese Menschen im Normalfall so ein Brötchen niemals in den Mund stecken würden; und einen Aufpreis rechtfertigt es auch nicht. Die TUI braucht für ein positives Ergebnis beide Zielgruppen und reklamiert für sich, wir denken vom, für den Kunden. Eine solche, richtige Denkweise wird bei Umgang mit diesen Mehrwerten allerdings zu einer Lachnummer.

 

Angekommen in Palma, warten wir auf unser Gepäck, dauert ein wenig länger, da es Probleme mit dem Gepäck einiger Franzosen gibt, aber es ist alles im Rahmen und ok. Gemütlich gehen wir zum Parkplatz, fragen nach unserem Transferbus, der die Nummer 11 hat und ein Kleinbus ist. Steigen ein, fahren los und sind nach einer Stunde die ersten, die den Bus wieder verlassen können. Super Wetter in Portopedro, was will man mehr. Dann werden wir noch zu einem Frühstück eingeladen und schon ist der Ärger über die TUIfly verraucht und man erkennt, was wirkliche TUI Qualität ist und wie man sich vom Wettbewerb absetzen kann. Wir frühstücken über den Felsen mit Blick aufs Meer, einfach großartig. Nach dem Frühstück können wir schon unser Zimmer beziehen, eine Juniorsuite im Haus 2, was auch genau mein stiller Wunsch war. 

009 web Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, besichtigten wir die Anlage und hatten natürlich die  Badetasche dabei. Das Hotel ist ein Konzepthotel der TUI und gehört zur Marke PuraVida. Pura steht  für Ruhe, Vida, für Action, Familie und die Geräusche des Lebens. Ich kann es vorweg nehmen, dass  Konzept passt. Durch die Weitläufigkeit der Anlage, lässt es sich sehr gut umsetzen. Es gibt sicherlich  nicht viele Anlagen, wo dieses Konzept so gut passt wie hier, aber wie bereits gesagt, hier ist es  hervorragend umgesetzt.

 

 Der seit langem faulste Urlaub konnte beginnen. In der wirklich schönen Anlage fanden wir am  „Ruhepool“ zwei Liegen und genossen das schöne Wetter und das Rauschen des Meeres. Natürlich  badeten wir auch schon im Meer, Malle ist toll, Malle ist großartig, Malle wir lieben Dich. Wir haben  keinen Hunger, aber die warme Luft, die ganze Atmosphäre regt an. Wir gehen an den Familienpool,  dort ist ein gemütliches Snack-Restaurant, bestellen uns eine Pita mit Rindfleisch, ein Tunfisch-  Bocadillo. Dazu eine Flasche Wein, war lecker. 

 

Wir waren zwar müde, aber die Bundesligakonferenz wollten wir doch sehen und schnell fanden wir auch das Schnitzelhaus, der einzige Platz in Porto Pedro mit Sky. Der Wirt war zwar da, aber heute wollte er keine Bundesliga zeigen. Wir meldeten uns aber schon mal für Sonntag 17:30 Uhr an, dann spielt 96 gegen den kleinen HSV. Zwei Dortmunder die die Bundesliga ebenfalls im Schnitzelhaus sehen wollten, nahmen uns mit zum Tenniscenter nach Cala Dor. In gemütlicher Runde machte es Spaß die Konferenz zu sehen, obwohl Tore zumindest am Anfang Mangelware waren.

 

Nach unserer Rückkehr kaufte Deti dann noch einiges ein, Schinken, Boquerones, Salami, Käse, Brot und Getränke. Wir waren viel zu kaputt um noch einmal in den Ort zu gehen und so haben wir gemütlich mit einem sagenhaft schönen Ausblick auf unsere Bucht zu Abend gegessen. Nicht allzu spät sind wir dann völlig erschöpft to Bedde gan.

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Sonntag 14.09.

Es war eine gute Nacht, wir haben beide den Schlaf der Gerechten gehabt und sind erst nach 7 Uhr, für uns eine Leistung, aufgestanden und haben die Aussicht und das Wetter auf dem Balkon genossen.

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Dann sind wir zum Frühstück auf den Klippen gegangen. Das Frühstück ist sehr gut, allerdings auch laut, da die Schar der Kleinkinder schon immens ist. Schon süß, was die kleinen Racker so alles unternehmen bzw. unternehmen wollen.

 

Kein Mietwagen in Sicht, also ist die Liege angesagt. Wir bekommen sogar ein Himmelbett, was ein Wunder ist, denn die HLR (Handtuch-Liegenreservierer) treiben ihr Unwesen auch in diesem Hotel, schrecklich. Zwischendurch ist uns nach einer Massage, wir bekommen  sogar einen Partnertermin und genießen die Anwendung in vollen Zügen. Mittagessen lassen wir ausfallen, was sich an unserem Hunger zum Abend deutlich bemerkbar macht. Aber nur faul auf der Liege liegen schaffen wir dann doch nicht und wir sehen uns die Anlage an, die wirklich toll ist.

