Nachfolgend findet ihr den jetzt vollständigen Urlaubsblog Mallorca und "Mein Schiff 3". Viel Spaß dabei wünscht euch Deti 

Auf Wunsch eines einzelnen Fans, hier 2 Motive mit Hut. Bis inkl. Barcelona ist mein Bericht jetzt online. Bilder aus Barcelona werde ich versuchen morgen einzufügen. Danke für Euer Verständnis. Wie immer, habe ich die Berichte nach Tagen sortiert und das aktuellste steht am Ende.

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Zum Start hier ein Bild meiner Pinguine, die mir, ihrem Reiseleiter, die Mädels geschenkt haben. Sind sie nicht süss, die Pinguine.

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Malle und Mein Schiff

Tag 1 Dienstag 10.05.2016

Ich sitze hier auf Mallorca im schönen Porto Pedro, im noch schöneren Puravida Blau Hotel und überlege, was ich schreibe. Der erste Urlaubsblog nach Südamerika. Deutlich merke  ich, wie wenig Energie ich entwickle, was Vernünftiges zu Papier zu bringen bzw. digital zu erfassen.

Südamerika war Neues pur, selbst der Limmerstraßen-Blog war was Neues, von den Helden der Limmerstraße selbst, ganz zu schweigen.  Aber Malle ist doch Alltag, dabei liebe ich die einzigartige, superschöne Insel, was mache ich falsch?

Ich habe mich zur Antwort „Nichts“ entschieden, denn es ist einfach nur sie Stimmung die anders ist, damit aber keinesfalls schlechter, nur erholsamer und ruhiger. Ich glaube diese einleitenden Worte waren wichtig für die nächsten Tage, denn ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich hinter den Worten „hatte kein WLAN“ gerne verstecken werde.

Doch jetzt zum Tag. Früh holten uns Sabine, Waltraud und Kurt (Schwägerin und Schwiegereltern) ab und so waren wir auch zeitlich gut am Flughafen. Wir hatten Glück, denn kurz nach uns kam ein „Bus“ an und es bildeten sich längere Schlangen. Gut, man kann bemängeln, dass ich beim Check-In 3 mal gesagt bekommen habe, der Koffer hat über 20 kg, das sich die freundliche Dame aber damit begnügte, dass ich sagte ich habe die TUI Gold Card, war für mich ok. Andere TUI Kunden sind allerdings irritiert, dass auf der Bestätigung nur 20 kg stehen. Ich weiß, Nestbeschmutzer, war mal meine eigene Verantwortung, aber warum werden solche, völlig überflüssigen Kundenärgernisse von der TUI nicht geändert? Klar, die Umsetzung geht streng nach messbarer Wirtschaftlichkeit und dem IT-Budget, Leute, denkt nach, das passt nicht. Unzufriedenheit beim Kunden kriegt ihr meistens gar nicht mit und sie ist schwer direkt messbar.

Nach der Ankunft, das nächste „Ärgernis“, der Europcar-Schalter wollte den vorgebuchten Wagen nicht herausgeben, bzw. verwies mich auf den Stand außerhalb des Zollbereichs. Kundenfreundlich? Nein, danke. Ich könnte noch mehr darüber schreiben, aber dazu habe ich keinen Bock, dass sieht dann so aus, als ob ich meckern will. Doch dazu habe ich keinen Anlass, denn ich freue mich auf die Tage auf Malle, was macht da schon eine unnötige Stunde am Europcar-Schalter aus.

Dann ging alles glatt, bei durchwachsendem Wetter erreichten wir das Blau Hotel in Porto Pedro. Wir bekamen sofort unsere tollen Zimmer, alle sind begeistert, Waltrauds Augen leuchten. Auch hier wieder, digital war der Eincheckprozess definitiv nicht, aber was solls. Nach dem sehr  guten Frühstück gönnten wir uns ein Ohr, um anschließend die schöne, weitläufige Anlage zu besichtigen. Die Anlage ist zu maximal 20% gefüllt, der Ruhepool liegt schon fast verlassen da. Noch ein wenig ruhen auf der Liege, dann wird es zu frisch.

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Also auf zum Robinsonclub Cala Serena, den die anderen nur noch vor dem großen Neuaufbau kennen. Die erste Überraschung, ich werde gleich erkannt. Die zweite Überraschung, der Neubau fand bereits im Jahr 2003 statt, wie die Zeit vergeht.

Wir machte einen Clubrundgang mit dem Fazit, tolle Anlage, sehr aufmerksames Personal, alles top. Kritisch, vielleicht auch ein wenig nostalgisch, als Kenner des alten Clubs fehlt einfach die alte, unverbaute Ruhezone. Die Pinien sind dem Hauptgebäude zum Opfer gefallen, schade. Das merken aber auch nur die Gäste, die den alten Cala Serena kannten. Im Vergleich Blau Hotel und Robinson Club fällt auf, dass im Robinson Club alles kompakter ist. Das kann positiv und negativ sein. Auf jeden Fall beides sind sehr gute Häuser.

Nach Beendigung des Rundgangs gab es den beliebten „Urlaubseröffnungscocktail“.  Wir genossen die Momente auf der Terrasse über dem Meer.

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Zurück in Porto Pedro suchten wir uns ein Restaurant am Hafen, draußen war es einigen zu frisch, also gab es den Fisch in den Räumlichkeiten der alten, gemütlichen Fischerkneipe. Meine vier Mitgefangenen hatten Seezunge, ich bevorzugte die Dorade, lecker.

Am Ende des sehr schönen Tages, obwohl das Wetter nicht wirklich mitspielte, gab es noch einen Absacker auf dem Balkon, dann ging es ab ins Bett. Obwohl todmüde, lächelte Waltraud noch immer. 

Bilder wird es, wenn überhaupt nur wenige geben, habe ich im Moment noch nicht den wirklichen Bock drauf. Kann aber noch kommen. 

Tag 2 Mittwoch 11.05.2016

Angespornt durch die Kommentare von Podbi Uli und Don Jupp, raffe ich mich bei schönstem Sonnenwetter auf und beschreibe die Erlebnisse von gestern, einem sehr schönen Tag.

Wie die Zeit vergeht. Zuerst genossen wir das sehr gute Frühstück, leider in den Räumen des Hotels und nicht auf der Sonnenterrasse. Sonnenterasse deshalb nicht, weil sich der gute Planet eine Pause gönnte und es sogar zuließ, dass einzelne Tropfen ihren Weg bis zur Erde fanden.

Sonnen war nicht, also starteten wir bei bedecktem Himmel eine Tour, die Ostküste hoch. Aufgrund der eingeschränkten Sicht war es nicht der Tag für einen Ausflug in die Berge. Es sollte für jeden von uns eine Revival Tour werden. Mir wurde heute bewusst, wie lange ich mein Mallorca nicht mehr wirklich erlebt hatte, heute habe ich zumindest die Ostküste nach gefühlten, vielleicht sogar realen 20 Jahren wieder gefunden.

Unser erstes Ziel war Porto Colom, ein Hafenstädtchen nördlich von Cala Dor. Den Ort kannte ich, aber so richtig besichtigt hatte ich ihn in Gänze noch nicht. Kaum angekommen, bemerkte ich, dass ich meine Kamera vergessen hatte. Für die meisten wahrscheinlich völlig unwichtig, haben sie doch längst ihr Smartphone als Fotoprunkstück entdeckt, für mich war es aber hart. Bei jedem entdeckten Motiv stöhnte ich laut auf und litt Qualen wie ein 96-Fan bei Spielen unter Trainern wie Tayfun Korkut und Thomas Schaaf.

Gaby und Waltraud hatten die rettende Idee und schickten mich zurück. Natürlich war das nicht ohne Hintergedanken, denn in der Zwischenzeit hatte sich die Sonne am gewohnte Platz eingefunden und ein Eis am Hafen, damit sollte sich die Wartezeit überbrücken lassen. Da die Shopping-Gene der Mädels aber gleich ausgeprägt sind, kam das Eis erst, als ich mich nach 45 Minuten wieder am Hafen einfand. Also blieb auch noch Zeit für mich den kühlen Genuss zu teilen. Es war wirklich himmlisch und man hätte hier auch den ganzen Tag versacken können.

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Sabine erinnerte sich, dass sie mit Klaus, meinem leider viel zu früh verstorbenen Schwager, auf der anderen Seite beim Leuchtturm war. Also fuhren wir durch die engen Gassen von Porto Colom auf die „andere Seite“.

