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Dienstag 08.05.2018 Anreise Rhodos
Für 2 Uhr morgens ist der Wecker gestellt, dieses kleine, unbarmherzige Etwas. Aber wir überlisten den Feind und sind wenige Minuten vor 2 Uhr wach und tasten uns zum Bad durch. Alles ist geplant, aber das neue Tablet bereitet Schwierigkeiten. Hektisch werden Unterlagen gesucht und letztendlich wird auch dieses Problem aus der Welt geschafft, damit das nächste kommen kann.
Der nette Taxifahrer kommt 10 Minuten zu früh, also lasse ich alles liegen und stehen und bringe die Taschen raus. Dann kann es losgehen. Der Taxifahrer fragt noch, na, alles dabei, Geld, Handy … Halt Stopp Handy, wo isses? Also wieder rein, Alarmanlage ausschalten und das Smartphone holen. Da liegt ja noch mehr, das neue Tablet und mein Gürtel, den ich gerade anschnallen wollte, als der Taxifahrer kam. Jetzt ist alles im grünen Bereich und ab geht es zum Flughafen.
Check in klappt, aus Protest gegen die Airliner Abkassiermethoden, kaufen wir im Marché unser Frühstück, welches wir im Flieger verzehren. Hier vielleicht eine neue Idee für die Ancillarie-Macher, erhebt eine Gebühr für Fremdmüllentsorgung im Flieger, bestimmt ein einträgliches Geschäft und ist auch voll vom Kunden her gedacht. Ja, ja, selbst nach über 2 Jahren „out of the Job“ kann ich die Lästerei nicht lassen und es geht gleich weiter.
Gefühlt wurde ein weiterer Zentimeter Beinfreiheit genommen, die Sitze sind rückentechnisch dermaßen „bescheiden“, dass der Oberkörper nach vorne zu kippen droht, wenn die Rückenmuskulatur dem 3 Stundenflug nicht standhält. Dann beginnt die Verkaufsmaschenerie, auch dieses Mal mit wenig Erfolg, obwohl die offiziellen Zahlen sicherlich was anderes sagen. Das freundliche Verkaufspersonal, Stewardess und Steward, schiebt ihre Wagen durch den schmalen Gang und wecken so den ein oder anderen Kunden, dessen Bein auch nur einige Millimeter in den Gang verrutscht ist. Aber was meckere ich, das alles will ja der Kunde und vom Kunden her zu denken ist ja beim Airliner in Fleisch und Blut übergegangen.
Pünktlich um 8:25 Uhr landen wir auf Rhodos und die Sitzqual hat ein Ende. Mal wieder am falschen Ende gespart, ich hätte den Aufpreis für einen der 9 oder 12 XL-Seats zahlen sollen, das hätte den einen oder anderen Schmerz verhindert, selbst schuld.
Am Flughafen steht dann ein hellblau gekleideter Mann, der aussieht wie ein Reiseleiter eines größeren Veranstalters. Mehrere Menschen, also Kunden, steuern ihn an und stehen dann doch etwas ratlos da, da der Herr nur englisch spricht. Klar internationaler Konzern, da spricht man natürlich die Weltsprache, wird Zeit, dass sich der Kunde mal darauf einstellt.
Wir suchen einen Flughafenbus, finden ein Bushäuschen, aber weder Bus noch Fahrplan sind auffindbar, also ab ins Taxi. Wir steigen ein und ohne das ich fragen muss, sagt uns der Fahrer den Fahrpreis von 25,-€. Erstaunlich welchen Wandel es hier gegeben hat. Das wäre früher nie passiert, der Preis wäre ein Fantasiepreis gewesen, der uns am Ende genannt worden wäre. Schöner Start in den Urlaub. Auch die Fahrt ist unterhaltsam, wir tauschen uns mit dem Fahrer über die touristische Entwicklung auf Rhodos aus. Er erzählt wie schön Faliraki, die Touristenhochburg auf Rhodos schlechthin, vor seiner Heirat war, es gab halt viel blasse, rote Haut zu erobern. Aber das ist jetzt natürlich vorbei. Der Fahrer freut sich über das gute Trinkgeld und wir uns über eine unterhaltsame Fahrt.
Im Hotel ist um 9.30 Uhr das Zimmer noch nicht fertig, also dürfen wir noch in Ruhe frühstücken, bevor es auf das Zimmer geht. Gegen ½ 11 Uhr beziehen wir unser Zimmer. Wir wohnen im Stadthotel Mitsis La Vita, ein für unsere Zwecke ideales Haus. Sehr sauber, liegt dicht am Hafen, dicht bei der Altstadt und auch der Strand ist nur durch eine Straße getrennt. Hier bleiben wir für 2 Nächte.
Später am Strand werden die Liegen mit elektronischer Kasse kassiert, nix mit Steuerhinterziehung, die Griechen scheinen ihre Lektion gelernt zu haben. Bei 22 Grad, gefühlt 30 Grad, genießen wir die Sonne. Allerdings ist der Weststrand sehr windig, was die gefühlte Wärme relativiert, aber dem Sonnenbrand Tür und Tor öffnet.
Also geht es gegen 14:30 Uhr aufs Zimmer und wir holen etwas verlorenen Schlaf der letzten Nacht nach.
Gegen 17 Uhr geht es in Richtung Hafen, da wo eines der 7 Weltwunder gestanden haben soll, über der Hafeneinfahrt soll der Koloss von Rhodos gestanden haben, Wissenschaftler bezweifeln diese Geschichte, ist aber egal, ein Foto muss her.
Dann geht es in die Altstadt, da, wo die Griechen Kellner und Geschäftsleute sind und die Touristen die Kühe. Die sind zwar nett, aber müssen gemolken werden. Ist uns auch egal, denn die freundliche Atmosphäre lässt die Herzen der Griechenfans höher schlagen. Unsere erste Taverne auf der Tour ist das Zizi. Mein Moussaka war ok, aber mehr auch nicht, Gabys Thunfisch dagegen muss ausdrücklich gelobt werden.
Selbst das kurzzeitig einsetzende Gewitter kann uns nicht stoppen.
Mittwoch 09.05.2018
Der gestrige Abend ging gemütlich in der Hotelbar zu Ende. Vorher haben wir uns von der Altstadt zu unserem Hotel durchgeschlagen, ich bin noch in ein Loch getreten und hätte mir fast die Haxen gebrochen. Einige Kellner waren auf dem Sprung, sahen jedoch wie ich mich durch absolute Körperbeherrschung abfangen konnte. Damit war die Sache für mich gegessen, noch ein Absacker im Hotel und gut ist es. Die Bar zähle ich mal nicht als Taverne, sodass für den ersten Tag tatsächlich nur eine Taverne auf unserer Liste steht. Die Quote muss unbedingt gesteigert werden. Insgesamt ein sehr schöner Tag, anstrengend durch das frühe Aufstehen, aber es war doch alles locker und easy, so wie die Griechen eben sind.
