Freitag 14.08.2015
Wirklich unglaublich, wie das bei den Menschenmengen klappt. Gefühlt sind 10000 Menschen aus der Blechkiste ausgestiegen und 5000 eingestiegen. Auch wenn das natürlich deutlich übertrieben ist, sind die Mengen unfassbar. Auf dem Zwischenstopp in Naxos sind wieder sehr viele Menschen eingestiegen, mit und ohne Auto. Als wir dann in Paros ausgestiegen sind, haben wir uns doch gewundert, wo die ganzen Autos geblieben sind, denn der Bauch der Fähre war nicht einmal zu 50% gefüllt.
Der bestellte Transfer hat super geklappt, wir wurden abgeholt und gegen 19:39 Uhr waren wir im Hotel Kalypso.. Wir bekamen Zimmer 19, ein sehr kleines Zimmer, allerdings hat es Meerblick, was wir gar nicht gebucht hatten. Am nächsten Tag bekommen wir dann Zimmer 48, ein schönes Zimmer mit großer Terrasse. Bislang hatten wir echt Glück mit den Upgrades.
Obwohl wir nicht viel gemacht haben, sind wir kaputt und schleppen uns nur noch in die nächstgelegene Taverne. Essen und Getränke sind wieder ausgezeichnet.
Ani ist letztendlich so müde, dass sie im Restaurant einschläft. Also ab ins Hotel, Carola bringt Ani hoch und bleibt auch oben, wir 3 nehmen noch einen Absacker direkt am Meer, ein super Atmosphäre, es macht einfach nur Spaß. Der Lange meint dann noch die politische Lage mit dem Kellner besprechen zu müssen, was sich am nächsten Morgen deutlich in seinem Gesicht abzeichnet, auch hat er wahrscheinlich alle Sprechperlen für Samstag aufgebraucht.
Samstag 15.08.2015
Ich habe es schon mehrfach geschrieben, das Gefühl in Griechenland zu sein wird immer stärker, Paros ist noch wesentlich ursprünglicher als Kreta und Santorin. Das Hotel ist einfach, aber einfach schön, die Leute sind total nett, am liebsten würde ich hier noch 2, 3 Wochen bleiben. Nach dem gemütlichen Frühstück direkt am Meer geht es zum kleinen Strand, der unmittelbar an das Hotel grenzt.
Der Lange holt verlorenen Schlaf nach, Ani tobt ohne Ende im Wasser und wird dabei abwechselnd von den Erwachsenen unterhalten.
Ich mache mich aber doch bald auf, um den Ort Naousa zu erkunden. Überrascht stelle ich fest, dass der kleine venezianische Hafen, der mir seit unserem letzten Aufenthalt (1986) auf Paros in Erinnerung geblieben ist, nicht in Paros Stadt, sondern hier in Naousa liegt.
Der Ort ist einfach nur schön, ich freue mich schon auf das Essen heute Abend in der der Stadt. Der Versuch einen Roller zu mieten scheitert, die Insel ist wohl komplett ausgebucht. So spaziere ich durch die kleine Stadt mit dem schönen Hafen. Ich kaufe für Ani noch 2 Schläger mit Ball, die wir nach meiner Rückkehr natürlich gleich ausprobieren müssen. Wir haben unseren Spaß. Zwischendurch bezahlen wir unsere Liegen und bekommen auch tatsächlich eine Quittung. Kurz vor dem Mittagessen kommt ein staatlicher Prüfer und prüft mit dem Kellner, ob er die Bezahlung der Liegen tatsächlich über die Kasse abgerechnet hat. In Griechenland sind andere Zeiten angebrochen.
Zum Mittagessen gibt es wieder Zaziki und griechischen Salat, alles ist gut. Nach dem Essen sind wir auf bzw. vor unser neues Zimmer gegangen und haben gelesen bzw. diesen Beitrag geschriebn. Dabei haben wir NDR2 die Bundesligakonferenz gehört. Abends sind wir zum Essen in den Ort gegangen und haben. War schön, da der Don aber noch immer angeschlagen war, ging es schnell wieder zurück ins Hotel. Kurzer Absacker auf der Terrasse, dann ab ins Bett. Ich liebe Griechenland
Sonntag 16.08.2015
Getrennte Wege lautet das Motto des Tages. Nach einem fast gemeinsamen Frühstück entschied sich der der Lange für den Strand, die Mädels shoppen in Naousa und ich mich für den Mietwagen zur Erkundung der Insel.