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Ich kann nur sagen, gerne wäre ich an einer der zwei kleinen, äußerst rustikalen Strandbars ein zweites Mal versackt, sensationell. Der Blick vom Leuchtturm in die Bucht bzw. auf den Ort, einfach nur schön. Porto Colom wird uns in den nächsten Jahren noch öfter sehen.    

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Weiter ging es zur Cala Murada, welch schönes Fleckchen Erde, zumindest außerhalb der Hochsaison. Eine einsame Bucht, eine Strandbude als Restaurant verkleidet, ja, hier kann man es sich gut gehen lassen. Die private Anlage Roca Murada oberhalb der Bucht wäre ein ideales Quartier, hier sollte man sich erkundigen, ob die Inhaber einzelne Einheiten privat vermieten.

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Dann sahen wir das ehemalige Riu Tropicana von oben, Waltraud und Kurt hatten hier zweimal Urlaub gemacht.

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Auch ich hatte hier Erlebnisse. Vor Jahren fand hier eine Vertriebsveranstaltung statt. Wir hatten ein Abendessen auf einer Finca und hatten dem Barkeeper gesagt, dass wir nach unserer Rückkehr noch unbedingt Flüssiges für die Nacht brauchen, er die Bar also unbedingt auflassen soll. Der Typ wollte uns nicht glauben und bei unserer Rückkehr war die Bar tatsächlich geschlossen. Aber nicht lange, eine einfache Tür hält vielleicht Einbrecher ab, aber keine durstigen Vertriebsleute. Wir verschafften uns Zugang zum Zapfhahn und tranken mit Selbstbedienung. Selbstverständlich bezahlten wir die Rechnung anhand der angefertigten Strichliste noch am selben Morgen.

Kurz vor Porto Cristo, eine, wie ich finde, hässliche Engländerhochburg, bogen wir ab in die Bucht Romantica. Hier fanden wir ein kleines Restaurant und aßen gesund Salat und andere Kleinigkeiten. Die ganze Gegend war praktisch menschenleer.

Frisch gestärkt ging es dann nach Manacor, der Perlenhauptstadt der Insel. Sabines Perlenring, den sie gemeinsam mit Klaus hier gekauft hatte, war kaputt, also sollte ein neuer aus gleicher Quelle her. Die Mädels waren in ihrem Element und hatten Spaß. Natürlich wurde es mehr als ein Ring, da kam bei allen Freude auf. Selten habe ich Sabine so glücklich und gerührt gesehen, das war bewegend.

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Es war ½ 5 Uhr, was machen wir jetzt, zurück oder weiter nach Arta. Wir waren noch gut drauf, die Fahrt über die schönen Straßen von Mallorca durch traumhafte Landschaft machte uns nicht müde, sondern fit. Also, auf nach Arta. Dort fahren wir zur über der Stadt thronenden Wehranlage mit Wallfahrtskirche. Bei schönstem Wetter hatten wir eine tolle Weitsicht, ein Kaffee auf dem Berg rundete den Besuch ab. Mein Mallorca, was kannst Du schön sein.

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Doch jetzt ging es zurück, über das schreckliche Cala Millor, das schon vor 30 Jahren schlimm war, jetzt aber nur noch eine Betonburg ist, ging es nach S`Illot. Hier waren meine „parents in law“, nicht „parents in spe“, wie ich es in meinem gut ausgeprägten Englisch gerade von mir gegeben hatte, 1977 im Urlaub. Unglaublich, wie der ansonsten hinkende Kurt der Familie wegrannte, die Erinnerungen an damals müssen ein wahrer Jungbrunnen für ihn gewesen sein. Das damals bewohnte Haus existierte leider nicht mehr, und wie schon in Cala Millor, haben wir auch hier nichts wiedererkannt. Kaum zu glauben, was sich in solch kurzer Zeit von gerade mal 39 Jahren alles verändern kann.

Um Kurz vor 20 Uhr waren wir zurück in Porto Pedro und wie gestern gab es Fisch vom Feinsten. Hummer, Scampi, Sankt Peterfisch, Tintenfisch und Meeresfrüchte machten das Abendessen zum Genuss. Das auch genügend Knoblauch gereicht wurde, rundete das grandiose Essen ab.

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Familienurlaub kann Spaß machen.   

Donnerstag 12_05_2016

Frühstück, diesmal auf der Terrasse, einfach nur gut. Sabine kam als Letzte und wurde mit den Worten empfangen, „na warst Du schon im Meer schwimmen?“Die spontane Antwort sagte alles „Ich? Alleine? Nie“. Wir genossen das gute und reichhaltige Frühstück.

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Mehr gibt es vom Tag kaum zu berichten, denn wir machten es uns am Pura- (Ruhe) Pool bequem. Erst am Nachmittag wurden wir aktiver und besichtigen den Ort, einen Ort in dem es nichts zu besichtigen gibt, aber genügend zu erleben. Zum Abschluss ein Abendessen mit Aussicht, die Mädels hatten eine Paella, Kurtchen ein Steak und ich ein paar Tapas. Der ganze Tag war einfach nur schön. 

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Tag 4 Freitag 13.05.2016 (Bilder folgen am 14.05. abends bzw. am 15.05. morgens)

Zerbricht das Familienidyll? Sabine setzt sich beim Frühstück ab und sitzt alleine in der Ecke. Was war passiert? Sabine kam nicht als Letzte, sie kam als Erste und setzte sich drinnen hin. Keiner konnte damit rechnen und der Rest der Familie setzte sich draußen hin. Doch bald waren wir wieder vereint.

Schon um kurz nach 9 Uhr saßen wir im Auto, heute sollte es die große Tour durch das Gebirge sein. Über Nebenstraßen fuhren wir durch die schönen und teilweise sehr engen Städtchen Felanitx, Petra, und Inka. Hier jetzt die 1 Millionenfrage bei Herrn Jauch. Was hat der berühmteste Sohn von Petra, der Fransiskaner Mönch Juniper Petra getan. Antwort: er hat die Städte Los Angeles, San Diego und Santa Barbara gegründet. Eine erwähnenswerte Leistung.   

Da ich den ersten Bumper übersah, was den Rückrädern der Mädels hinten nicht unbedingt gut tat, wurde ich  fortan vor jedem Bumper gewarnt, auch wenn es kein Bumper gab. Hinter Inka ging es in die Berge,  hätte schön werden können, wenn nicht alle dopingfreien Radfahrer dieser Welt unbedingt heute die Straße zum Kloster Lluc gefahren wären. War schon ein wenig nervig, weil auch noch Busse diese Strecke befuhren, bildete sich eine kilometerlange Schlange.

Endlich am ersten Ziel, dem Kloster Lluc verschlug es Sabine und mir die Sprache. Wir hatten beide gänzlich andere Bilder vor Augen, irgendwie hatte sich hier viel verändert. Können die Spanier nicht alles so lassen wie es mal war, man erkennt ja nichts wieder. Dieses Phänomen sollte uns heute noch mehrmals ereilen. Obwohl sich der Himmel bezog, lohnte sich die Besichtigung der gepflegten Anlage. Natürlich mussten unsere Kaffeetanten auf ihre Tagesmenge kommen und so kamen wir am Klostercafe nicht vorbei.

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Jetzt begann der Spaß, wir fuhren nach Soller. Auf diesem Teil der Strecke, der Sabine besonders viel Freude bereitete, Serpentinen ohne Leitplanken, machte das Autofahren Spaß. In Soller machten wir einen Spaziergang und kauften ein wenig Schinken und Käse … für den Abend ein. Soller war voll, die Saison scheint zu beginnen. Soller ist sehenswert.

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Auf nach Deia, und zwar zu einem der interessantesten Stellen der Insel, zum Port Deia mit zwei Restaurants in großartiger Lage. Wieder mussten 3 Doraden ihr Leben lassen, auch ein paar Scampis und ein Schwertfisch schwimmen nicht mehr im Mittelmeer. Schon alleine die Anfahrt ist spektakulär, zumindest für die, die enge Straßen, steile Kurven ohne jede Absicherung lieben. Leider ist dieses Fleckchen Erde kein Geheimtipp mehr, wer aber nach Mallorca kommt und nicht nur 7 Tage in Cala Ratjada vor die Hunde gehen will, sollte hierher einen Abstecher machen.