Verflucht sei die senile Bettflucht, gegen 8 Uhr saßen wir bereits im Frühstücksraum und nahmen ein für griechische Verhältnisse sehr gutes Frühstück ein. Gut, die Milch war gestreckt und schmeckte wie weißes Wasser, aber der Rest war richtig gut.
Als nächstes wurden die Pflichtaufgaben erfüllt. Also ein 2 km langer Spaziergang durch Rhodos Neustadt zum Büro von Dodekanies Seaways. Ich hatte bereits im Vorfeld unseren „Fährenroundtrip“ gebucht. Hier ein Tipp, den ich von Donjupp übernommen habe: Die Fährgesellschaften bieten weder auf ihrer Website, noch auf den Portalen alle Tarifen an. Wir haben auf unserer Roundtrip-Ticket satte 30% Ermäßigung bekommen, die Kommunikation erfolgte direkt per Email und war problemlos. Für alle Fahrten zahlen wir so 173,-€ für 2 Personen, wie ich finde, mehr als akzeptabel. Die süße Maus (das ist nicht sexistisch gemeint) an der Ticketausgabe, hat uns sofort die Tickets ausgegeben und sich mit uns auf die bevorstehende Tour gefreut. Man hat ihr richtig angemerkt, dass es nicht mehr allzu viele Menschen gibt, vor allem hochbetagte wie wir, die solche Touren machen. Ihr Lächeln hat uns richtig glücklich gemacht.
Dann wurde noch schnell der Mietwagen für den letzten Teil unserer Reise gebucht (24.05. bis 29.05. Rhodos). Der Wagen wird uns zum Kai gebracht und abgeben können wir ihn am Flughafen. Ganze zusätzliche 10,-€ kostet uns dieser Service.
Rhodos Stadt besteht aus 3 Teilen, Altstadt, Neustadt, Stadtteil ohne Namen. Im Letzteren wohnen und leben die griechischen Kellner, Inhaber … Die Neustadt und die Altstadt sind nahezu 100% in Touristenhand. Dabei unterscheiden sich beide Bereiche deutlich. Wenn ich beides sehe, stelle ich mir vor, dass die Playa de Palma in flach direkt in Rothenburg ob der Tauber übergeht. Die Neustadt ist in unserer Wahrnehmung hässlich, aber der geneigte Tourist findet alles was er braucht.
Rhodos Altstadt dagegen ist für uns einfach nur schön, obwohl es eigentlich nichts anderes als eine Open Air Mall im historischen Gewand ist.
Wir hatten unseren Spaß in der Altstadt, auch die Anmache der Händler war dort bescheiden, zurückhaltend und lieb, ja, sogar unterhaltsam. So machte es viel Spaß, sich mit den Jungs und Mädels zu unterhalten. Gefühlt hatten nicht nur wir unseren Spaß, sondern auch die Griechen(innen) hatten Spaß mit uns, den 2 aus Niedersachsen.
In der Taverne Archipelgo haben wir bei Frappè und Wasser die Menschen beobachtet. Die Taverne liegt am zentralen Platz in der Altstadt. Alle sind freundlich, es ist einfach nur schön. Der Mai ist für Zielgebiete wie Rhodos tatsächlich die ideale Reisezeit.
Die nächste Taverne war dann das Peridas, hier gab es Choriatiki und Zaziki. Das Peridas liegt wunderschön in der Altstadt unter tollen Bäumen. Eine super Atmosphäre, aber es ist auch eine Apotheke. Wir haben unser griechisches Menü bei einer Flasche Wein genossen und einfach nicht auf die Rechnung geschaut, so waren einfach nur zufrieden.
Anschließend sind wir ziellos durch die Altstadt gebummelt, also nix mit Kultur und so, einfach nur treiben lassen, war richtig gut. Dabei kamen wir auch an der Stelle mit dem Loch vorbei (siehe oben). Kaum zu glauben mit einer DIN-Norm gerechten Baustellenabsperrung (siehe Foto) haben die Jungs diese gefährliche Stelle sofort ausgebessert. Das muss Zufall gewesen sein, denn ansonsten wären die Griechen ja schon weiter als wir, wo Schlaglöcher erst nach Jahren geschlossen werden.
Nachdem wir Widererwarten doch ein wenig geshoppt hatten, ging es runter zum Meer, wir brauchten eine frische Brise. In der Taverne Baia haben wir es uns am Strand gemütlich gemacht und den gesunden Mix von Touristen und Griechen genossen.
Nachdem wir uns im Hotel frisch gemacht hatten, ging es wieder in die Altstadt. Hilfe, mein Schrittzähler tilt. Dort kehren wir bei Mama Sofia ein, ein Tipp von einem Lederverkäufer am Eingang der Stadt, mit dem wir bereits mehrfach ins Gespräch gekommen waren.
Na klar, die Jungs arbeiten doch alle zusammen. Wenn auch, der Tipp war goldrichtig. Während in den umliegenden Tavernen tote Hose war, war der Laden voll. Warum? Hier arbeitet nur die Familie, alles total persönlich, man hat das Gefühl, bereits seit Jahren dazu zu gehören. Der Chef erkennt auch Gäste aus dem Vorjahr und spricht sie direkt an mit „schön, dass ihr da seid, ihr kommt aus ….“. Einfach nur klasse. Dazu stimmen die Qualität und der Preis, also gebe ich es gerne als Tipp weiter. 4 Tavernen plus die Hotelbar, in der ich den Artikel gerade schreibe, reichen für einen Tag. Der Schnitt liegt jetzt bei 2,5 Tavernen pro Tag (ohne Hotelbar). Damit kann ich leben.
Morgen früh geht es nach Nissyros, wir sind gespannt, was uns auf der kleinen Insel erwartet. Wie sagte doch unser Taxifahrer von gestern: „Boah, Nissyros, da war ich noch nie“. Wir sind auf jeden Fall gespannt und freuen uns.
Donnerstag 10.05.2018
Ihr sucht das griechische Paradies? Wir haben es für euch und natürlich auch für uns gefunden. Die kleine Vulkaninsel Nisyros gehört zu den Dodekanes und ist tatsächlich ein griechisches Paradies. Doch der Reihe nach.
Nach dem sehr schönen Tag in Rhodos Stadt mit dem krönenden Abschluss bei Mama Sophia, ging es schon früh los. Um 8 Uhr sollten wir an der Fähre sein, die um 8:30 Uhr ihre Rundfahrt startete. Deutsch wie wir sind, waren wir auch pünktlich da, was den Vorteil hatte, dass wir einen der wenigen Sitzplätze an Deck ergattern konnten. Diese Sitzplätze sind bei uns Touristen sehr beliebt, die Griechen halten sich lieber in den bequemen Sessel im Bauch des schnellen Katamarans auf.
