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Tag 7 Einmal quer über den Peleponnes

Regen und Kälte in Griechenland, man denkt, man ist zu Hause. Bei strömenden Regen und 11°, ja, wirklich elf Grad, sind wir in Poros aufgebrochen. Wie bereits am Vortag beschlossen, hatten wir zum Bummeln und zu Stopps am Strand keine Lust, nur Autobahn wollten wir aber auch nicht, also entschlossen wir uns für den Mittelweg, einmal quer über den Peleponnes. Mit zunehmender Fahrdauer hatten wir unseren Beschluss schon bereut, denn die Fahrerei war bei dem Wetter ekelig. Erst kurz vor Lagadia wurde das Wetter besser, die ersten Fetzen blauen Himmels waren zu sehen und schon war die Stimmung besser.

Karte

Die Landschaft war schön, die Dörfer interessant in die Hänge gebaut, ja so macht eine solche Tour Spaß. Trotzdem machten wir nur ein, zwei kurze Fotostopps, denn der erste Teil der Fahrt hatte geschlaucht.

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In Arkoudi angekommen wurde uns schnell klar, wir sind wieder in einer anderen Welt, hier hat der Tourismus Einzug gehalten. Von den ca. 80 Häusern in Arkoudi, sind gefühlt 50 auf den Tourismus ausgerichtet. Dieses aber auf eine sehr angenehme Art und Weise, der wirkliche Massentourismus, gegen den ich nichts habe, denn immerhin ernährt er uns immer noch, beginnt erst hinter der Landzunge vor unserem sehr schönen Hotel Amira. Hinter dieser Landzunge steht einer der größten Hotelkomplexe Griechenlands, nämlich die Anlagen von Grecotel, die ich mir heute oder morgen auch mal anschauen möchte.

Nach Arkoudi kommen die Gäste dieser Häuser trotzdem kaum, denn ihre sehr gute, gebuchte und bezahlte Verpflegungsleistung macht den Ausflug in diesen netten, kleinen Ort nicht notwendig. So ist diese Bucht noch sehr einsam und übersichtlich.

Im Hotel Amira  haben hat der Travelagent wieder gezogen und wir haben einen guten Preis bekommen. Zu meiner Überraschung und Freude konnte ich feststellen, dass auch ein bekannter Veranstalter aus Hannover dieses Haus anbietet, dass sogar mit seinem alten Geschäftsmodell mit Verkäufer, äääh, Reiseleiter im Hotel. Anschließend, man war ich kaputt, bin alt geworden, nahmen wir eine Kleinigkeit im Hotelrestaurant zu uns, direkt am Strand, lecker. Später waren wir dann nach einem 5-minütigen Ortsrundgang im Restaurant nebenan und haben leckeren Fisch gegessen, die Preise haben zu Poros  aber schon ein wenig angezogen.

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Das Essen haben wir bei einem herrlichen Sonnenuntergang genossen. Heute ist Strand angesagt, also faulenzen, lesen, essen, trinken, Strandspaziergang, faulenzen. 

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Tag 8 ein Tag am Strand

Wir wachen auf und schauen auf den Strand und das Meer. Alles ist ruhig, alles ist schön. Keine Handtücher auf den besten Liegen, denn zu dieser Zeit ist hier nichts ausgebucht und es gibt genügend Liegen. Ich habe sogar die Hoffnung, dass es hier auch in der Hochsaison, vernünftiger zugeht als in den Massengebieten. 

Das Unglaubliche geschieht, das dritte Quartier, das dritte gute Frühstück und das in Griechenland. Schon nach nicht einmal 24 Stunden sind wir begeistert von Arkoudi. Hier gibt es die Annehmlichkeiten des Tourismus wie eine gute Hotelerie, ohne dabei den Eindruck zu gewinnen, Masse macht Geld. Alles ist überschaubar und sehr angenehm.