  

Im Schnitzelhaus werden wir dann auch mit den Worten begrüßt, „ich hoffe, Ihr habt großen Hunger mitgebracht“. Immerhin hat der Kollege sein Restaurant nur für uns 1 Stunde früher geöffnet. Das hat sich für alle gelohnt, nur der Hund war unzufrieden. Wir machen guten Umsatz, das Essen ist gut und reichhaltig, 96 schlägt den kleinen HSV 2:0, nur für den Hund war ich zu laut, sorry. Nach dem triumphalen Sieg und dem Essen sind wir freudestrahlend ins Zimmer gegangen und haben den Abend auf dem Balkon ausklingen lassen.   

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Montag 15.09.

Frühstück siehe Vortag,  tagsüber Liege, wieder Himmelbett, Massage Fehlanzeige, abends hatten wir Wein und Fisch im Hafen, großartig. Es gelingt uns fast, den zweiten Tag in Folge faul zu sein. Nur am Nachmittag ich mir ein Fahrrad und fahre in die nahe liegende Cala Barca und auch zur Cala Mondrago. An Cala Barca haben wir noch tolle Erinnerungen, vor vielen Jahren waren dort Mutti und Papa im Urlaub und wir haben sie dann überraschend auf Mallorca besucht. Mutti hatte zwei Tage vorher Ihre Zähne im Meer verloren. Ich habe mir Schnorchel und Brille besorgt und die Zähne tatsächlich hoch geholt und damit den restlichen Urlaub gerettet.

 

Von der Cala Mondrago war ich mal wieder enttäuscht. Von vielen als die schönste Bucht auf Mallorca angepriesen. Da sie in einem Naturschutzgebiet liegt, gibt es auch keine gigantischen Hotelbauten, nur  zwei, drei ältere, einfache Hotels mit geringer Kapazität. Trotzdem ist die Bucht total überlaufen und Tretboote mit Rutsche und andere Badespaßutensilien führen dazu, dass die Bucht ein lärmendes Etwas ist. Ich habe dort kurz gehalten und eine Cola getrunken, aber wirklich schön ist die Bucht wahrscheinlich nur morgens, wenn niemand da ist. 

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Dienstag 16.09.

Nach dem Frühstück gleich wieder auf die Liege, die bei den Büschen, damit wir Schatten haben. Tagsüber reicht es uns, wenn wir mal ins Wasser gehen, ansonsten ist lesen und einfach nur abhängen angesagt. Gegessen wird mittags auch nichts, dadurch, dass wir uns nicht bewegen, verbrennen wir auch nichts. Doch dann geht es los, wahnsinnige Aktivitäten sind angesagt, wir wollen mit dem Bus nach Cala Figuera. Vor dem Aufbruch schwimme ich von einer Bucht zur nächsten und bin froh über ein wenig körperliche Betätigung.

 

Nachdem wir geduscht haben, verlassen wir kurz nach ½ 4 Uhr unser Zimmer und gehen in den Hafen. Leider kommt der Bus nicht, ein Taxi fährt auch nicht vorbei, also wieder hoch ins Hotel und ein Taxi rufen. Das kommt dann auch und ein sehr netter Fahrer bringt uns ins wunderschöne Cala Figuera.

Gerade rechtzeitig um die zwei einlaufenden Fischerboote zu sehen und zu beobachten, wie sie ihren Fang an Land bringen.

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Dann spazieren wir gemütlich durch den romanatischen Hafen, ist doch schon eine Weile her, dass ich hier war. Früher hatte ich es geschafft bei vielen Aufenthalten auf Mallorca an meinen Lieblingsplatz zu kommen, doch in der letzten Zeit war das unterblieben.

   

Wir essen dann auch am Hafen, es ist wieder Fisch angesagt (St. Peter Filet), ist auch ok, reißt einen aber auch nicht vom Hocker. Ein Taxi wird gerufen, diesmal haben wir einen Fahrer, der Touristen gerne über den Tisch zieht, dass sage ich ihm auch deutlich. Wir drohen uns gegenseitig mit Policia, am Ende haben wir uns aber wieder alle lieb. Auf dem Balkon spielen wir noch ein wenig Triomino und dann fallen wir auch müde ins Bett.

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Mittwoch 17.09.

Gestern Abend hatten wir noch gesagt, morgen, also heute, können wir uns ja einen Mietwagen nehmen und nach Palma fahren. Auf dem Weg zum Frühstück frage ich Gaby ob sie Lust hat, wir schauen uns an, sagen kein Wort und wissen beide Bescheid, Liege ist angesagt. Also mal was ganz anderes, frühstücken und in die Purazone (Ruhezone) am Pool gehen. Wieder Liegen an den Büschen, wieder ab und zu mal ins Meer springen und ansonsten den Tag einen lieben Tag sein lassen. Mittags gibt es selbstgemachte Sandwiches, ansonsten gibt es nichts zu berichten. Abends dann Pizza im Hafen und vom Balkon aus sehen wir das Spiel Bayern gegen Manchester City.