Pünktlich legte die „Pride“ ab und steuert als erstes Ziel Chalki an, eine kleine Insel vor Rhodos. Nach einer gut einstündigen Fahrt entlang der Küste von Rhodos, erreichten wir das kleine Eiland, auf dem menschliche Behausungen fast ausschließlich im schönen, gleichnamigen Hafenort zu finden sind.
Das Ein- und Aussteigen, das Be- und Entladen ging in gewohnter griechischer Routine ab, man kann nur immer wieder bewundernd den Hut ziehen, wie die Jungs das hinkriegen. Ich war erstaunt wie viele Menschen die Fähre hier verlassen haben, denn meine Vermutung war, dass es die meisten Mitreisenden nach Kos zieht. Aber viele Griechen und auch Tagestouristen, die von der Fähre am Abend auf der Rücktour wieder aufgesammelt werden, hatten das Ziel Chalki. Besonders erstaunt war ich über 2 Reisegruppen, die mit Koffern in Chalki ausstiegen und anscheinend einige Tage hier bleiben. Ja, auch solche Inseln werden als Pauschale angeboten.
Der nächste Stopp war Tilos, auch hier das gleiche Bild, Menschen und Material raus, Menschen und Material rein und ab geht es zum nächsten Stopp, Nisyros.
Nisyros erreichen wir um 11:20 Uhr, also nach knapp 3 Stunden. Hier war weniger los und so gehörten wir zu den ersten, die das Schiff verlassen konnten. Die 700 Meter zum Hotel Porfyris wollten wir zu Fuß absolvieren, aber wir wurden bereits vom Hotelier erwartet und freudig begrüßt. So hatten wir auch noch den Transfer in einem echten Schnapperpreis drin. Immerhin ist das Porfyris das erste Haus im Ort und da finde ich 192,50€ für 5 Nächte mit Frühstück für 2 Personen, wirklich nicht zu viel.
Schon die Fahrt durch den Ort machte uns glücklich, denn das was wir sahen, war Griechenland pur, so wie wir es lieben. Auch das Hotel mit seinen 38 Zimmern ist sehr schön, total sauber und einfach nur idyllisch. Natürlich kein Luxusschuppen und man kann auch was zu meckern finden, aber wir haben das, was wir haben wollten. Hier arbeitet die ganze Familie im Hotel und man freut sich über den Gast und mit dem Gast.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, ging es runter zum Pool, ein wenig Entspannung tut gut. Nach Auskunft des Sohnes der Inhaberin, sind wir in diesem Jahr fast die ersten Gäste, mit dem heutigen Tag beginnt hier die Saison. Im Laufe des Tages kamen noch einige andere Gäste dazu, aber nichts störte die Ruhe am Pool.
Zum Mittag gab es in der Taverne Alexander unser normales griechisches Menü, Choriatiki und Zaziki. Hier war dann schon mehr los, etwa 100 Tagestouristen aus Kos durchstreiften in Kleingruppen den Ort und kehrten natürlich auch in der einen oder anderen Taverne ein. Aber wie hatte unser Fahrer gesagt, die Tagestouristen sind alle um 16 Uhr wieder weg und dann ist es hier sooooo ruhig, dann habt ihr Nisyros praktisch für euch alleine.
Tag 04 Freitag 11.05.2018
Taverna Irini auf der Platia Spiliani, einem der schönsten Dorfplätze der Dodekanis, war unser gestriges Ziel zum Abendessen. Der Platz ist schön und auch Irini, vielleicht auch Irinis Tochter, war total lieb. Bestellen wollten wir Stifado vom Rind, aber das war leider aus, so wurde es ein Pastitio und ein Hähnchen Filet. War lecker und der Ouzo schloss die die Sache ab.
Mit der Mitternachtsfähre kam die erste Wandergruppe der Saison an und machte natürlich entsprechenden Lärm. Ich habe versucht dagegen zu halten und Gaby meint, dass es mir auch ganz gut gelungen ist. Sehr zu ihrem Nachteil, denn meine Nasenlaute gingen weit über den Check in Prozess hinaus.
Am Morgen gab es ein griechisches Frühstück mit Sternchen, was so viel bedeuten soll wie, einfach, aber etwas besser. Wir haben draußen gefrühstückt und anschließend unseren Tagesplan entwickelt. Ziel war es, bloß nicht zu viel, ein Spaziergang durch die Stadt, mehr nicht. Also keine Wanderklamotten oder so´n Scheiß. Wir starteten gen Westen und schnell sahen wir das alte Kloster, da wollten wir hin. Der Wegweiser wies auch zum Palekastro hin, wie sollte ich wissen, dass das Palekastro ein anderes war, als das, welches sich nur weniger Meter über uns erhob. Gut, man hätte den Reiseführer besser studieren können, aber wir wollten ja mal ohne genauen Plan unseren Urlaub verbringen. So marschierten wir den unebenen Weg in Sandalen hoch und kamen verschwitzt oben an. Typisch Hantkes auf Reisen.
Das alte Kastro soll die besterhaltene, antike Stadtmauer in Griechenland sein. Ok, für Werbezwecke ja, aber ansonsten nicht wirklich. Schön dagegen der Ausblick auf Mandrako, dem Hauptort von Nisyros. Die Anlage wurde vor einigen Jahren mit EU Geldern restauriert, dafür wurden auch eigens Tickethäuschen gebaut, die aber seit Jahren nicht besetzt zu sein scheinen.
Zurück ging es denselben Weg. War auch nicht wirklich schlimm, letztendlich sogar sehr schön. Anschließend fanden wir dann einen der sogenannten Lieblingplätze beim Panagia Spinali. In der dazu gehörenden Taverne, war die Speise- und Getränkekarte nur auf Griechisch, aber es gab einen traumhaften Ausblick. Herz, was willst du mehr.
Dann sind wir durch den kleinen Ort geschlendert, mal hier und mal da eine Kleinigkeit gekauft. War sehr schön.Nach dem stressigen Vormittag half nur eins, der Pool, gefüllt mit Thermalwasser. Ein wunderschöner, ruhiger Nachmittag.
Abends waren wir in Captains Taverna, schon wieder so ein Lieblingsort. Die Dorade war großartig und für wirklich kleines Geld. Dafür hatten wir umso mehr Spaß mit dem Captain. Der Plan war, keine Taverne 2 mal, sorry, das werden wir nicht einhalten können.
Für morgen haben wir ein Auto gemietet und werden früh starten, bevor die Tagestouristen die Caldera erobern, werden wir sie schon abgehakt haben.