Dann geht es ab zum Strand, wir sind alleine. Was macht man an einem Strandtag? Man legt sich auf die Liege, gut eingecremt, und genießt das Leben. So machen wir es auch, sensationelle 2 Stunden lang, dann wollen wir uns bewegen. Ein Spaziergang über den Strand und durch ein Wäldchen bringt uns zum Olympia Ressort von Grecotel. Eine super tolle schöne Anlage, an einem extrem schönen Strand. Es wird alles geboten und ohne wenn und aber, wer sich erholen will, wer Spaß haben will, wer dabei ein wenig Luxus genießen will, ist hier genau richtig. Ich bin beeindruckt von den gepflegten Anlagen, vielleicht das Beste, was ich jemals in Griechenland gesehen habe.

Wahrscheinlich rümpft jetzt der eine oder andere die Nase, wie passt das zu meinen provozierenden Aussagen zum Massentourismus. Ganz einfach, diese Hotels bieten einem einfach alles, alles außer dem Land, den Menschen und der Kultur, in der das Hotel steht. Abgesehen von dem einen oder anderen Alibiausflug, bekommen die Gäste dieser Hotels davon wenig mit (das ist vielleicht zu pauschal, aber falsch ist es definitiv nicht). Das ist auch nicht schlimm, denn wer genau das braucht, der ist hier sehr gut aufgehoben. Wir haben nicht nur einmal in solchen Hotels unseren Urlaub verbracht und werden es auch wieder tun.

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Wenn man jetzt erkennt, dass es unterschiedliche Zielgruppen gibt, nicht nur im Pauschalreisebereich, und diese Zielgruppen unterschiedlich mit einer getrennten, aber miteinander harmonisierenden Organisation anspricht, kann man mit einer führenden Marke im Tourismus sicherlich beide Zielgruppen für sich gewinnen. Allerdings darf man nicht alles gleich machen und den Kostenfokus vor den Kundenfokus stellen, also nicht jede Synergie nutzen, denn das gehtdefinitiv zu Lasten der Kundenansprache. Wer das kann und macht, der wird langfristig in der Touristik gewinnen. Nach meiner Einschätzung kann das nur eine Unternehmensgruppe leisten, aber dazu muss noch in knEBEL gelöst werden. Schluss jetzt, ich habe Urlaub und bin zusätzlich ATZ´ler und habe keine Ahnung.

Beeindruckt gehen wir zurück in unser kleines Hotel Almira www.almira-hotel.gr, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Es ist sehr persönlich geführt, hat eine einmalige Lage, einen sehr guten Standard und die Küche ist bombastisch. Heute Mittag (15 Uhr) hatten wir ein sehr gutes Zaziki, sensationelle Schafskäseecken und die weltbeste Schafskäsecreme (scharf). Es ist einfach großartig hier am Strand zu sitzen, zu essen und zu sehen, wie sich die griechischen Jugendlichen am fast menschenleeren Strand ihr Fußballfeld aufbauen und ein Malaka nach dem anderen raus lassen, einfach nur schön.  

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Den Abend haben wir wieder bei exzellentem Essen auf der Hoteltrrasse verbracht, nicht nur der Sonnenuntergang war genial. 

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Tag 9 Fast die Wiederholung von gestern, nur anders

Der gestrige Erholungstag verlangt nach einer Wiederholung. Also lassen wir es gemütlich angehen und lesen zuerst die heutige HAZ auf dem Balkon. Schon toll die heutigen Möglichkeiten, wenn ich an früher denke, da bekamen wir im Urlaub selbst auf Mallorca einmal in der Woche die Bildzeitung des Tages vor dem wöchentlichen Flugtag. Heute, wo kostenloses WLAN für die reisende Bevölkerung in der Tat zu den entscheidenden Auswahlkriterien  für ein Hotel, sogar für einen ganzen Urlaub gehört, lädt man sich die aktuelle Tageszeitung einfach runter und man ist immer auf dem Laufenden.

Ich kann mich noch gut an das Jahr 1982 erinnern, wir waren zu viert für 5 Wochen in den USA. Kontakt nach Hause hatten wir damals genau 2 mal, in dem wir uns durch den Operator haben verbinden lassen, eine teure und umständliche Angelegenheit, weil man immer genügend Kleingeld haben musste, da die öffentliche Telefonzelle nichts anderes akzeptierte. Außerdem hat der Operator laufend dazwischen gequasselt. Heute telefoniert man mit WhatsApp kostenlos um die Welt.

