Tag 5 Die Argolis
So ein Ruhetag macht einen fertig, also war für heute wieder Action angesagt. Gemütlich haben wir uns die HAZ auf dem Balkon zu Gemüte gezogen. Um 9 Uhr ging es zum Frühstück und dann?
Das Wetter war durchwachsen also war Pool definitiv nicht angesagt. Wandern, Stadtbesichtigung und Strände anschauen stand auf dem Programm. Wie wir bereits gestern wussten, fährt unsere Fähre aufs Festland trotzt des Streiks, da diese Fähre in lokaler Hand ist. Für die Hinfahrt hatte ich 6,-€ bezahlt, diesmal sind es 5,60 €, griechische Stabilität halt.
Erste Station, gerade mal 10 km von Galatas entfernt ist der Ort Trizia, hier beginnt die Wanderung zur Devils Bridge. Die einstündige Wanderung soll an einem Wasserfall enden, Badezeug soll unbedingt mitgenommen werden. Vorbei an Steinhaufen, bei denen man sich fragt, sind es alte, historische Bauten oder Neubauten mit einem jahrelangen Baustopp, geht es den Berg hinauf. Geboten wird ein sehr schöner Panoramablick über den Saronischen Golf.
Am Ziel angekommen finden wir weder den Devil noch die Bridge, selbst der Wasserfall hat sich rar gemacht. Fazit: netter Spaziergang, mit einem Ziel das nicht wirklich lohnenswert ist.
Was liegt bei trübem Wetter näher als der Besuch einer Stadt. Also fuhren wir nach Nafplio. Die Ausschilderung war mal wieder bescheiden, sodass wir einen kleinen Umweg fuhren, aber wir kamen zum Ziel. Nafplio hat 13800 Einwohner und liegt am Argolischen Golf. Von 1828 bis 1834 war es die erste Hauptstadt des von den Osmanen befreiten Griechenlands. Angepriesen wird die Stadt für die schönste Altstadt Griechenlands.
Nachdem wir angekommen waren, stellten wir als erstes fest, das es hier sehr laut ist. Wir parkten am Rand der Altstadt bzw. Hafen, wo anscheinend mehrere Schulen liegen. Massen von Kindern und Jugendlichen brüllten sich durch die Straßen, Nahwuchsprobleme kann es bei den Griechen nicht geben, gefühlt waren 90 % aller in Nafplio anwesenden Griechen unter 15 Jahre alt. Aber die Stadt ist schön, sehr sauber und die erwachsenen Menschen sind freundlich und rührig. Leider fing es sogar an zu regnen, sodass ein wirkliches Bummeln durch die Gassen nur bedingt möglich war.
Das Ouzo-Museum musste natürlich besichtigt werden und ein kleiner Probeschluck musste auch sein.
Ob die Altstadt nun wirklich die schönste Griechenlands ist, stelle ich zumindest in Frage, wenn ich z.B. an Chania oder Rethymnon denke. Wie hier in Nafplio liegen die Altstätte auch an den Hafen angrenzend. Aber nach meinem Empfinden sind in beiden Städten auf Kreta Altstadt und Hafen besser miteinander verbunden, was das Ganze für mich interessanter macht.
Jetzt mussten wir uns entscheiden, zurück nach Poros oder die Argolis weiter erkunden? Natürlich entschieden wir uns für Letzteres, wir sind doch keine Weicheier. Strände zu besichtigen machte keinen Sinn, dazu war der Himmel zu trübe und es gab auch immer wieder einen kurzen Schauer. So wurde die Fahrt doch sehr langatmig und am Ende waren wir froh, wieder auf Poros zu sein. Die Landschaft war ok, die Orte Porto Cheli und Ermioni sind sehenswert, aber die Tour war schon strapaziös. Vielleicht bin ich mit meinem Urteil auch ein wenig ungerecht, denn bei Sonnenschein und blauem Himmel, wäre ich sicherlich begeisterter gewesen. Hier noch ein Tipp für Motorradfahrer: Diese Tour müssen Motorradfahrer lieben, die Menge der Kurven zu fahren muss einfach Spaß machen. Ich glaube wirklich, dass ist ein echter Tipp für die Jungs mit den Lederjacken.
Zurück auf Poros, die Fähre kostete jetzt 7,- €, setzten wir uns auf dem Balkon haben wir noch unser Abendessen in fester und flüssiger Form genossen. Der Tag war ein wenig stressig, aber es hat sich gelohnt.
Tag 6
Regentropfen die an dein Fenster klopfen … Ja, auch das gibt es in Griechenland und kühl ist es auch noch. Also haben wir heute ein Tag in unserem zum Glück großen Appartement verbracht. Gelesen, gefaulenzt.
Einmal, als die Sonne sich ein wenig durch die Wolken gekämpft hatte, machten wir uns auf zu einer Inselrundfahrt von Poros. Eigentlich könnte man die Insel in einem Tag erwandern oder mit dem Fahrrad erobern, so klein ist sie. Außerhalb der schönen Stadt Poros befinden sich noch einige kleine Buchten wie z.B. die Russian Bay, aber wirklich sensationelles gibt es nicht zu sehen. Nach unsere Rückkehr machten wir weiter mit lesen, faulenzen und Cocktails.
Fazit Poros / Argolis
Das ist ein Gebiet, das touristisch so gut wie nicht erschlossen ist. Ansätze dafür, aber nur im kleinen und sehr angenehmen Rahmen gibt es nur auf Poros. Diese Ansätze sind auch mehr auf die am Wochenende hierher strömenden Athener eingerichtet, als auf internationale Gäste, die es hier aber natürlich auch gibt.
Wir haben es als sehr angenehm empfunden, denn es ist alles noch typisch griechisch. Also relaxt, pragmatisch, nett und gemütlich.
Unsere Rundfahrt durch die Argolis war sicherlich durch das nicht optimale Wetter beeinflusst, aber man kann auch sagen, es werden keine Highlights geboten, in manchen von uns durchfahrenen Dörfern kann man sich nicht vorstellen, dass hier dauerhaft Menschen leben. Es war eine interessante Erfahrung, mehr aber auch nicht.
Aufgrund der Wettersituation haben wir uns entschlossen, nicht ganz in den Süden nach Koroni zu fahren. Das wäre dann doch ziemlich viel Fahrerei, vor allem am nächsten Sonntag, wenn es nach Lefkada geht. Als neues Ziel haben wir uns Arkoudi ausgeguckt. Dort gibt es tolle Strände und der Ort soll auch noch sehr typisch sein. Der Robinson Club Kilini Beach liegt nur wenige Kilometer weiter nördlich. Da Badestopps bei bedecktem Himmel und kühlem Wetter auch wenig Sinn machen, werden wir wohl einen Teil der Strecke über die Autobahn fahren.