Ein Wort noch zu Nisyros. Für mich ein wirklicher Geheimtipp für Griechenfans. Ich weiß auch nicht, ob ich mich über die verschwendeten EU Gelder für die Restauration des Palekastro aufregen soll, oder nicht doch glücklich darüber sein soll, dass alles irgendwie nicht so gegriffen hat, wie es geplant war. Ursprünglich waren auch mal Ausgrabungen angedacht, denn niemand weiß, was sich unter der Erde des Kastros verbirgt. Vielleicht sensationelle Zeitzeugnisse aus der Vergangenheit? Aber was passiert, wenn es hier wirklich solche Sensationsfunde gibt? Wird die Insel dann von Touristen gestürmt? Ich will es nicht hoffen, denn dann würde ein weiteres Stück ursprüngliches Griechenland, den wahrscheinlich berechtigten wirtschaftlichen Interessen geopfert. So gebe ich meinen Geheimtipp an meine kleine Zahl von Followern weiter, aber pst, nicht weitersagen.
Tag 05 Samstag 12.05.2018
Man, war das windig, einige sagen sogar stürmisch. Manch Tagestourist, aus Kos kommend, soll es gerade noch auf den Landungssteg geschafft haben, eine weiterführende Busfahrt zur Caldera verbat sich von selbst. War uns auch egal, wir starteten um 8:45 Uhr und waren so allen anderen voraus.
Erstes Ziel war Emboris. 15 ganze Einwohner wohnen hier im Sommer noch, ansonsten ist das Dorf am Rande der Caldera verlassen. Immerhin werden einige verfallene Häuser gerade restauriert und zu Ferienwohnungen umgebaut und auch die Wege werden saniert. Wer hier eine Wohnung bucht muss allerdings ein echter Wanderfan sein, denn außer Ruhe und Abgeschiedenheit haben wir nichts gesehen, was hier für einen Aufenthalt spricht.
Anschließend fahren wir direkt in den Krater ein und haben den Schwefelgeruch ganz für uns alleine, die Tagestouristen schlagen hier erst gegen 11 Uhr auf. Die gesamte Anlage inklusive Zufahrt ist gut ausgebaut. Selbst eine kleine Tribüne, deren Sinn sich uns nicht wirklich erschlossen hat, gibt es. Es ist so, als ob hier täglich tausende von Touristen erwartet werden, dabei sind es über das Jahr verteilt nur 70000 Tagesbesucher, plus einige Wandergruppen, die auch auf Nisyros ein paar Tage verweilen.
Unsere geplante Wanderung wurde vom Winde verweht, der wirklich frisch durch die ganze Caldera wehte. Also fuhren wir hoch nach Nikia, und spazierten durch das schöne Dorf am Rande des Vulkans. In der Taverne Porta genossen wir die typisch griechische Atmosphäre. Lautstark unterhielten sich 2 der 30 Anwohner des Ortes über Gott und die Welt, wir 2 Touristen störten da wenig, mit Händen und Füßen wurde lamentiert.
Von Nikia aus kann man auch gut zwei mehrstündige Wanderungen starten. Das Beste aber ist die Atmosphäre im Ort, aber auch der Blick in die Caldera macht einen Besuch lohnenswert. Sobald wir den Schutz der Häuser verließen, peitschte uns allerdings der kalte Wind entgegen, was den Aufenthalt nicht nur angenehm machte. Unten in der Caldera trafen jetzt die Busse der Tagestouristen ein, bis zu unserer Abfahrt habe ich 9 Busse gezählt. In der Spitze kommen hier 4000 Tagestouristen aus Kos. Die gehen 2 Stunden in die Caldera inklusive Nikia und Emboris, dann werden sie in Mandrako sich selbst überlassen und es schlägt die Stunde der Tavernen. Von diesen Tagen lebt nicht nur unser Captain, sondern einige mehr.
Da es unangenehm frisch war, fuhren wir runter nach Pali, dem zweiten etwas größeren Ort neben Mandrako. Pali ist heute der kleine Fischereihafen von Nissyros und war Anfang des 20 Jahrhunderts eine gute Adresse für Rheumakranke …. Selbst aus Ägypten kamen die Leute nach Nisyros um sich in den Thermalquellen heilen zu lassen. 1933 zerstörte ein Erdbeben die große Anlage teilweise. Leider wurde der Betrieb nie wieder vollständig aufgenommen, nur in der Hochsaison öffnet die Quelle vereinzelt noch für Besucher.
Hinter Pali, bzw. hinter den Bauten der alten Klinik, beginnt das Nichts. Am kilometerlange, naturbelassene Strand Lies sieht man zumindest in der Vorsaison keinen Menschen. Es ist schon ziemlich trist, allerdings könnte man, wenn man wollte, hier kleine touristische Einheiten bauen. Doch dazu mehr in meinem Fazit zu Nisyros.
Wir fuhren die Stichstraße bis zum Ende und kehrten dann um. In Pali, in der dortigen Captains Taverne, bestellten wir Pitia, die Spezialität von Nisyros. Pitia sind panierte Bällchen aus Kichererbsenbrei. Schmeckt nicht schlecht, haut einen aber auch nicht vom Hocker. Das gilt auch für die zweite Spezialität der Insel, Mandelmilch.
Pali ist wirklich winzig, hat aber immerhin 5 Fahrzeugvermietungen mit geschätzt 100 motorisierten Fahrzeugen.
Am Nachmittag genossen wir den Pool und abends gab es die erste Wiederholung bezüglich der Tavernen, wir gingen wieder zum Captain, hier stimmte einfach alles. Der Platz am Meer wo die Wellen an die Kaimauer klatschen, der Sonnenuntergang, das sehr gute Essen mit einem mehr als gutem Preis und natürlich der immer freundliche Captain samt Smutje, die immer freundlich lächelnd das Gespräch suchten. Den Bauchvergleich mit dem Captain habe ich allerdings verloren, ich hätte doch besser Jupp ins Rennen schicken sollen.
Sonntag 13.05.2018 und Montag 14.05.2018
Während es am Sonntag noch stürmte und es dadurch nachmittags frisch wurde, war am Montag wieder das Wetter, das wir erhofften. Sonnenschein bei 23° bis 25°. Gefrühstückt haben wir beide Tage auf der Terrasse des Hotels, was natürlich ein toller Start in den jeweiligen Tag war.
Ansonsten haben wir die Tage im Ort bzw. am Pool verbracht. Es macht einfach Spaß durch das kleine Mandrakio zu spazieren und diese stresslosen Momente aufzusaugen.
Die meisten Tavernen in Mnadraki und Pali sind abends von Griechen besucht, gefühlt halten sich aktuell in Mandrako nicht mehr als 50 Übernachtungsgäste auf. Das passt also alles zu unserem Urlaubsmotto, „Urlaub unter Griechen, mit möglichst viel Tavernen“. Am Sonntag waren dann noch einmal an einem unserer Lieblingsplätze mit Taverne. Die Karte ist nur in Griechisch und handgeschrieben. Selbst den Namen der Taverne kann ich hier nicht schreiben, weil er ausschließlich in griechischen Buchstaben über der Tavernentür prangt. Unser Mittagsmenü wurde um Fava ergänzt, dazu Weißwein und das alles allein unter Griechen, es war einfach nur schön.