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Deia selbst ist in seiner Grundstruktur zwar so geblieben wie es war, aber doch ist alles anders. Wenn es früher an der Hauptstraße im Ort zwei Restaurants, einen Souvenirladen, zwei Lebensmittelläden und eine Post gab, gibt es heute an der Hauptstraße vielleicht sechs Häuser, in denen nicht irgendein Laden ist. Trotzdem ist Deja weiterhin sehr sehenswert.  

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Gleiches gilt für das 10 km entfernt liegende Valdemossa. Auch diesen Ort habe ich kaum wiedererkannt. Ich hatte den Eindruck, dass der große Platz vor dem Kloster eingelaufen ist, der war früher viel größer, zumindest hatten wir das so in Erinnerung. Aber dann habe ich doch noch etwas entdeckt, einen Laden, den ich vor langer Zeit zu einer Likörfabrik gemacht hatte. Zu meiner aktiven Handballzeit sind wir ja mit der Mannschaft jedes Jahr für eine Woche nach Cala Ratjada gefahren. Eine Woche Dauerstress. Um ein wenig Abwechslung in die Sache zu bringen, schlug ich vor, „lasst uns einen Mietwagen nehmen und mal über die Insel fahren“. Die Reaktion war eindeutig, ich war ein Außenseiter, ich wollte auf "Kultur" machen. Erst als ich sagte, Jungs, ich kenne da eine Likörfabrik in Valdemossa, konnte ich die Meute begeistern. Pech nur, dass wir so spät in Valdemossa waren, dass die Likörfabrik (der Souvenirladen, der auch Liköre verkauft) schon zu hatte. Wahrscheinlich war es Glück für alle Beteiligten.

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Um kurz nach 18 Uhr ging es zurück, quer über die Insel nach Porto Petro. Auf dem Balkon gab es dann Schinken, Salami, Käse, Oliven, Brot, Wein und Bier. Ein mehr als gelungener Tag geht dem Ende entgegen. Malle ist und bleibt eine traumhaft schöne Insel.     

Tag 5 Samstag 14.05.2016

Eiegntlich war Pool angesagt. Trotz des blauen Himmels war der Wind zu stark und so wurden wirr wir aktiv. Kurtchen hatte die Idee mit einem Marktbesuch. Wir hatten Glück, Santany hatte Markttag, also nix wie hin.  

Ich wählte die Route über die Nebenstraßen. Zuerst zur Cala Barca, der Bucht, wo ich wohl das emotionalste Erlebnis auf dieser Insel hatte. Meine Eltern hatten vor vielen Jahren hier Urlaub gemacht, wir waren zeitgleich in der Bretagne. Auf der Rückfahrt überlegten wir uns, ob wir nicht einen Abstecher nach Malle machen. Gesagt getan, in Düsseldorf bekamen wir einen Flug und schon waren wir auf meiner Insel, auf Mallorca. Schnell einen Mietwagen genommen und ab zum Cala Barca.

Mutti und Papa saßen auf den Felsen und irgendetwas stimmte nicht, das erkannten wir sofort. Beide waren hocherfreut uns zu sehen und Mutti ließ mich gar nicht mehr los. Schnell erfuhren wir, dass Mutti vor 2 Tagen beim schwimmen im Meer ihr Gebiss verloren hatte. Eine plötzliche Welle löste sämtliche Haftcreme und futsch war es.

Da kam der Junge gerade richtig, die Animateure hatten zwar Hilfe versprochen aber nichts passierte. Also lieh ich mir eine Schnorchelausrüstung und begab mich auf die Suche. Das Unglaubliche geschah, in ca. 5 Meter Tiefe fand ich die Zähne meiner Mutter, Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie groß die Freude und die Erleichterung waren.

Aber zurück ins Jahr 2016. Über schöne Nebenstraßen erreichten wir Santany und schlenderten 2 Stunden über den Markt um die Kirche herum. Ausgabe Männer: 0,-€, Ausgabe Mädels: viel mehr. Spaß gemacht hat es aber beiden. Wir haben gehandelt, hatten Spaß mit den Händlern und sind letztendlich alle zufrieden. Unser letzter Marktbesuch war übrigens in Chinchero, Peru. Hier hatten sich einige von euch in die Hüte verliebt, Hüte gab es hier auch. 

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Nach dem Marktbesuch, sind wir weiter nach Colonia San Jordi gefahren.

Auch hier hatte sich viel verändert, seit ich 1979 auf einer Info mit 20 Frauen das erste Mal hier war. Zuerst besichtigten wir das Hotel El Cote, das übersetzt nicht „die Sch…“ heißt. Vielmehr ist es ein sehr schönes Haus, das ich jedem ans Herz legen kann. Der ganze Ort ist sehr sympathisch. Gerade die Bars in den Pinienwäldern am Strand, laden zu einem Kaffee oder was auch immer ein. Zwar war es heute sehr windig, aber ansonsten kann man hier einen idealen Strandurlaub verbringen. Ich würde es fast noch als Geheimtipp bezeichnen.

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Pünktlich zum Start des letzten Bundesligaspieltags waren wir im Schnitzelhaus in Porto Pedro. Vielleicht denkt der ein oder andere jetzt, Schnitzelhaus in Spanien, schlimmer geht nimmer. Falsch, der Laden und die Wirtsleute sind schwer in Ordnung, hier gehen die Einheimischen ein und aus.

Ja, das war er nun, der letzte vollständige Tag auf Malle, morgen werden über Nebenstraßen nach Palma fahren und dann situativ entscheiden, was wir noch machen. Da das mit dem WLAN auf „Mein Schiff“ wirklich so ein Ding ist, ziemlich kostspielig, werde ich wohl nur vereinzelt Tage online schalten können. Schaun wir mal, was geht.   

Tag 6 Sonntag 15.05.2016

Leider geht die Zeit in Porto Pedro heute zu Ende, aber auf „Mein Schiff 3“ wird es uns garantiert auch gefallen. Hier noch einige Wort zum Blau Hotel. Wie bereits bei unserem ersten Aufenthalt haben wir die sehr schöne Anlage genossen. Die Zimmer sind mehr als großzügig und auch der Balkon lädt zum verweilen ein. 

Die ersten Tage war das Hotel, wie bereits beschrieben, kaum belegt, also war es sehr ruhig. Am Samstag wurde es voller und so stieg der Lärmpegel im Restaurant doch erheblich, wenn es auch nicht wirklich schlimm war. Ist das Hotel allerdings komplett ausgebucht, stelle ich es mir im Speisesaal schon ungemütlicher vor. Ansonsten ist die Anlage aber groß genug um auch bei voller Belegung ein ruhiges Fleckchen zum finden.

Empfehlen würde ich eine Buchung mit Frühstück, über das Abendessen haben wir nicht nur gute Kritiken gehört.

Jetzt wieder zurück zu unserem Tag. Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse packten wir unsere sieben Sachen, bezahlten die Rechnung und los ging es in Richtung Palma. Über Santany und Salinas ging es durch eine schöne Landschaft, über Nebenstraßen, in Richtung der Inselhauptstadt. Plötzlich, mitten in der Einöde kam uns ein Motorradkonvoi von geschätzten 400  Fahrzeugen entgegen. Ein Höllenlärm und irgendwie auch beängstigend. Über die schönen, vom Tourismus weitgehend verschonten Orte La Rapita und S`Estanyol erreichten wir letztendlich Palma. Die Südostküste Mallorcas ist die am wenigsten erschlossene, selbst im Gebirge tummeln sich mehr Touristen rum als hier. Der Sonnenuntergang muss hier traumhaft sein. Wer Mallorca in Ruhe genießen möchte, versucht hier eine private Ferienwohnung zu bekommen. Ich bot den Mädels an, hier ein Eis zu essen, aber sie wollten noch nicht, dafür hatten sie sich Port Andraxt ausgesucht, meine Empfehlung für das beste Eis auf der Insel. Ich ahnte schon, dass sie Port Andraxt heute nicht erreichen werden, aber da widersprechen, Gnade mir Gott.

Um kurz vor 13 Uhr waren wir am Schiff und wie ich vermutet hatte, konnten wir sofort an Schiff. Der Empfang war sehr freundlich und sofort vergaßen die Mädels das Eis in Andraxt, das Schiff war einfach zu verlockend. Da wir in den letzten Tagen sehr aktiv waren, war unser gemeinsamer Entschluss aber auch absehbar. So gab es später dann das Eis an Bord. Ich kann nur sagen, alleine die  Eisbar ist eine Fahrt mit „Mein Schiff“ wert, einfach nur großartig.