Jörg erlebte einen ruhigen Tag, nur italienische Muttis vom Nachbarstrand nervten durch lautstarke Erzählungen. Die Mädels hatten Teilerfolge beim shoppen, zumindest für Ani. Ein Kopftuch und eine Luftmatratze sprangen für sie raus. Ansonsten haben sie nach eigenen Angaben gut gequatscht, warum wundert mich das nicht.
Ich selbst habe bei schon unangenehmen Temperaturen die Insel erkundigt. Hier die Route, die ich gefahren bin.
Tipp: Marpissa und Prodomos. Beide Orte werden von Touristen wenig besucht, hier stehen Lefkes und Parikia (früher Paros Stadt) höher im Kurs. Dadurch sind aber beide Orte ursprünglich geblieben und die nachfolgenden Bilder zeigen meine Spaziergänge durch die kleinen Orte.
Lefkes, die Fahrt auf den 776 Meter hohen Profitis Ilitas und auch der Besuch der Inselhauptstadt sind zwar wunderschön, aber wer wirklich durch das ursprüngliche Griechenland spazieren will, der besucht diese beiden Orten.
Besonders schön fand ich auf meinem Spaziergang durch Prodromos, dass der der Pope um 11 Uhr, also beste Kirchenzeit, in der Kneipe mit einem Bier, mit seinen Schäfchen saß.
Spaziergang durch Marpissa und Prodromos
Lefkes und Ausblick auf Antiparos
In Parikia habe ich dann einen Salat gegessen, dann ging es weiter über den südlichen Teil der Insel.
Leider wurde es unerträglich heiß, sodass ich mich entschlossen hatte zurück zu Gaby & Co zu fahren. Dort nahmen Ani und ich noch ein spielerisches Bad, um uns gegen 18:30 Uhr auf den Weg in the town zu machen. Nach einem schlechten Cocktail mit schöner Aussicht, fanden wir in einer Nebengasse ein nettes Restaurannt und bei, Wein, Fisch, Moussaka, Nudeln und Salat haben den Abend genossen.
Im Hotel gab es den üblichen Absacker und dann ab in die Koje.
Gesamteindruck Paros
Paros ist, wenn man Tourismus mit Pauschaltourismus gleichsetzt völlig unbeleckt, obwohl natürlich auch die großen Anbieter wie TUI dort Hotels unter Vertrag haben. Aber die Touristen, die Paros besuchen sind alle irgendwie Individualisten. Die Orte sind sehr schön, das gilt auch für die größeren wie Parikia und Naousa. Die kleinen aber schönen Strände, die freundlichen Gastgeber, das alles macht Paros aus. Paros ist für mich ein Tipp für alle Griechenlandfans und Individualurlauber.
Montag 17.08.2015
Abreise von Paros. Nachdem wir die Hotelrechnung bezahlt hatten, kam unser bestelltes Taxi, eine C-Klasse für 5 Personen, 3 Reiserucksäcke, 3 normaleRucksäcke und 2 großen Reisetaschen, es war eng passte aber letztendlich alles rein.
Vor der Fähre das übliche Chaos, aber es klappte wieder so, dass wir pünktlich ablegten. An- und ablegen, dass können die Griechen. Die kurze Überfahrt nach Naxos schafften wir ohne Probleme, der eine Kilometer zum Hotel Naxos Resort dauerte länger als die Überfahrt, Verkehrschaos pur.
Nachdem wir eingecheckt hatten, gingen wir eine Pita essen, war köstlich. Der Strand ist sehr voll, ich habe in der Spitze 6, ich wiederhole 6 Reihen Liegestühle gezählt und das für einen nicht wirklich breiten Strand. Mit dem Naxos, das wir aus unseren Besuchen 1986 und 2007 her kannten, hat zumindest dieser Teil der Insel wenig zu tun. Mal sehen, welche weiteren Eindrücke wir gewinnen werden.