Während wir uns am Sonntagabend flexibel zeigten und eine weitere Taverne ausprobierten, zog es uns am Montagabend wieder zum Captain. Beide Tavernen waren gut, aber Captains Taverne ist neben der Taverne unterhalb des Klosters unser Tipp für euch.
Fazit: Nisyros ist, wie ich schon geschrieben habe, ein echter Tipp für Griechenlandfans. Als Hotel kann ich das Porfyris nur empfehlen, es ist gut und das Preis-, Leistungsverhältnis unschlagbar. Kein Luxus, aber alles was man braucht und sehr freundliche Betreiber.
Morgens und abends ist es wirklich total ruhig auf der Insel. Leider habe ich nicht in Erfahrung bringen können wie viele Touristenbetten es auf Nisyros gibt. Ich gehe mal von 300 bis maximal 500 Betten aus. Die größte Attraktion von Nisyros ist für mich das Leben unter Griechen. Natürlich ist die Caldera schön und es werden schöne Wanderungen angeboten, aber die Ursprünglichkeit der Insel und der Einwohner war für uns das schönste Erlebnis.
Aber es ist schon etwas merkwürdig auf Nisyros. Irgendwie habe ich das Gefühl, die gut 1000 Inselbewohner sind gespalten, einige wollen mehr auf Tourismus machen, andere blockieren hier aber geschickt. Da gibt es in dem kleinen Pali z.B. 5 gut ausgestattete Fahrzeugvermietungen, auch in Mandrakio gibt es mehrere solcher Vermietungen. Bei den 2 vorhandenen Straßen ein Überangebot.
Auch der Ausbau der Caldera samt Zufahrtsstraße lässt darauf schließen, dass man mehr Touristen haben möchte. Auf der anderen Seite ist dann aber der 10 km lange Naturstrand Lies, an dem man schon kleinere touristische Einheiten bauen könnte, es dafür allerdings keinerlei Anzeichen gibt. Anzahl der besuchten Tavernen = 13 (ohne doppelte Besuche)
Wahrscheinlich bleibt alles so wie es ist, denn die Anreise nach Nisyros ist zum Glück nicht wirklich einfach, da es keinen Flughafen gibt und auch die Fährverbindungen nicht täglich und nicht zu gängigen Zeiten angeboten werden, schreckt das die Masse der möglichen Gäste ab. So bleibt die Hoffnung, dass das Stückchen Griechenland so erhalten bleibt, wie es heute ist.
Tag 08 Dienstag 15.05.2018
Abschied von Nisyros und vom Hotel Porfyris. Alles was kommt, wird es schwer haben, denn hier hat es uns super gefallen. Die Barrechnungen wurden bar kassiert, sagt ja der Name schon, das Hotel konnte ich mit Kreditkarte bezahlen. Zu 100% greifen die griechischen Kontrollen doch noch nicht.
Der Sohn des Hauses brachte uns wieder zur Fähre, ein kostenloser Service des Hauses. Wir fuhren wieder mit der Pride von Dodekanies Seaways, und das wieder auf die Minute pünktlich. Ein Zwischenstopp auf Kos und nach knapp 1 ½ Stunden waren wir auf Kalymnos. Alles ging nur wenige Meter von der griechisch/türkischen Grenze entfernt entlang. Auf beiden Seiten patrollierten Schlauchboote des jeweiligen Militärs und beobachteten die Fahrt genau.
Der erste Eindruck von Kalymnos war ernüchternd, denn der Hauptort Pothia hat mit seinen 10000 Einwohnern schon eine Größenordnung, die eine andere Infrastruktur erfordert. Schon nach wenigen Metern war Verkehrschaos angesagt und wirklich schön waren die Straßen der Stadt auch nicht.
Unser Taxifahrer dagegen war ein typischer Grieche. Anschnallen war nicht, der Gurt war defekt. Nach 20 Sekunden Fahrt klingelte das Handy und lautstark gestikulierend bog er in den stockenden Verkehr ein. Gefühlt gehen die Orte ineinander über und alles wirkt wie der griechische Alltag. Kalymnos hat zwar mehr Hotelbetten als Nisyros, ist allerdings im Verhältnis zur Einwohnerzahl nicht so abhängig vom Tourismus, wie Nissyros mit seinen Tagestouristen. Das merkt man sehr deutlich, denn alles was wir heute auf Kalymnos gesehen haben, war ausgerichtet auf ein normales griechisches Leben und nicht die Bohne auf die paar Touristen.
An einem Supermarkt machten wir noch einen Stopp, der Fahrer holte dort den Führerschein, seines nach Australien ausgewanderten Sohnes ab. Er unterhielt sich noch einige Minuten mit der Überbringerin um dann die Fahrt fortzusetzen. Schon gut, dass ich nicht mehr unter Druck stehe und solche Situationen schmunzelnd hinnehme.
Im Hotel angekommen, entsprach die Lage komplett unseren Erwartungen. Auch die Appartements sind ok, und vom Preis-, Leistungsverhältnis sind die 55,- € pro Nacht, Zimmer ohne Frühstück, auch ok. Allerdings sind es Kleinigkeiten, die man vermeiden könnte. An der Bar muss separat bezahlt werden, Papier darf nicht in die Toilette, der Schalter der Klimaanlage soll trotz Buchung 7,- € pro Tag extra kosten. Alles keine Aufreger, aber es trübt den Gesamteindruck.
Ein Spaziergang durch den Ort Kantouni bestätigt den ersten Eindruck. Während Nisyros das romantische Griechenland darstellt, findet hier der griechische Alltag statt, der manchmal ganz schön grau ist.
Alle die jetzt denken, oh, es gefällt uns nicht, weit gefehlt, es gefällt uns gut, ist nur komplett anders, als das was wir bislang hatten. Ich vergleiche das mal mit Deutschland, das ist so, wie man in Wuppertal, eine der hässlichsten deutschen Städte die ich kenne, in einem guten Hotel mit bevorzugter Lage Urlaub macht.
Das Essen in der naheliegenden Taverne war gut, allerdings ohne jeglichen persönlichen Esprit. Wir sind gespannt, was uns das Hinterland bietet. Am Donnerstag wollen wir uns einen Mietwagen nehmen und die Insel erkundigen.
Tag 09 Mittwoch 16.05.2018
Der Tag begann blutig. Wir hatten eine Mücke im Zimmer, die Gaby kurz nach dem Aufstehen erlegte. Irgendwie war es eine bedrückte Stimmung, es war nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Was machen wir heute, war die Frage, eigentlich war ein Tag im Hotel am Pool und Strand angedacht.