Ich brachte noch den Mietwagen zum Flughafen. Dort erkundigte ich mich bei der TUI nach einem Transfer zum Schiff, wurde vom TUI Schalter aber zum Schalten Destination Service geschickt, den allerdings kein TUI Logo kennzeichnete. Muss ich das als TUI Kunde verstehen?

Zurück auf „Mein Schiff 3“ zu dem ich nur sagen kann fantastisch.. Tolles Produkt alle Mitarbeiter sind gut drauf, selbst der griechische Kapitän hat Humor und ist alles andere als ein griechischer Malaka. Service, Sauberkeit, Größe der Kabinen, Essen, Spa und Saunabereich, alles top.

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Wir liegen im Hafen von Paalma und haben einen sehr schönen Blick auf die Stadt.

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Nach einem guten Abendessen und den obligatorischen Cocktails fand die gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsübung statt, bei der es allerdings Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Das ist jetzt nicht die Suche nach dem Haar  in der Suppe, das geht einfach besser und soll ein Hinweis sein. Für diejenigen, die noch nie auf Kreuzfahrt waren.  Es ist vorgeschrieben, dass alle Passagiere an einer solchen Notfallübung teilnehmen. Ziel ist es, dass bei einem Notfall die Leute wissen, wo sie sich sammeln müssen und wo ihr Platz im Rettungsboot ist, damit alles reibungslos klappt. Natürlich will keiner einen solchen Ernstfall erleben.

Bislang kannten wir es so, dass sich die Passagiere direkt am Rettungsboot treffen, vorher allerdings die Rettungsweste aus der Kabine holen mussten. Hier war es so, dass die Treffpunkte der Passagiere in öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. eine Bar waren. Eine ½ Stunde vor Beginn der Übung wurden da Tische und Stühle beiseite geräumt und so gingen die Gäste zu ihrer „Station“.  Dadurch zog sich die Übung für diese Gäste in die Länge, letztendlich standen wir uns fast eine Stunde die Beine in den Bauch. Einigen drohte Kreislaufversagen. Gut fand ich aber die zentrale Lagerung der Schwimmwesten, dass erspart im Notfall unnötige Wege.

Interessant waren die Gespräche danach, die Passagiere waren überwiegend misstrauisch. Aussagen wie „klappt doch nie, wenn die erst noch die Tische wegräumen müssen, damit alle Passagiere hier Platz haben“. Das Vertrauen war eingeschränkt, schade, muss nicht sein. Ich würde die zentrale Lagerung beibehalten, den Treffpunkt aber direkt am Rettungsboot beibehalten. Wie gesagt, das ist jetzt kein Gemeckere, dass Produkt „Mein Schiff“ ist überragend, aber hier kann man sich verbessern.

Ja, das war der Sonntag der 15.05.2016.

Tag 7 Montag der 16.05.2016

Seetag, wir konnten die Qualität des Schiffs, des Personals voll  ausleben. Das taten wir auch, wir aßen sehr gut, hatten super tolle Anwendungen im Spa Bereich und ich genoss zwei Saunagänge. Natürlich besichtigten wir das Schiff und hatten einen schönen Tag. Das der gute Kurt Seegangsprobleme hatte, erwähne ich nur am Rande, den abends war er wieder fit.

Das Abendessen war erste Sahne, ich darf nicht an die Waage denken. Zum Schluss saß ich bei sternenklarer Nacht auf unserem Balkon und genoss das letzte Bier des Tages.

Sorry an die, die länger auf diesen Bericht warten mussten, aber WLAN an Bord ist doch ein wenig überteuert (0,49 € die Minute)

Jetzt sitze ich gerade in einer Strandbar und genieße die gut 20° Grad und die herrliche Sonne. Gut, ich habe kein Flens, aber auch das mein lieber Uli werde ich überstehen. 

Der Bericht über unsere heutigen Erlebnisse auf Korsika werde ich wohl erst in einigen Tagen veröffentlichen können, da wir morgen einen Ganztagesausflug in Rom gebucht haben. Am Donnerstag erobern wir dann auf eigene Faust die Toscana, u.a. ist Siena unser Ziel. Wahrscheinlich wird es alle Berichte erst am Freitag geben, aber ich bin natürlich bemüht, aber vielleicht klappt es ja auch vorher. Damit ihr wisst, wo ich jetzt auf Korsika sitzte, hier ein aktuelles Foto.

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Tag 8 Dienstag 17.05.2016

Ich war noch nie auf Korsika und das meiste was ich über die Insel weiß, habe ich in Asterix auf Korsika gelesen. Leider habe ich es versäumt vor dem Urlaub meine Kenntnisse durch erneutes lesen aufzufrischen. Man gut, dass ich einen Dumont Reiseführer dabei hatte.

Aber jetzt mal ohne Spaß, dass was ich vom Asterix-Abenteuer in Erinnerung habe, habe ich hier auf Korsika wiedergefunden. Nur die 3 Alten, die an jedem Dorfeingang auf der Bank sitzend warteten, waren nicht da. Die jeweilige Bank aber schon. Auch das die Korsen wortkarg sind, haben wir zumindest einmal feststellen können.

Mit den Gedanken an Asterix wachte ich auf und freute mich auf den Tag auf der Geburtsinsel des größten, kleinen Franzosen, Napoleon. Wir legten sogar in Ajaccio, seiner Geburtsstadt an. Das Wetter war schön, die Stadt wirkt lebendig und liegt in einer sehr schönen Bucht. Störend der viele Beton, aber es ist nun mal eine Stadt.

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Unser Ziel war das Gravona-Tal und die umliegenden Berge. Korsika ist grün, grün und noch grüner (siehe auch Asterix). Wir bekamen schnell einen Mietwagen und ein wenig eingeengt ging es zu fünft im Renault Clio nach Cuttoli-Corticchiato, einem typischen korsischen Dorf. Wir konnten sicher sein, dass es hierher kein Ausflugsbus des Schiffs schaffen würde, denn die Straßen waren hierfür, sehr zur Freude der mitreisenden Damen, viel zu eng. Für die jüngste unter uns war aber schon die erste Station nach Mallorca zu viel. Gaby eröffnete ihren Korsikafilm mit den Worten: „Heute sind wir auf Corfu“. Ja, auch Corfu ist grün, aber nicht so grün.

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Wir suchten den Messerschmied Biancuccis. Ein stolzer Korse, der an der Straße stand, deutete ohne Worte an, dass wir dahin zu Fuß gehen müssen. Die Werkstatt lag in der letzten Ecke des Dorfes, aber immerhin waren die Öffnungszeiten der Werkstatt angeschlagen. Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass der Typ Laufkundschaft hat, auch ein Internetvertrieb scheint mir an diesem Fleckchen Erde unrealistisch, hat der berühmte Schmied über Jahre hinweg Aufträge. Vielleicht liegt es auch daran, dass er die Öffnungszeiten seiner Werkstatt flexibel einrichtet, denn zum Kummer von Kurt, der hier gerne ein korsisches Messer gekauft hätte, war der Meister nicht anwesend. Eine ältere Dorfbewohnerin versuchte ihn noch zu erreichen, aber es war leider vergeblich, also fuhren wir weiter.

Die Fahrt war weiterhin beeindruckend, die Dörfer sind schön in den Hang gebaut und alles wirkt so friedlich.

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Unterwegs lagen überall Schweine herum, das war so wie im Asterixheft gezeichnet, das ist hier ganz normal. In Peru hatten wir angeleinte Schweine gesehen, hier sind sie gekennzeichnet, aber liegen frei herum. Nie haben wir vorher so etwas gesehen.

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Das nächste Ziel war eine Schildkrötenfarm, die meinten es mit dem Eintrittspreis zu gut und das wollten wir nicht akzeptieren, also ging es weiter. Durch weitere grüne Wälder ging es nach Bocognano zu den Brautschleierfällen. Die Familie blieb unten, ich erklomm die letzten Meter bis zum Fall. Der Wasserfall ist schön, wie die ganze Umgebung.