Nach dem Essen waren wir am Pool und haben es uns gut gehen lassen. Zum Abendessen waren wir wieder in den Gassen des an die Strandhotels angrenzenden Viertels. Auch hier hat sich in den letzten Jahren viel getan und das ganze Viertel bis Chora, der alten Hauptstadt der Insel, ist komplett auf den Tourismus ausgerichtet. Schön dabei ist, dass das Preis- Leistungsverhältnis aber vollkommen in Ordnung ist und in den Restaurants auch noch eine familäre Atmosphäre herrscht. Das haben wir auch in unserem Restaurant erlebt, die Muttis waren in der Küche unter Volldampf und der maännliche Teil der Familie hat die Gäste bedient. Das lief alles problemlos, bei geschätzten 160 Plätzen, die gefühlt von 19 bis 23 Uhr mehrfach besetzt waren.
Dienstag 18.08.2015
Nach dem Frühstück sind wir wieder getrennte Wege gegangen. Während Ani den Vormittag vollumfänglich im Pool verbrachte und dabei Jupp und Carola abwechselnd beschäftigte, nahmen wir uns einen Wagen und fuhren zum nahegelegenen Plaka Strand, der karibische Qualitäten hat.
Mittags gab es dann den üblichen Salat mit Zaziki, einfach nur gut und schön. Dann wollten wir noch unser Quartier von vor 8 Jahren aufsuchen, dass gelang uns aber nicht, da die Ausschilderung doch unzureichend war und wir uns mehrfach verfuhren. U.a. sind wir durch eine Dorf gekommen, da passte unser kleiner Panda kaum durch die steilen Gassen. Kurz bevor ich umkehren wollte, es konnte nicht richtig sein, stand ein altes Mütterchen an der Straße und winkte ganz aufgeregt. Also hielt ich an die Dame kam zum Auto und fragte in sehr gutem Englisch, woher wir kommen. Als ich Germany sagte, war sie vollkommen aus dem Häuschen und tätschelte voller Begeisterung meinen Arm und strich mir über die Wange. Dann fing sie an Ihre Lebensgeschichte zu erzählen, wäre nicht ein Auto von hinten gekommen, würden wir wahrscheinlich noch heute dort stehen. Als letztes zeigte sie uns noch, dass wir in die eingeschlagene Richtung weiterfahren sollten.
Wir hatten dann noch einen tollen Ausblick auf Chora, fuhren dann aber ohne unser damaliges Quartier gefunden zu haben zurück.
Familie Jacob/Beckmann hielt griechische Siesta, wir waren noch kurz am Pool und gegen ½ 8 Uhr sind wir dann in die Stadt zum Abendessen gegangen. Tipp: Das Restaurant Maro am oberen Kreisel, hat ein sagenhaftes Preis- Leistungsverhältnis. Das Essen ist einsame Spitze, allerdings ist das Restaurant total überlaufen, wer zur falschen Zeit kommt, muss Wartezeiten von über einer Stunde einplanen. Der eigentliche Höhepunkt war dann ein Taubenschiß direkt in Anis Wasserglas. Es war wieder ein sehr schöner Tag
Mittwoch 19.08.2015
Der letzte Pooltag für Ani für den Rest des Urlaubs, also blieben wir alle am Pool und haben uns erholt. Natürlich auch viel mit Ani gespielt, war wirklich gut. Mittags gab es zur Abwechslung ein Gyros Pita mit einigen anderen Kleinigkeiten, dann zurück zum Pool, zuviel Bewegung bei der Hitze ist nicht gut.
Abends waren wir dann im Meltemi essen, auch ein gutes Restaurant im touristischen Viertel von Naxos. Da es ansonsten nicht so viel zu berichten gibt, hier noch eine alte Geschichte aus dem Jahre 1986, die wir auf Naxos erlebt haben.
Wir lagen mit der Agena im Hafen von Naxos und hatten, wie eigentlich immer, mit der damaligen Truppe einen spaßigen Abend. Im Fernsehen lief ein Spiel der Weltmeisterschaft mit deutscher Beteiligung, leider weiß ich nicht mehr welches Spiel es war.
Auf jeden Fall haben wir nicht wirklich gemerkt, wie ein Sturm aufzog. Erst auf dem Schiff merkten wir, das es ganz schön schaukelte. An Schlaf auf Deck war nicht zu denken, unter Deck stank es weiter entsetzlich nach Diesel, was also machen? Kurzentschlossen nahmen wir unsere Luftmatratzen und legten uns neben der Agena auf die Kaimauer. Wir schliefen gut und fest. Irgendwann, es muss noch sehr früh gewesen sein, wurde ich dann durch einsetzenden Lärm geweckt. Verschlafen guckte ich hoch und sah wie hunderte von Menschen bzw. Autos an mir vorbeizogen, die Morgenfähre hatte angelegt und ihre Fracht ausgespuckt.