Doch auf den Poolliegen gab es keine Auflagen, die Sonnenschirme ließen mehr Sonne durch als das sie Schatten spendeten. Das der Strand naturbelassen ist, ist ok, aber irgendwie brauchen wir doch den ein oder anderen Komfort,
Als dann auch noch das „Breakfast compliete“ für uns völlig in die Hose ging, fingen wir an zu überlegen, was wir mit den nächsten Tagen anfangen würden. Frühstücken im Hotel, auf keinen Fall, fettige Wurst ohne Currysoße, fettiger Bacon, das ist nicht unser Ding. Den Tag in der Anlage verbringen, war für uns auch nicht wirklich ein Plan, denn Putins Gefolge hatte bereits einige Liegen mit Handtüchern belegt und glänzte auch sonst durch Lärm und anderen Dingen, zu denen mich meine Mama ermahnt hätte, dass man das nicht macht.
Also sagten wir uns, ich gehe mal zur Autovermietung und frage nach einem Auto. Wir waren offen für eine 1-Tagesmiete, aber auch 3-Tage wären ok. Gestern hatte ich schon einmal vorgehorcht, was denn ein Wagen für einen Tag kostet. Die Antwort war 30 €, und je mehr Tage es werden, desto günstiger wird es.
Heute fragte ich wieder und die Antwort ließ mich schmunzeln: 1 Tag 35,-€, 2 Tage 60,-€, 3 Tage 75,- €. Beim handeln hatten wir beide sichtlich Spaß und so habe ich einen Wagen für 80, € inkl. Zusatzversicherung und Abgabe des Wagens am Hafen von Pothia am Samstag um 9 Uhr ausgehandelt.
Die Entscheidung mit dem Mietwagen erwies sich schon schnell als goldrichtig. Wir fuhren in Richtung Norden, durch die touristischen Hauptorte Melitsanas und Mryties. Beide Orte sind auf den Tourismus eingestellt, aber ich würde es zukünftig gegenüber dem Wohnviertel von Kantouni bevorzugen. Das macht alles einen gewachsenen und gesunden Eindruck und man hat auch weiter das Gefühl in Griechenland zu sein.
Sobald wir weiter nach Norden kamen, umso wohler fühlten wir uns. Wir entschieden uns als erstes Ziel für den Weiler Empories. Für uns ein griechischer Traum, kleiner Ort und Strand mit Tavernenanschluss. Hier wurde das Geschäftsmodell angewendet, dass wir letztes Jahr schon auf Kefalonia hatten, Liegen kostenlos, Hauptsache du machst Umsatz in der Taverne. Für uns kein Problem. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag in Empories. Tipp: Wer Griechenland liebt und nach Kalymnos kommt, der mietet sich hier eines der wenigen Studios oder Appartements.
Sehr viel später fuhren wir zurück und machten noch einen Abstecher in die einsame Bucht von Palionisos. Die Straße wurde nach langem Gerangel um Zuschüsse für 600000,- € angelegt, immerhin 6 Menschen leben dauerhaft in dieser Bucht. Der absolute Großteil des Geldes stammt aus EU Geldern. Der Verdacht liegt nahe, dass die EU 100% zugesteuert hat, denn die letzten 500 Meter sind nicht ausgebaut, wahrscheinlich genau der Teil, den die Griechen zuschießen sollten. Das alles ändert nichts an der Schönheit dieser Bucht. Aber ehrlich, uns hat Empories besser gefallen.
Bei Cocktails, Bier und Wein, haben wir den Sonnenuntergang genossen und uns über einen sehr schönen Tag gefreut.
Tage 10 und 11 Donnerstag 17.05.2018 und 18.05.2018
Wir starten zur großen Inselrundfahrt, wobei da nur noch der östliche Teil von Kalymnos fehlt, den Rest hatten wir bereits gestern. Ja, viele Straßen gibt es nicht auf Kalymnos. Zuerst steuern wir Pothia an, der Weg dorthin ist nicht wirklich schön, wir fahren durch mehrere Orte und wie bereits beschrieben, gehen die ineinander über. In Pothia selbst ist das Chaos vorprogrammiert, durch das Einbahnstraßensystem der Stadt haben sicherlich auch Einheimische Probleme den richtigen Weg zu finden, wir auch.
Die Gassen, durch die wir uns ca. 20 Minuten durchtasten, sind schon abenteuerlich. Selbst mit meinem kleinen Fiat Picanto komme ich nicht überall durch, ohne die Spiegel einzuklappen. Während ich noch meinen Spaß damit hatte, war Gaby durchgeschwitzt und froh, als wir endlich den Hafen erblickten. Wir haben die Stadt schnell wieder verlassen, schön ist anders.
Es lockte das Tal von Vathi, auch das Tal der Mandarinenbäume genannt. 30000 Mandarinen-, 7000 Orangen-, sowie hunderte von Zitronenbäumen stehen in diesem künstlich bewässerten Tal. Von oben kommend sieht der grüne Fleck aus wie eine Oase in der ansonsten kargen Gebirgslandschaft. Unten angekommen, ist das alles nicht wirklich spektakulär. Das gilt auch für den Rest der Fahrt durch die steinigen Berge.
Die Menschen hier sind alle freundlich und zugänglich, aber landschaftlich hat Kalymnos nicht viel zu bieten. Also machen wir uns auf nach Myrties, dem touristischen Hauptort der Insel. Was uns sofort auffällt, alles ist viel leerer als gestern. Ein Phänomen, das uns die nächsten 2 Tage begleiten sollte. In unserem Hotel waren wir am Freitagmorgen alleine mit den Angestellten. Auch die Restaurants waren leer, liegt es an uns?
In Myrties stiegen wir auf die Telendos Princess, einem kleinen Tenderboot, mit dem wir auf die vorgelagerte Insel Telendos fuhren.
Telendos ist eine kleine Insel vor Kalymnos und bekannt für seine Tavernen. Außer der kleinen Tavernenansammlung ist dort nicht wirklich was los. Die Tavernen sind gemütlich, die Menschen sind freundlich und kommunikativ, die Strände sind durchwachsen. Die Boote verkehren alle 30 Minuten zwischen den Inseln, jeweils ein Boot in jede Richtung. Insgesamt wechseln sich 11 Kapitäne ab. Da die Überfahrt 2,-€ pro Person kostet, stelle ich mir die Frage, wovon leben diese Menschen? Die Antwort gibt uns Nickolas, der Betreiber eines Restaurants in Kantoumi, bei dem wir am Freitag gegessen haben. Nur im Juli und August ist auf Kalymnos wirklich was los, diese 2 Monate reichen um die Familien zu ernähren. Er liefert die Begründung auch gleich mit: „auf Kalymnos sind die Menschen bescheiden und es ist nicht so wie in Deutschland oder Frankreich, wo man viel Geld hat und dieses unbedingt noch vermehren muss. Auf Kalymnos ist man zufrieden, wenn es zum Leben reicht.“ Keine ungesunde Einstellung.