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Die jetzt angedachte Route war nach kurzer Zeit gesperrt, leider hatte NDR2 nichts im Verkehrsfunk angesagt. Also mussten wir wieder zurück zur Hauptstraße. Jetzt könnte der Eindruck entstehen, nichts klappt, ein verlorener Tag. Falsch, da wir die ganze Zeit durch eine wunderbare Landschaft gefahren sind, war es für uns alle ein beindruckendes Erlebnis. Zurück an der Hauptstraße nahmen wir einen Snack in einem gastronomischen Zeltlager, sehr einfach und sehr gut.

Zurück in Ajaccio trennten sich unsere Wege. Kurt wollte ein Museum besuchen, das aber leider zwischenzeitlich geschlossen hatte. Also kaufte er lieber hier ein korsisches Messer. Die Mädels gingen shoppen und ich wollte noch ein wenig die Umgebung erforschen. Meine mitreisenden Damen shoppten nur für mich und schenkten mir zum späteren Abendessen 3 Falkland-Pinguine, ich habe mich sehr gefreut und war gerührt.

Ich selbst fuhr nach außerhalb der Stadt und bereitete in einer Strandbar diesen Artikel vor, Ulis Kritik hatte mich schon getroffen. 

Alle trafen wir uns zufrieden an Deck. Abends hatten wir im Gourmet-Restaurant „Richards“ einen Tisch bestellt und haben das 7-Gang-Menü genossen. Ich gebe zu, es ist nicht meine Welt und wird auch nie meine Welt werden, aber am Ende waren wir alle sehr glücklich. Wildschwein war übrigens nicht dabei, das lag vielleicht daran das Obelix nicht an Bord ist. Etwaige Gedanken an Parallelen zwischen Obelix und meiner Person verbitte  ich mir.     

Tag 9 Mittwoch 18.05.2016

Ich hatte einen Albtraum. Immer wieder hörte ich „die lila Gruppe, die lila Gruppe“. Dazu sah ich dann immer den Teleskop-Stab mit dem lila Lappen dran. Um mich herum war alles voll, nur ich leider nicht.

Rom ist eine Traumstadt, vielleicht sogar die schönste Stadt die Gaby und ich kennen. Auch Sabine schwärmt von der heiligen Stadt, für unsere Oldies war es allerdings der erste Besuch hier. Zu Rom gehört natürlich der Petersdom, hier gibt es immer lange Schlangen, deshalb dachten wir bei einer Ausflugsbuchung über TUI Cruises, könnte wir die Wartezeiten verkürzen. Wir machten also entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten einen geführten Ausflug mit und waren die lila Gruppe. 

Unser erster Reiseleiter begleitete uns auf der Busfahrt nach Rom. Er war schon 77 Jahre alt und hatte sehr fundiertes Wissen, dass er auch vermitteln konnte. Leider war er Mussolini Fan, was er auch immer wieder zu Ausdruck brachte. O-Ton: „Keiner hat seit meinem Freund Mussolini mehr für diese Stadt getan“. O-Ton der zweiten Reiseleiterin, die in Rom die Führung übernahm: „Um eine freie Sicht vom Regierungssitz auf das Forum Romanum zu haben ließ er 66 Wohnhäuser einfach abreißen“. Das klang dann schon weniger euphorisch.

Schon die Einfahrt in die Stadt war beeindruckend, die Pyramide war die erste Attraktion, an der wir vorbei kamen. Den ersten Stopp machten wir am Kolosseum. Hier begann dann die Informationsflut unserer Reiseleiterin. Die Dame hat ein extrem umfangreiches Wissen und ist auch sehr engagiert, weiß ihr Wissen aber leider nicht so zu vermitteln. Eine geschlagene ½ Stunde standen wir am Kolosseum und hörten uns Geschichten an, die sich keiner hören bzw sich merken wollte. Nach einer ½ Stunde Standzeit ging es zurück zum Bus. Plötzlich eine Idee der allwissenden Römerin, wollt ihr ein Foto vom Forum Romanium machen, dann schnell den Berg hoch, aber in 5 Minuten müssen wir los, also beeilt euch.

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Weiter fuhren wir zur spanischen Treppen und spazierten zum Trevibrunnen. Die Stadt ist einfach nur sensationell, nur dieses laufen in der Gruppe ist nichts für uns. Da kamen die ersten an, die Dame möge nicht so schnell gehen, man komme nicht mit. Gut, jede Schnecke hätte uns überholt, aber was soll es. Kurz vor der Stunde Freizeit auf dem Piazza Navona, kam die Stimme von hinten: „ich muss mal“. Also suchte die ganze Gruppe die nicht wirklich große Toilette auf, warten war mal wieder angesagt.

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Auf der wunderschönen Piazza setzten wir uns dann kurz ab, denn noch mehr Geschichten konnten wir nicht ertragen. Wir hatten ein schnelles Mittagessen, mit einem typisch hektisch agierenden Italiener. Die Preisauszeichnung war auch nicht wirklich toll, denn die Servicegebühr von 10% wurde noch auf dem Preis aufgeschlagen, einen Hinweis darauf, war auf der Karte nicht zu finden. Gut, dann gibt es halt kein weiteres Trinkgeld. Ach ja, das Kreditkartengerät war natürlich auch gerade offline.

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Pünktlich um 14:20 Uhr trafen wir uns am vereinbarten Meetingpoint und ab ging es zum Petersdom. Strahlender Sonnenschein, alles schien zu passen. Dann der Schock, wir mussten knapp 2 Stunden warten, dazu verbreiteten unsere beiden Reiseleiter die Unsicherheit, dass das Schiff nicht warten würde. Einige sprangen ab und wartete dann ziemlich lange am vereinbarten Treffpunkt auf den wartenden Teil der Gruppe. Erster Treffpunkt war 15:45 Uhr, dieser wurde mehrfach im 15 Minutentakt nach hinten geschoben, die letzte vereinbarte Zeit war 17:15 Uhr. Mit jeder Verlängerung sprangen mehr Leute ab, da sie Angst hatten das Schiff zu verpassen. Wir hielten durch und hatten 20 Minuten Zeit für einen Sturmlauf durch den Peterdoms. Trotzdem sind wir sehr glücklich, dass wir im Dom waren, denn der ist schon mehr als beeindrucken.

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Abfahrt war letztendlich 17:45 Uhr und wir trafen 25 Minuten vor der offiziellen Beendigung des Boardings ein, also alles eine unnötige Hektikt. Unmögliche Organisation.

Zur Ehrenrettung der Reiseleiter sei gesagt, dass alle, aber auch wirklich Reedereien die heute im Hafen lagen diese Probleme hatten. Kritisch betrachtet muss man sagen, der Papst hat jeden Mittwochvormittag seine öffentliche Audienz und dann ist der Petersdom gesperrt, es ist also klar, dass es am Mittwoch extreme Wartezeiten gibt. Ob nun die Stadt Rom oder die Reedereien die geldgierigen Geier sind und den ungebremsten Sturm der Touristen zulassen, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist der Kunde der Dumme, denn dieses Procedere wiederholt sich jeden Mittwoch und der kommt immer so überraschend.

Wahrscheinlich bin ich mit meiner Schimpfkanonade mal wieder weit über das Ziel hinaus geschossen, denn trotz aller Unwegsamkeiten war es ein toller Tag. Nach 24 Stunden Abstand habe ich meine Schwiegereltern noch einmal gefragt, wie war Rom? Antwort: „tolle Stadt, nur die Warterei am Petersdom war blöd“.

Hier noch einmal mein persönliches Fazit. Rom ist eine großartige Stadt und der Tag war gelungen. Ich würde allerdings empfehlen, die Eroberung dieser Stadt alleine zu machen, man ist einfach unabhängiger. Dazu muss man sich natürlich im Vorfeld mit der Stadt beschäftigen. Alleine hat man auch viel besser die Möglichkeit, das Treiben in Rom bei einem Eis oder Glas Wein zu beobachten. Diese Zeit hatten wir leider nicht, gehört aber genauso dazu wie der Petersdom.

Ideal ist eine Erkundung „nur Rom“. Ich denke 4 Tage sind ein idealer Zeitraum, länger geht natürlich immer. Ebenfalls schön, „Rom als Start einer Kreuzfahrt und vorher 3 bis 4 Tage da sein“.

Wer diese Möglichkeit nicht hat und nur einen Tag Rom im Rahmen einer Kreuzfahrt hat, dem empfehle ich ein intensives Studium der Höhepunkte Rom im Vorfeld. Mit dem Zug (hin und zurück) vom Hafen Civitavecchia nach Rom. ACHTUNG: Je nach Anlegeplatz des Schiffes ein langer Fußweg von ca. 2,5 km bis zum Bahnhof  Civitavecchia. Man ist einfach freier in seiner Planung. Wer weitere Tipps haben möchte, kann sich gerne an mich wenden.

