Tag 10 von Arkoudi nach Sivota auf Lefkada
Was soll ich berichten, knapp 300 km durch Griechenland gefahren, teilweise erstaunlich gute Autobahnen, der EU sei Dank aber leider hat es teilweise wieder geregnet.
Aber fangen wir am Anfang an. Wir waren 3 Tage im Hotel Almira, aber irgendwie fühlten wir uns schon zur großen griechischen Familie dazu gehörig. Wir wurden geherzt und geküsst, die Jungs und Mädels waren einfach toll. Nach dem Frühstück wollte ich die Rechnung bezahlen, da das Kreditkartenterminal nicht lief, hätte ich bar zahlen müssen, soviel Bares hatte ich nicht dabei. Was tun? Natürlich wollte ich das Geld gleich Online überweisen, aber da erhielt ich nur den Hinweis, dass für Überweisungen nach Griechenland bestimmte Berechtigungen eingerichtet werden müssen und das kann nur ein Servicemensch der Sparkasse, am Sonntag, haha. Warum das so ist, keine Ahnung, willkommen in der grenzenlosen EU. Also ließ man mich fahren mit dem Versprechen, nach meiner Rückkehr das Geld zu überweisen.
Die Fahrt ansonsten war ok, wenn man mal vom Starkregen hinter Patras absieht. Für die Fahrt über den Golf von Patras haben die Griechen im Jahre 2004 die schöne Hängebrücke Trikoupis gebaut. Die Überfahrt ist schön aber auch teuer, 13,20 € Maut kostet das Vergnügen, nicht von schlechten Eltern.
Lefkada erreichten wir bei Sonnenschein. Im Hafen von Lefkada Stadt liegen Millionen im Wasser, nie zuvor haben wir so viele Jachten auf einem Fleck gesehen. Zu unserer Überraschung zieht sich das mit den Jachten weiter die ganze Küste entlang, auch in unserer, früher so kleinen, verschwiegenen Bucht von Sivota liegen Unmengen dieser schicken Boote.
Um 14:30 Uhr kamen wir in Sivota an, unsere Villa Almoudia haben wir sofort gefunden. Einfach nur geil, wir sind happy und zufrieden. https://www.villasthalassa.com
Vor 25 Jahren waren wir schon einmal mit unseren Freunden und unserem griechischen Kapitän Spyro hier, es hat sich schon sehr viel verändert. Damals haben wir uns für eine Wanderung durch die Büsche geschlagen, da wo sie am ichtesten waren, liegt heute unsere Villa. Der Ort ist komplett auf den Jachttourismus ausgerichtet, obwohl alles viel größer geworden ist, hat der Ort seinen griechischen Charme nicht verloren.
Nach unserer Ankunft und der Einweisung ins Haus waren wir schnell etwas einkaufen, wir sind Selbstverpfleger. Beim Einkauf fällt uns im letzten Augenblick das Vollkornbrot ins Auge, sofort lief mir das Wasser im Munde zusammen. Schön, wie einen solche Kleinigkeiten glücklich machen können, das Brot hat so was von großartig geschmeckt, hmmm, lecker.
Nach der Rückkehr ins Haus gab es nur noch ein Ziel, VPN an und mit 96 aufsteigen. Leider ist das Modem für das Internet in unserer Villa defekt, sodass wir in die nächste Taverne ausweichen müssen. Nicht schlimm, denn die Cocktails sind gut und damit stoßen wir auf den Aufstieg der Roten an. Nie mehr 2. Liga, wollen wir mal hoffen.
Geplant war, dass wir abends schön in einer Taverne versacken, aber unsere schöne Terrasse war dann so einladend, dass wir den Abend hier verbracht haben.
Tag 11 Ein fauler Tag in Sivota
Da es heute nichts zu berichten gibt, wir haben den Tag faul am Pool unserer Villa verbracht, eine kleine Geschichte aus der Vergangenheit.
1992 hatten wir einen Jachttörn durch die Ionischen Inseln gebucht. Über TUI, die damals noch sehr gute Ergänzungsprogramme angeboten hat, welche natürlich auch die deckungsbeitragsstarken Produkte unterstützt haben. Wir, das waren unsere Freunde Anette, Dirk, Sabine, Thomas und wir.
Der Törn startete ab Corfu, unser Schiff war die Silver Cat 2, unser Kapitän war Spyro, ein reicher Reeder, der diese Törns nur zum Spaß machte, da er nette Menschen kennenlernen wollte. Bis zu unserer Tour hatte er aber wohl nur Spießer an Bord und wenig Spaß. Unsere Gruppe, wir 6 plus zwei weitere Pärchen, hatte aber schnell Zugang zu ihm gefunden und so wurde diese eine Woche zum lukullischen Erlebnis für alle.
Spyro steuerte immer Häfen an, die Tavernen mit extrem guten Essen hatten, so auch auf Lefkada. Anstatt wie vorgesehen in Lefkada Stadt zu ankern, fuhren wir nach Sivota. Gefühlt bestand der Ort aus sieben Häusern, davon 3 Tavernen. Direkt vor der einen Taverne machten wir fest und wurden auch herzlichst begrüßt. Wir waren schon mittags da und haben die Taverne erst spät in der Nacht wieder verlassen. Wir bekamen alles, Hummer, Scampis, Fisch, Fleisch, wirklich einfach alles. Und das nicht nur einmal, sondern einmal zum Mittag- und einmal zum Abendessen. Über die Menge der Getränke hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens.
Am nächsten Morgen gab es dann Frühstück in der Taverne und es ging ans Bezahlen. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber umgerechnet hat der Wirt bei uns 15,- DM pro Person abgerechnet. Spyro muss uns gesponsert haben. Diese eine Woche gehört zu den schönsten Urlaubswochen, die wir je gemacht haben, wir hatten eine Woche nur griechischen Spaß.
Die Taverne von damals haben wir heute, so glauben wir zumindest wiedergefunden und hatten dort ein vorzügliches Abendessen, Thunfisch-Carpaccio, Moussaka und Pastitio.