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Donnerstag 18.09.

 

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Richtig, frühstücken und Liege, diesmal allerdings im Schatten am Pool. Die größte Abwechslung bildete unser Mittagessen, Kekse statt selbstgemachtes Sandwiches. Um den Genuss perfekt zu machen, genehmigten wir uns noch eine Peeling-Massage. Da die Kekse nicht wirklich lange sättigen, gehen wir früh zum Hafen runter und genießen direkt am Wasser sitzend unsere Nudeln.

 

Abends dann noch Triomino auf dem Balkon, dann ins Bett. Nach einer Weile wollte ich dann eine Grundsatzdiskussion über das Schnarchen führen, doch durch mein sofortiges wieder einschlafen, unterdrückte ich die selbst angeregte Diskussion im Keim und ließ Gaby im Geräuschzylinder zurück.  

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Freitag 19.09.

Tagsüber war wieder der Pool angesagt, aber für den Abend hatte Gaby dann die Idee, mal nach Cala Dor zu fahren. Eine sehr gute Idee, denn der Kontrast zwischen Porto Pedro und Cala Dor machte mal wieder den Einfluss des Tourismus deutlich. Damit möchte ich nichts Negatives über Cala Dor sagen, denn alles in Cala Dor ist zweckmäßig und extrem beliebt bei den meisten Touristen. Es ist auch nicht häßlich, aber es ist eben kein wirklich gewachsener Ort wie Portopedro. Der Unterschied liegt im Flair, in Porto Pedro gehe ich in ein Restaurant mit vielen Touristen, aber ich habe das Gefühl, ich bin in Spanien, in Cala Dor gehe ich in ein Restaurant mit vielen Touristen, aber ich fühle mich halt nicht unbedingt in Spanien. Ich weiß nicht, ob es jeder versteht, für uns war der Unterschied sofort ersichtlich. Ein schöner Abend, aber nicht vergleichbar mit einem Abend in Porto Pedro.

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Samstag 20.09.

Beim Frühstück hat uns mal wieder das Vida des Hotels erwischt, die Kinder waren auf dem Nörgeltripp, und machten ihrem Frust freie Bahn. Die nicht unerhebliche Geräuschkulisse ließ uns die Mixzone des Hotels dann doch schnell verlassen und wir genossen unsere nächste Massage, genial. Danach gingen wir dann doch an den Mixpool  in der Nähe unseres Zimmers und legten uns auf die Liegen. War gut, wir naschten zu Mittag Nachos, dann ging es zum Schnitzelhaus, wo wir einen Sieg gegen Paderborn feiern wollten. Leider kam es anders, aber trotzdem war der Nachmittag ok. So langsam macht sich die gewonnene Erholung bemerkbar und wir beide sind sehr zufrieden.

 

Im Schnitzelhaus sehen wir dann die Konferenz mit einer kleinen Gruppe anderer Touristen, macht auch Spaß, bis Paderborn das 1:0 schießt. Nach dem 2:0 ärgern wir uns ein wenig, dann aber bestellen wir unser Essen und genießen unseren letzten Abend in Portopedro. Abends dann wieder Balkon, wir schaffen es tatsächlich, nicht einen Abend an die Bar zu gehen

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Sonntag 21.09.

Noch vor dem Frühstück gehe ich zur Rezeption um mir bestätigen zu lassen, dass wir bis 18 Uhr im Zimmer bleiben können. Nach dem Frühstück also wieder auf die Liege. Am Nachmittag gehen wir aufs Zimmer und packen unsere Sachen. Um 18 Uhr stellen wir unser Gepäck im Gepäckraum unter und gehen noch einmal nach Portopedro zum Essen.

 

Wir sollen um 19:55 Uhr abgeholt werden, als um 20:15 Uhr noch immer kein Bus da ist, will ich gerade mit der TUI telefonieren um zu fragen ob man uns vergessen hat. Doch genau in dem Moment kommt der Bus um die Ecke. Die anderen Gäste sind schon etwas genervt, da man schon lange unterwegs ist, Im Bus werden viele Sprachen gesprochen, man merkt, dass man mit einem international agiereden Unternehmen verreist ist. Von unserem Hotel geht es direkt zum Flughafen, wo wir auch pünktlich starten. Wir landen überpünktlich, Deti holt den Wagen aus dem Parkhaus, er stinkt bestialisch. Erst Tage später entdecken wir den Grund für den Gestank, eine Maus lag verendet in der Seitentasche des Wagens. Um ½ 3 Uhr waren wir zu Hause. Ein rundum gelungener Urlaub.