Ich weiß nicht warum, aber es war ein erhebendes Gefühl, ein Gefühl der Freiheit und ewigen Jugend. Als ich jetzt wieder auf der Kaimauer stand, hatte ich die Bilder wieder genau vor Augen.
Gesamteindruck Naxos
Der Teil in dem wir uns diesmal aufgehalten haben war touristisch schon sehr erschlossen. Ich möchte aber keinesfalls von Massentourismus sprechen, denn es ist eher individuell, als pauschal. Allerdings hat Naxos, die größte Insel der Kykladen, leider noch viel Potenzial für den Tourismus.
Gefallen haben mir die Restaurants in Naxos, natürlich mein Spaziergang durch Chora und vor allem auch die Strände hinter Ag. Anna. Eine Kombi Paros / Naxos ist sehr empfehlenswert.
Hier vielleicht noch etwas, was auch nicht jeder weiß und auch nicht wissen muss. Naxos ist die einzige Insel der Kykladen, die auf den Euroscheinen erscheint, da sie die einzige Insel ist, die größer als 400 km² ist.
Donnerstag 20.08.2015
Heute ist ein Reisetag, klingt ja erst einmal schrecklich, aber wir freuen uns schon auf unsere Fährfahrten. Um 12 Uhr kommt der bestellte Transfer. Pünktlich um 12:50 Uhr legt unsere Blue Star nach Santorin ab. Hier haben wir dann einen ca. 2 stündigen Aufenthalt. Um 17:30 Uhr geht es dann mit dem Schnellboot weiter nach Heraklion.
Dort trennen sich dann die Wege Jörg, Carola und Ani fahren weiter in den Süden von Kreta, wo sie morgen nach Gavdos, dem südlichsten Punkt Europas. Wer die Tour der drei weiterverfolgen möchte, dem empfehle ich den Blog unter www.donjupp.de . Im Hotel Irini in Heraklion verbringen wir die letzte Nacht.
Unser Flug zurück in die Heimat geht morgen früh um 8:05 Uhr. Wirklich schade, wir wären gerne noch ein wenig in Griechenland geblieben um die Konjunktur zu unterstützen.
Gesamtbewertung der Reise
Am wichtigsten ist die Erkenntnis dass es mit unserem 5-er Team sehr gut geklappt hat, es gab keinen Stress und jeder konnte das machen was er gerade wollte bzw. brauchte.
Meine Begeisterung für Griechenland und die Griechen, gehen hoffentlich aus den Berichten hervor. Für mich ist dieses Land neben Deutschland das schönste Urlaubsland in Europa. Gerade eine so individuelle Tour wie die, die der Lange ausgearbeitet hat und Carola durch touristischen Sachverstand mit den Hotelbuchungen vervollständigt hat, ist eine spannende, erlebnisreiche und erholsame Urlaubsform.
Für Menschen, die so etwas noch nie gemacht haben und auch noch nicht auf den Kykladen waren, würde ich die Tour auch blind empfehlen. Vielleicht sollte man auf jeder Insel einen Tag länger einplanen, das würde ich auf jeden Fall besser finden, als noch eine weitere Insel für 2 oder 3 Tage einzuplanen.
Wer mit Kindern reist sollte wissen, dass der Kraterrand von Santorin nur bedingt für Kinder geeignet bzw. interessant ist. In dem Fall würde ich dann wahrscheinlich am Start einen 3- bis 4-tägigen Aufenthalt auf Kreta empfehlen. Auch hier kann ich natürlich je nach Bedarf Hotels empfehlen, wer also Interesse hat fragt doch einfach mal bei mir nach.
Meine konkreten Hotelbewertungen findet ihr hinter der Lasche Hotelbewertungen. Hierzu möchte ich sagen, dass es mir wirklich schwergefallen ist, eine objektive Basis für eine gerechte Hotelbewertung zu finden. Da ist z.B. das Hotel Kalypso auf Paros, rein faktisch bewertet war es das schlechteste Hotel der Tour. Wenn ich meine Empfindungen sprechen lasse war es das beste Hotel auf der Tour. So etwas dann in eine Notenskala zu bringen ist wirklich sehr schwer, aber ich habe es versucht.