Im Juli und August muss es hier wirklich aus allen Nähten platzen, denn nicht nur die Schiffe haben Überkapazitäten, das gilt auch für Restaurants und Bars, die teilweise in einer Größenordnung ausgelegt sind, als wäre es ein In-Club in New York (ok, ein bisschen habe ich jetzt übertrieben).
Wir sind auf Telendos ein wenig spazieren gegangen und haben natürlich eine Taverne getestet. Anschließend sind wir wieder nach Kalymnos gefahren. Die Bademöglichkeiten in Empories waren für uns ansprechender. So haben wir dort den Nachmittag verbracht, sehr erholsam.
Abends waren wir im leeren Kantouni essen. Unglaublich, es war nichts, also wirklich nichts los. Aufgefallen ist uns allerdings, dass im Laufe des Tages der Strand gesäubert wurde, leider nur nicht vor unserem Hotel.
Am Freitag war das Wetter durchwachsen und wir haben mehr oder weniger in den Tag gelebt.
Fazit Kalymnos: Man muss es nicht gesehen haben, es gibt schönere Inseln und Orte in Griechenland. Herausragend nur Embories, ein angenehmer Ort der Ruhe. Allerdings haben wir nicht einen unfreundlichen oder gestressten Menschen getroffen, auf Kalymnos sind irgendwie alle freundlich. Durch die Anmietung des Autos waren wir flexibel und haben schöne Tage auf Kalymnos verbracht, wir sind zufrieden.
Das Hotel Kantouni Beach kann ich leider auch nur mit Einschränkungen weiterempfehlen. Dabei hat das Hotel mit seinen sehr freundlichen Mitarbeitern alle Voraussetzungen, für einen schönen Aufenthalt. Es liegt an einer schönen Bucht mit direkter Lage am Strand, hat einen traumhaften Sonnenuntergang, den man an der Bar genießen kann. Der Pool hat eine gute Größe und die Appartements sind einfach ausgestattet, zweckmäßig, groß , sauber und haben einen sehr schönen Balkon. Aber mit Kleinigkeiten macht man es sich selbst kaputt. Da sind die fehlenden Auflagen für die harten Plastikliegen, ungenügender Sonnenschutz, verschmutzter Strand, die Einzelabrechnung an der Bar, ein mehr als schlechtes Frühstück ..., schade. Vielleicht hat man aufgrund der sehr geringen Belegung auf den einen oder anderen Service verzichtet, was es für uns natürlich nicht besser macht.
Anzahl der Tavernen 22, ohne Wiederholungen.
Samstag 19.05.2018 bis Dienstag 22.05.2018 Leros
Heute hieß es Abschied nehmen von Kalymnos. Um 11:40 Uhr fuhr unser Katamaran von Dodekadies Seaways nonstop nach Leros.
Wir waren bereits 8:40 Uhr am Hafen von Pothia um den Wagen zu übergeben. Gaby wartete in einem Cafe mit dem Gepäck in der City auf meine Rückkehr. Bis zur Abfahrt hatten wir noch genügend Zeit, also konnten wir gemütlich frühstücken. Pünktlich um 9 Uhr war der Typ der Autovermietung da und hat den Wagen übernommen. Pünktlich, was ist mit den Griechen los? Die Übergabe war dann auch griechisch relaxt, Vertrauen gegen Vertrauen, ein kräftiger Händedruck und ein gegenseitiger Sympathiebeweis durch Schulterklopfen und schon war die Sache durch. Ich habe es auch schon anders erlebt (siehe Cuzco/Peru 2015).
Dann haben wir gemütlich gefrühstückt und sind anschließend in aller Ruhe zum Fähranleger gegangen. Unser Katamaran war wieder die Pride und auf die Minute pünktlich, das Ein- und Ausstiegsprocedere lief wie immer problemlos ab. Wehe, wenn einer bummelt oder drängelt, die Fährenjungs mit Oberarmen, wie andere Oberschenkel haben, brauchen nur wenige Worte oder Gesten um den ganzen Prozess professionell abzuwickeln.
Nach 45 Minuten erreichten wir Agia Marina auf Leros. Der Abschied von Kalymnos ist uns nicht schwer gefallen. Wir können auch nicht sagen was es wirklich war, die Tage waren schön, aber es fehlte was. Vielleicht war es die fehlende griechische Romantik/Atmosphäre, vielleicht war es zu viel grauer, griechischer Alltag. Auf Leros war das anders. Wir waren noch an Bord der Pride und schon hatten wir Leros in unser Herz geschlossen. Wir fühlten uns sofort zu Hause, zu Hause in Griechenland.
Mit dem Taxi sind wir den kurzen Weg nach Panteli gefahren und wurden bei den Appartements Pandeli direkt am Meer abgesetzt. Wir haben uns sofort verliebt in den Ort und die kleine Anlage (14 Einheiten) verliebt. Wir bekommen Zimmer 5 in der ersten Etage. Ich denke, es ist das schönste Zimmer der Anlage. Großer Balkon und am dichtesten zum Strand und zu den Tavernen.
Den nächsten Tag verbrachten wir in Panteli. Ein wenig geschockt waren wir von der Anzahl der gemütlichen Tavernen direkt am Meer, teilweise auf dem Strand. Drei Tage sind nicht ausreichend, um die 6 oder 7 Tavernen zu testen. Ein Grund um wieder zu kommen.
Auf Leros im Mai kann man wirklich sagen, ein Urlaub unter Griechen. Im Hotel sind wir die einzigen nicht griechischen Touristen, am Strand und in den Tavernen kommen Touristen aus dem restlichen Europa auf maximal 10%. Viele Unterkünfte sind noch geschlossen und die, die offen sind, haben gerade eine schlechte Auslastung. Wer also Urlaub unter Griechen machen will, macht es im Mai, es ist dafür nicht nur aufgrund der erträglichen Temperaturen der beste Monat.
Abends spielten die Kinder am Strand, die Erwachsenen angelten mit Drachenschnüren kleine Fische, einfach nur schön. Nach der Taverne ging es dann auf den großen Balkon, wo wir die Abende gemütlich ausklingen ließen.
Ein wenig ärgerlich war der Netzausfall am ersten Tag, so konnten wir das Pokalendspiel nur bis zur 75 Minuten verfolgen, aber wirklich gestört hat uns das auch nicht. Die Hähne im Dorf krähen die ganze Nacht, doch zum Glück sind sie weit genug von unserer Anlage entfernt, sodass sie die Tiefschlafphase nicht unterbrochen haben.
Am Montag, in Deutschland Feiertag, in Griechenland wurde geschafft, nur wo? Bei einer Tour mit dem Roller über die Insel habe ich nicht viel arbeitendes Volk gesehen, aber am Strand waren sie auch nicht.