Nach dem Abendessen waren wir sehr müde und sind früh zu Bedde gan.     

Tag 10 Donnerstag 19.05.2016

La Spezia in Ligurien, mir bislang völlig unbekannt und leider zum Ende dieses Tages noch immer. Das was wir gesehen haben, ist es unbedingt wert, wieder hierher zu kommen.

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Da die Toskana vor der Tür liegt und da weder Sabine noch Waltraud oder Kurt jemals hier waren, wollten wir die Strapazen für eine Fahrt bis nach Siena auf uns nehmen. Leider spielte das Wetter nicht mit und so fuhren wir nach Pisa und hatten dort eine schöne Zeit. Natürlich ist der schiefe Turm Anlaufpunkt Nummer 1, aber auch ein Spaziergang durch die schönen Gassen ist erlebenswert.

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Hier kurz der Wetterbericht des Tages:

Abfahrt in La Spezia: dunkle Wolken beherrschen das Szenario

Fahrt nach Pisa: Starkregen

Ankunft in Pisa: Die Sonne lässt sich blicken, es wird wärmer

Aufenthalt in Pisa: Schönes Wetter in Pisa, bis 8 Minuten vor Schluss, es wurde immer dunkler und feuchter

Abfahrt nach La Spezia: Starkregen

Fahrt nach La Spezia: Hagelschauer, wie man es nur selten erlebt. Schönes Wetter.

Ankunft in La Spezia:  Hagelschauer, wie man es nur selten erlebt

In La Spezia war den ganzen Tag schlechtes Wetter, das dann auch nach Pisa und in die Toskana zog. Wir haben nicht viel falsch, aber viel richtig gemacht.

Pisa ist natürlich nicht die Toskana und Pisa kann auch nicht mit Florenz mithalten, aber bei den Bedingungen die wir hatten, haben wir alles optimal gemacht. Auch über die Toskana kann ich Euch natürlich bei Bedarf weitere Tipps geben. Nur so viel, das Licht der Toskana ist einzigartig, die Dörfer sind für uns sensationell. Die Landschaft überwältigend. Essen und trinken genial. Nehmt euch Zeit diese Welt zu  erobern.

Noch einmal zurück zum Wetter. Bei der Ankunft hatten wir Hagelschauer und Starkregen, ich musste leider noch tanken, was dafür sorgte, dass ich mich kurzfristig im Freien aufhalten musste, eine feuchte Erfahrung.

Zu den Formalien bei der Anmietung und Abgabe eines Autos möchte ich mich hier nicht weiter äußern. Wie sagte die Dame aus dem AVIS Büro: „You are in Italy“. Genau, vielen Dank. 

Tag 11 Freitag 20.05.2016

LIVE aus Nizza: Freitag 20.05.16 14:19 Uhr

Sonne, Wein und Pizza, 

haben wir in Nizza.

Deti der Poet

Bislang war es kein Erholungsurlaub, aber es waren sehr schöne Tage. Trotzdem sind wir im Kopf freier und das ist ja auch ein wichtiger Teil der Erholung. Wovon muss ich mich eigentlich erholen?

Egal, heute starteten wir ohne Wecker, wach waren wir zur gleichen Uhrzeit wie mit Wecker, senile Bettflucht? Waltraud hatte eine Anwendung was uns Raum für 1 Stunde Freizeit auf dem Balkon gab. Hier hatten wir einen schönen Blick auf Villefranche und das die Küste.

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Heute hatten wir alle keinen Bock auf Mietwagen oder Ausflug, es sollte nur locker sein, es wurde Pizza in Nizza. Die Tenderfahrt war zwar lahmarschig und doch abenteuerlich. Abenteuerlich ist jetzt echt übertrieben. Aber immerhin brauchten wir vom verlassen der Kabine bis zum Landgang in Villefranche 1 ½ Stunden.  Villefranche ist praktisch das vorgelagerte Nizza ohne Prominenz. Der Küstenstreifen ist in der Tat überwältigend, über die Städte kann man diskutieren. 1 qm Bauland ist für schlaffe 75000,- € zu bekommen, dafür bauen Griechen ganze Häuserviertel.

Der Führer unseres Tenders war stolz wie Bolle auf sein Patent als Schiffsführer, aber er lenkte den Tender nicht ganz so gut wie Deti sein Hausboot in den USA und Venedig. Er kollidierte mit einem vor Anker liegenden Ausflugsboot, und der Junge bekam rote Ohren. Aber jeder muss mal anfangen.

Mit dem Linienbus sind wir dann gegen Mittag nach Nizza zur Pizza gefahren. Die Bushaltestelle haben wir dank meiner Assistentin Sabine schnell gefunden. Ein Spaziergang am Hafen und zurück  durch die wirklich schönen Gassen. Nach der Pizza dann mit dem Bus zurück, mehr war nicht. Ich glaube auch, mehr hätte es nicht gebraucht, denn nach meiner ersten, oberflächlichen Betrachtung ist das Hinterland von Nizza wirklich schön, Nizza aber selbst eher etwas für Menschen die meinen etwas zu sein ohne es zu sein.

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Zurück auf dem Schiff, gab es Cocktails, eine Massage, ein Bad im Pool, man könnte meinen Entspannung. Abends dann Essen im Surf & Turf, einfach großartig. Wer jemals auf der Mein Schiff fährt, dem sein gesagt, der Gourmet-Pass ist mehr als lohnenswert.Den Mädels ging es auf jeden Fall gut.

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Zum Abschluss nahmen wir noch einen Absacker an Deck, da war gerade eine Fete im Gange. Das soll es vom Tag 11 dieser Reise gewesen sein.

Tag 12 Samstag 21.05.2016

Mir ist langweilig, war die krönende Ansage des Tages durch die Seniorin der Familie. Wie konnte es dazu kommen? Wir wussten schon im Vorfeld nicht so richtig was wir mit dem Tag in Toulon anfangen sollten. Lt. Reiseführer bietet Toulon nicht wirklich was, mit Ausnahme für Menschen die Interesse an der Marine, Waffen … haben. Kurt war hier also richtig untergebracht, aber wir anderen vier waren unschlüssig.

Am Vorabend haben wir uns dann gesagt, ok, lass es uns morgen abwarten. Wir sollten und haben dann auch, nicht direkt in Toulon, sondern im 7 km entfernten Le Seyne angelegt. 3 Alternativen standen zur Auswahl: 1. Wir bleiben an Bord 2. Wir fahren wie auch immer nach Toulon (hier wurde wie wir dann erfahren haben ein Bootsshuttle angeboten) 3. Wir mieten ein Auto und fahren die schöne Küste entlang, in Richtung Marseille.

Beim Frühstück kam ein netter Kellner vorbei, der uns was von Toulon vorschwärmte. Mit der Möglichkeit des Shuttles war so die Entscheidung für Variante 1 gefallen. Nach Ankunft des Tenders um kurz vor 10 Uhr  in Toulon, ging Kurt sofort in Richtung Marinemuseum, wir anderen  gingen durch eine tote Stadt. Nach kurzer Zeit nahmen wir in einem Cafe Platz und holten unsere Geräte raus, was gibt es nicht alles zu tun, wenn man seit 20 Stunden kein WLAN hatte. Ich stellte meinen Bericht und die Fotos ein. Gaby appte was das Zeug hielt um später dann die verlorenen Zeit auf ihrer Spielfarm nachzuholen, Sabine bearbeite Mails und appte nicht weniger als Gaby rum. Nur mit Waltraud spielte keiner, also wurde ihr schnell langweilig, was sie verbal auch zum Ausdruck brachte.

Verrückt, was haben wir eigentlich früher gemacht, haben wir uns da tatsächlich unterhalten? Nicht das jetzt ein falscher Eindruck entsteht, wir haben schon außergewöhnlich viel in den letzten Tagen gemeinsam unternommen und hatten auch gemeinsam Spaß.  Also alles ok, aber die Geschichte wollte ich unbedingt bringen, denn damit ziehen wir Waltraud seit dem Moment auf.