Auf jeden Fall hatten wir damals nicht mitbekommen, was 5 Wochen lang in Deutschland passiert war. Als wir in Frankfurt auf dem Bahnhof auf den Zug warteten verfolgten wir die Gespräche der anderen Menschen und wir fühlten uns ziemlich ahnungslos, da wir nicht mitbekommen hatten das z.B. Romy Schneider und Rainer Fassbinder nicht mehr am Leben waren, dieses aber gerade angeregt von den Menschen auf dem Bahnhof diskutiert wurde, es war ein komisches Gefühl, das ich noch heute in mir trage.

Gut werden einige sagen, nicht alle aktuellen Informationen muss man mitzubekommen ist auch mal ganz schön, aber das kann man ja steuern, indem man die Zeitung eben nicht lädt. Ich empfinde es gerade als angenehm, diese Möglichkeit zu haben.

Aber es geht ja noch weiter, später haben wir bei einem Glas Wein bzw. Bier auf dem Balkon gesessen und den Bundesligaendspurt live in der Konferenz gesehen. Zwischen 1982 und heute liegen gerade 35 Jahre, wo führt das noch hin. 1982 hatte ich keine Phantasie wie heute die Realität aussieht. Genauso kann ich mir nicht vorstellen, wie es in weiteren 35, ach was sage ich, 5 Jahren sein wird. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass man sich so lange wie möglich neuen Dingen gegenüber offen zeigen muss, ohne dabei allerdings die Bodenhaftung zu verlieren und alles Alte schlecht machen und alles Neue in den Himmel heben.

Jetzt aber weiter mit unserem Tagesablauf. Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir zum Robinson Club Kyllini Beach, in dem wir 1984 unseren ersten von vielen Griechenlandurlauben gemacht haben. Damals hatten wir auch 3 Wochen Urlaub, in der ersten Woche hatten wir einen Mietwagen gebucht und dann noch 2 Wochen Robinson, es war ein großartiger Urlaub.

Natürlich haben wir heute auch ein wenig die Gegend erkundet und ich muss sagen, dieser Teil des Peleponnes ist trotz der Großhotels wie Grecotel und der Robinson Club, touristisch unverbraucht und noch griechisch authentisch. So wie ich gestern die Grecotels empfohlen habe, kann ich auch den Club empfehlen, er liegt einfach traumhaft schön und das Produkt Robinson spricht natürlich auch für sich.

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Nach unsrer Rückkehr machten wir es uns am Strand bequem und haben einfach nur den Tag genossen. Am Strand machen sicher derweil die Griechen breit, das spricht nicht wirklich gegen den Ort. Unterbrochen wurde diese Phase des Tages dann durch ein leichtes Mittagessen, Bruschetta und Zaziki. Das Hotel ist ein echter Tipp für Menschen, die Griechenland lieben.

Am Abend dann noch schön in einer Taverne auf dem anliegenden Felsen versackt, es war ein großartiger Tag.

Fazit Arkoudi

Ein wunderschöner kleiner Ort, der mit der für mich ein absoluter Geheimtipp ist. Es gibt  gute Unterkünfte, es gibt griechische Kontakte und auch ein wenig  „ach das ist nicht fremd“, also Gewohntes. Das Hotel  Almira ist ein Tipp, wie ich ihn selten ausgesprochen habe. Das Preis- Leistungsverhältnis ist eine echte Sensation und das Essen war immer großartig.

Fazit Peleponnes

Der Peleponnes gehört für mich noch zu den  nicht  endeckten Gebieten Griechenlands. Wer Griechenland wirklich erleben will ist hier richtig aufgehoben. Die 3 Stationen waren alle gut, aber Arkouddi und das Hotel Almira möchte ich hervorheben, hier stimmt einfach alles für den Griechenlandurlauber, der Griechenland nicht einfach nur auf seiner Liste abhaken will und trotzdem ein wenig Gewohntes um sich haben möchte.

Wer auch die anderen Berichte lesen möchte, findet sie unter Reisen/Griechenland 2017