Während wir da so saßen, konnte man richtig sehen, wie die Stadt erwachte, ab ca. ½ 11 Uhr kamen immer mehr Menschen aus den Häusern, Musikkapppellen spielten auf, der riesige Markt eröffnete, die Stadt lebte. Nachdem der rasende Kurt dann wieder bei uns war, schoss er gleich wieder los und zeigte uns den Markt, über den wir dann auch gemütlich bummelten.

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Am Hafen blickten wir in die Bucht von Toulon. Diese Bucht wird von den heimischen Tourismusverantwortlichen als eine der schönsten Europas beschrieben. Das kann auch sein, aber nur dann, wenn man die nicht wirklich schöne Stadt Toulon ausradiert. Der Hafen ist voller Militärschiffe, wir haben vom U-Boot bis zum Flugzeugträger alles gesehen. Die Hochhäuser haben einen entsetzlichen Charme, nämlich einen abstoßenden. Alles ist nicht wirklich schön. Keine Ahnung was der nette Ober vom Frühstück hier so toll fand.

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Zum Abschluss wollten wir am Hafen noch was trinken, meine Frage nach dem WiFi wurde vom Wirt verneint, was Kurt zu der entsetzten Aussage veranlasste: „Was, die haben keinen Wein“. Doch schnell konnten wir das Missverständnis auflösen und Kurt bekam seinen Rotwein.

Um 13 Uhr saßen wir wieder auf dem Shuttleboot und so machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag an Deck bzw. in der Kabine. Auch wenn es so nicht klingt, es war ein gelungener Tag mit Spaß und Ruhe. Die langweilige Waltraud war übrigens die erste die müde war.

Tag 13 Sonntag 22.05.2016

Ehrlich, ich weiß nicht wirklich was  ich schreiben soll, denn heute war Seetag und wir haben die unterschiedlichsten Angebote des Schiffs genutzt und auch den Abend in Barcelona lieber an Bord genossen.   

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Tag 14 Montag 23.05.2016

Ws fällt mir ein, wenn ich an Barcelona denke. Nicht Messi, nicht Altstadt, nicht Gaudi, nicht Rambla. Nein, mir fällt als erstes ein: „Scheiß WLAN“. Nein, Spaß beiseite, Barcelona ist eine sehr schöne Stadt und natürlich ist ein Tag viel zu wenig um alles wirklich zu sehen.

Wir hatten zum Glück keinen Ausflug gebucht, sondern sind mit dem Touristenbus, fahren auf drei Routen und man kann an jeder Haltestelle den ganzen Tag über ein- und aussteigen. Für einen ersten Eindruck konnten wir uns so einen idealen Überblick verschaffen.

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Unglaublich, welche Massen hier täglich durch die Stadt geschleust werden. Mit dem öffentlichen Cruises-Shuttle (4,-€ p.P. Hin und zurück) fuhren wir in die Stadt. Jeder der hier als Kreuzfahrer landet sollte den Fußweg vom Hafen in die Stadt nicht unterschätzen. Als Gaby und ich vor einigen Jahren mit der MSC hier waren, hatte ich Gaby gesagt, dass wir den Shuttle nicht brauchen, wir können laufen. Eijeijei, ich bekam Gabys Ärger damals voll zu spüren. Also war das heute gar keine Diskussion, rein in den Shuttle.

Am Columbus Denkmal unten am Hafen bestiegen wir dann den Touristenbus. Die Erklärungen in Deutsch waren wirklich gut und so portioniert, dass es auch zu  verarbeiten war. Am Hauptplatz  Placa de Catalunya stiegen wir erstmals aus und schlenderten die berühmte Einkaufsstraße Rambla entlang.

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In der Markthalle gab es für den heute nur bedingt rasenden Kurt kein Halten mehr. Schinken, Schinken und nochmal Schinken, da musste eine Tüte, richtig, Tüte, gekauft werden. Sabine war ebenfalls happy, denn hier war sie früher mit Klaus auch schon mal gewesen. Rambla und Markthalle sollten inn keinem Barcelona-Programm fehlen.

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Mit der blauen Route fuhren wir an mehreren Gaudi Gebäuden vorbei, u.a. natürlich auch an der unvollendeten Kirche La Sagrada Familia, ein einmaliges Bauwerk. Der Ansturm schreckte uns allerdings zurück, unglaublich viele Menschenwarteten auf den Einlass. Das erinnerte uns natürlich an den Petersdom und so blieben wir im Bus sitzen und machten die volle blaue Route zu Ende. Das war interessant, u.a. kamen wir auch am Barca Stadion vorbei. Das Stadion ist schon beeindruckend.

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Später spazierten wir noch durch die engen Gassen Altstadt und nahmen einen kleinen Imbiss zu uns. Zurück auf dem Schiff ruhte ich mich in der Sauna aus, die anderen hatten noch Anwendungen bzw. bevorzugten ein Nickerchen auf der Kabine.

Durch die individuelle Gestaltung des Tages, hat mir Barcelona viel besser gefallen als Rom. Aber ich habe Rom natürlich auch schon individuell gemacht, und da muss ich sagen, hält selbst das schöne Barcelona nicht mit.

Der Tag war wieder sehr schön.

So, dass stelle ich jetzt noch schnell ein, denn wir wollen noch ein wenig durch die Altstadt von Ibiza-Stadt schlendern. Bilder von Barcelona und der Ibiza-Bericht kommt dann wahrscheinlich morgen, wenn wir die Zeit bis zum Abflug in Palma überbrücken. 

Tag 15 Dienstag 24.05.2016

Ibiza, früher die Insel der Hippies, aber auch heute sind Originale dieser Spezies und ihre Spuren übrig geblieben. Die Stimmung ist zwar familiärer angehaucht, aber irgendwie auch noch ein wenig blumig und hippig. Ja, an Ibiza habe ich, haben wir auch persönliche Erinnerungen.

Mein allererster Flug, ein Tagesflug, ging nach Ibiza. Morgens hin, abends zurück, damals war so etwas noch möglich, bevor Vater Staat meinte, dass auch solche Vergnügen versteuert werden müssen. Man nennt das „Geldwerter Vorteil“, ich bin mir sicher, dass seit Einführung dieser Steuer kein Touristiker mehr einen Tagesflug gemacht hat und damit auch nichts ins staatliche Säckel geflossen ist, aber das Vergnügen war auch vorbei. Viele Politiker haben schon früher verstanden, wie man seine Bürger verstimmt. 

1975 war das noch anders, da haben wir solche Vergnügen ausgenutzt. Ich selbst war als Tagesflug auf Ibiza, Mallorca, Faro und Alicante. Ein Kollege hat es sogar  geschafft einen solchen „Tagesflug nach Rio zu machen, allerdings hat der Flughafen Rio nicht verlassen können. Mit meinem damals körperlich noch kleinen Bruder Uwe machten wir uns auf die große Reise.  Dass ich den Airlinern schon damals um Jahrzehnte voraus war beweist die Tatsache, dass ich meine Mahlzeit im Flieger bezahlen wollte und überrascht war, dass man diese Einnahmequelle nicht nutzte. Wie sich doch meine persönliche Sichtweise auf die Dinge im Laufe der Jahre verändert hat.

Uwe  und ich gingen durch die Altstadt von Ibiza Stadt, bis heute hatte ich den Ledergeruch, der in den engen Gassen hing, in der Nase. Schade, heute habe ich ihn irgendwie verloren. Hinter der Kathedrale hatte ich dann meine Mittelmeertaufe, bis heute ist hier kein Strand, aber Deti war im Mittelmeer, was für ein Ereignis. Vielmehr ist von dieser Tour nicht hängen geblieben, aber es war schön  heute z.B. die Badestelle wiederzusehen.

Wir hatten uns vorgenommen, nur Ibiza Stadt zu besichtigen, dass sollte reichen und ich kann es vorwegnehmen, es reichte und war es war wieder ein toller Tag. Wir marschierten los, draußen stand der Shuttle für 9,- € p.P., den ich allerdings ausschlug. Da der Reiseleiter aber noch rief, „es sind 45 Minuten bis zur  Stadt“, stand ich plötzlich alleine da. Die Familie zog die langweilige Busfahrt einem anregenden Spaziergang vor. Ich ging tapfer zu Fuß und traf den Rest der Truppe wieder in der Stadt. Der offizielle Shuttle vom einheimischen Touristenoffice kostet übrigens 2,50 € und fährt die gleiche Strecke. Wenn es bei Mein Schiff überhaupt etwas zu bemängeln gibt, sind es die Liegeplätze, die zumindest auf dieser Fahrt oft schlechter waren als bei anderen Reedereien.

Wir gingen hoch zur Kathedrale und ich habe die eine oder andere Stelle wiedererkannt, das Bild der Gassen hat sich verändert, aber ist doch irgendwie gleich geblieben. Nicht schlecht, denn mein letzter Besuch auf Ibiza war mit eine Inforeise für Reisebüroexpedientinnen, im Jahr 1987. Expedienten hatte ich als Leiter der Gruppe übrigens abgelehnt, allerdings ohne Erfolg, ein oder zwei Kerle waren bei  solchen Inforeisen immer im Weg.

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An einen anderen Besuch auf Ibiza haben Gaby und ich noch sentimentale Erinnerungen. Im Oktober 1977, ich war gerade beim Bund, verbrachten Gaby und ich auf Ibiza in Santa Eulalia unseren ersten gemeinsamen Urlaub. Im wunderschön hässlichen Hotel Los Loros waren wir happy über 14 Tage Pauschalurlaub vom Pauschalsten.  Vor dem Urlaub waren wir aufgeregt, 14 Tage alleine,  das konnte ja nur gut werden. Ich denke, die Eltern haben damals anders darüber gedacht als wir.

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Aber der Urlaub hat uns auch insoweit geprägt, dass wir festgestellt haben, ein Urlaub in einem solchen Hotel, über einen so langen Zeitraum ist nicht unser Ding, einfach zu pauschal.

Irgendwie witzig auch, dass wir damals einen Gerd aus Ditterke getroffen hatten, von dem wir nie wieder was gehört haben, aber Ditterke spielt heute in unserem Leben schon eine gewisse Bedeutung, nicht war Ani, Carola und Jupp.

Wenn ich zu Hause bin werde ich in unseren alten Fotos kramen und das ein oder andere Bild von damals einstellen. Wenn wir noch einmal nach Ibiza kommen, und davon gehe ich aus, werden wir bestimmt mal nach Santa Eulalia fahren und das Los Loros besichtigen.

Doch zurück zu heute. Nachdem wir von der Kathedrale den schönen Blick auf die Stadt genossen haben wollten wir uns noch ein paar Tapas genehmigen. In einer schönen Nebenstraße wurden wir fündig und bestellten 10 Tapas. Alles stand mittig auf dem Tisch, sodass wir gemeinsam auf die Leckereien zugreifen konnten. Nur ein Schinkenteller hatte sich zu Kurt in die Ecke verirrt und wurde anfangs auch nicht angerührt. Aber dann als alles andere weg war, genoss Kurt seinen Schinken. Das letzte Stück hatte soeben seine Lippen überschritten, da reichte er den Teller mit 3 trockenen Gebäckstücken in die Mitte, damit die Allgemeinheit mit zugreifen konnte. Es war so süß und das Bild lässt sich leider nicht mit  Worten beschreiben, ich bekam auf jeden Fall einen Lachkrampf, der sämtliche Menschen in der Gasse aufschreckte und teilweise auch ansteckte. Ein köstliches Bild wie Schinken-Kurtchen soooo unschuldig auf die drei Gebäckstücke starrte.

Zurück auf dem Schiff verzogen wir uns auf die Kabinen, nur Kurtchen hat noch Schinken gesucht, aber nur Mett gefunden. Den Abend verbrachten wir an der Bar und hatten unseren Spaß.

Tag 16 Mittwoch 25.05.2016

Ein großer Ditterker wird 50 und wir verbringen diesen Tag auf Mallorca. Glückwunsch Jupp, aber das haben wir ja bereits telefonisch erledigt.

Unser letzter Tag in diesem Urlaub sollte uns noch einmal zeigen, wie schön und vielseitig dieses oft verschriene Mallorca ist. Heute verbrachten wir den Tag in Palma und wir waren alle mal wieder total angetan von dieser zauberhaften Stadt. Ob wohl ich nun schon wirklich unzählige Male hier war, in die Kathedrale hatte ich es bislang nicht geschafft. Entweder war die Schlange zu lang oder die Kathedrale war zu. Andere Gründe waren, dass ich dienstlich hier war oder aber die Verkostung der hiesigen Getränke im Mittelpunkt des Aufenthalts standen.  Heute nun hat  es endlich geklappt und ich muss sagen, es hat sich gelohnt, die Besichtigung der Kathedrale ist mehr als lohnenswert.

Die 7,- € Eintritt, inkl. Audio Guide, waren sehr gut angelegt. Eine gute Stunde haben wir uns in der Kathedrale aufgehalten und bekamen interessante Informationen. Die Kirche ist gotisch, doch durch nachträgliche Veränderungen, u.a. durch den großen Gaudi, wirkte der Bau von innen auch moderner und offener als die meisten Kirchen die ich kenne.  

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Anschließend ging es ab in die Altstadt und schon nach wenigen Minuten standen wir vor dem Rathaus, an das ich auch nette Erinnerungen habe. Keine Ahnung wann es war, vermutlich Ende der 80-iger Jahre, auf jeden Fall war ich hier zu einem Empfang beim Bürgermeister geladen. Wir waren mit der TUI Fussballmannschaft zu einem Hallenturnier eingeladen. Dieses Turnier war erstklassig besetzt, u.a. mit der Mannschaft von Real Mallorca, damals erste spanische Liga. Unser Mannschaftsführer hatte bei der Bewerbung ein wenig dick aufgetragen und uns als Teilnehmer der Weltmeisterschaft für Betriebsmannschaften angekündigt. Da TUI schon damals oder vielleicht auch nur damals, immer zog, bekamen wir die Zusage zur Teilnahme. Das Turnier war groß in Mallorcas Medien angekündigt, leider hat uns davon oder vom Empfang beim Bürgermeister niemand etwas erzählt. Also standen alle Teilnehmer gesittet vorm Oberhaupt der Stadt, nur wir fielen ein wenig ab, und das nicht nur hier, sondern später auch in der Halle bei den Spielen.

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Damals natürlich hochgradig peinlich, heute musste ich schmunzeln, als ich vor dem Gebäude stand. Wir tranken einen Kaffee auf dem schönen Platz vor dem Amt und genossen die Momente. Der Gang durch die berühmten Shoppingstraßen von Palma ging ohne größere finanzielle Verluste über die Bühne, wir genossen nur die Zeit.

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Der einsetzende Appetit ließ uns zum La Cueva gehen, meiner Lieblings-Tapasbar auf Mallorca bzw. weltweit. Obwohl es nun schon ein wenig her war, dass ich letztmalig hier war, muss ich sagen, ich fühle mich in meiner Aussage bestätigt, dass das La Cueva, die beste Tapasbar ist, die ich kenne. Da nehme ich z.B. die Tapasbar im weltoffenen Harenberg „El Torero“. Mein griechischer Freund Toni führt dort ein wirklich ein tolles, qualitativ hochwertiges spanisches Restaurant. Gegen das La Cueva, kommt er aber nicht mit, sehr gute Qualität der Speisen und des Service, große Mengen, wenn ich in Harenberg  6 oder 7 Boquerones bekomme, bekomme ich im La Cueva 25, und das zum gleichen Preis. Zusätzlich natürlich noch das tolle Ambiente. Ein sehr gelungener Abschluss, das La Cueva gehört zum Pflichtprogramm von Malle.

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Fazit der Reise: Familienurlaub kann Spaß machen, dieser hat definitiv Spaß gemacht.  Das Puravida Blau und Mein Schiff 3 sind beides sehr empfehlenswerte Produkte. Wenn ich irgendwo was Kritisches erwähnt habe, versteht es bitte als Anregung und nicht als schlechte Kritik, denn es wäre klagen auf hohem Niveau. Nachdem ich diese Worte gerade schreibe, muss ich auch sagen, wieder haben wir einiges von der Welt gesehen, doch Mallorca, zumindest das Mallorca das wir besucht haben, schlägt alles andere immer wieder, diese Insel ist sensationell.

Vor was haben wir Respekt, vielleicht sogar ein wenig Angst, wenn wir zurück sind? Natürlich, die Waage, denn wir haben in den letzten 16 Tagen wirklich nicht schlecht gelebt. Wir finden, es ist auch ok, denn soll man im Urlaub fasten?

Ich hoffe, der Blog hat Euch gefallen, Vorschläge, Kritiken etc. nehme ich gerne entgegen.

Euer Deti