Die Tour war schön innerhalb von gut 3 Stunden bin ich alle vorhandenen Straßen abgefahren. Wenn man Urlaub nach unserem Urlaubsmotto, „Urlaub unter Griechen, mit möglichst viel Tavernen“, machen möchte, kann man ohne das auf Leros 3 Wochen lang, ohne eine Strandtaverne doppelt zu haben.
Hässlich habe ich Lakki empfunden, die Stadt, die während der italienischen Besatzung zu einer Musterenklave ausgebaut werden sollte. Breite Straßen, von denen man in Hannover oder Hamburg träumt, aber es ist nix los. Alles völlig überdimensioniert und nicht schön.
Fazit Leros: Ich kann mir auch in der Hochsaison nicht vorstellen, dass Leros von ausländischen Touristen belagert wird, hier machen Griechen Urlaub und genießen die wirklich schönen Tavernen. Z.B. der Strand von Gourna, mehrere hundert Meter lang, 1 oder 2 Tavernen und ebenso vielen Pensionen mit vielleicht 20 Einheiten. Am Strand gibt es 12 Liegestühle und 6 Sonnenschirme. Auch die angeblich touristisch erschlossene Region (Straße) von Alinda ist schön und lädt zu einem Besuch ein. Ähnlich sieht es auf der ganzen Insel aus, Leros hat kein einzelnes Highlight zu bieten. Das Highlight ist das Leben unter Griechen in meistens einfacher Umgebung mit gemütlicher, sogar persönlicher Atmosphäre. Aber Vorsicht, man muss es mögen.
Mir hat es hier in Panteli wirklich am besten gefallen, auch die Anlage Panteli Beach, buchbar bei booking.com, ist toll. Mit 90,- € Nacht/Zimmer ohne Frühstück, zwar ein wenig teurer als der Rest, aber die Ausstattung und die Lage rechtfertigen einen höheren Preis. Nur Poolfans kommen hier nicht auf ihre Kosten, allerdings ist das ruhige Meer fast wie ein Pool. Vom Zimmer bis zum Pool, ähh Meer, sind es 20 Stufen und 41 Schritte. Am nächsten Tag mussten wir Leros verlassen, gerne wären wir noch ein oder zwei Tage geblieben. Mit dem Katamaran ging es aber in Richtung Symi, wo wir auch nach 3 Stunden Fahrt pünktlich ankamen. So viel sei verraten, es ist die fünfte Insel auf dieser Tour und sie ist wieder komplett anders als die bislang besuchten Inseln. Was wir erlebt haben werde ich am Freitag zusammenfassen und online stellen.
Dienstag 22.05.2018 14 Uhr bis Mittwoch 23.05.2018 22 Uhr
Wir gingen durch das eiserne Tor vom Koster Panormitis. Noch circa 400 Meter trennten uns vom Klostergebäude, da öffnete der riesige Stahlkasten, in Form der Fähre aus Rhodos, ihr hydraulisches Maul.
Die Klappe hatte den Boden noch nicht erreicht als die Heuschrecken auf den Landungssteg stürmten. Während der ersten 1 ½ Meter konnten die Reiseleiter mit hochgehaltenen Schirmen und Gruppentafeln ihre Poleposition noch halten, um dann von den gruppenfreien Heuschrecken überrannt zu werden.
Gabys spontane Idee, dann setzen wir uns ins Klostercafe und warten bis die wieder weg sind, war gut aber völlig realitätsfremd. Nachdem die ersten 40 Heuschrecken das Cafe erreicht hatten, waren alle 40 Tische belegt. Diejenigen, die es als Speerspitze ihrer Familie nicht geschafft hatten einen Tisch zu ergattern, wurden mit vernichtenden Blicken ihrer Liebsten bestraft.
Fangen wir heute mal mit einer Feststellung an, die sich auch als Fazit anbietet. 18 Stunden am Tag ist Symi Stadt ein zauberhafter Ort, der seinesgleichen sucht. 3 Stunden am Tag ist die Freude eingeschränkt und die letzten 3 Stunden sind schon grenzwertig. Um 10 Uhr kommen täglich die ersten Ausflugsboote aus Rhodos an, und um 13 Uhr kommt die große Fähre mit über tausend Tagestouristen an Bord. Um 16 Uhr verlassen alle gemeinsam die Insel und es bleiben ein paar Übernachtungsgäste, einige Segler laufen den Hafen an und die heimische Bevölkerung kommt aus der Siesta zurück. Gemeinsam schaffen sie eine tolle mediterrane Atmosphäre. Damit beim weiterlesen kein falscher Eindruck entsteht, auch wenn ich ziemlich zynisch speziell die 6 Stunden beschreibe, in denen es uns hier nicht so gefallen hat, war unser Aufenthalt auf Symi großartig. Aber fangen wir vorne an.
Als wir mit unserer Fähre aus Leros auf Symi ankommen, ist es 14 Uhr und als eines der erste Gefährte begegnet uns in den sehr engen Straßen die Touristen-Bimmelbahn, das geht ja gut los. Unser Hotel Iapetos Village ist schnell gefunden, es liegt 100 Meter hinter dem Touristenlaufsteg und ist damit unheimlich ruhig. Wir sind überrascht und fühlen uns eher in der Karibik als in Griechenland. Doch bei genauer Betrachtung passen die bunten Häuschen sehr gut zum Baustil der gesamten Stadt. Ein Hotel, das ich blind weiterempfehlen kann. Gerade wenn man die berüchtigten 3 bzw. 6 Stunden in der Stadt meiden möchte, findet man hier genügend Möglichkeiten zur Entspannung.
Gegen 17 Uhr verließen wir dann unsere Schutzzone und bummelten gemütlich über den Touristenlaufsteg, der jetzt eine normale, schöne, enge Straßen ist. Das kann für Menschen mit Shoppingambitionen auch zu einem größeren, nicht eingeplanten Loch in der Reisekasse führen. Hier kann man wirklich schöne und ausgefallene Sachen kaufen.
Das wäre alles unproblematisch, wenn da nicht die Probleme mit the machine wären. Diese dämliche Technik der Kreditkartengesellschaften fällt hier doch überraschend oft aus. Beim guten, aber teuren Italiener Napoli musste ich es auf die Spitze treiben, bis meine Karte akzeptiert wurde. Ich stand auf und sagte, ich habe kein Bargeld und wollte gehen. Irgendwann war dann doch the machine da und es konnte abkassiert werden. Gleiches widerfuhr mir bei der Autovermietung am nächsten Morgen.
Der Abend, den wir in der Stadt mit einem Absacker im Hotel verbrachten, war wunderschön, die Stimmung entspannt und freundlich. Gerade wenn man durch die hinteren Gassen spaziert, findet man hier typische griechische Läden, die frisches Obst wie auf dem Markt verkaufen, aber auch Trödelgeschäfte, die vom Angelhaken bis zur Zinnwanne alles anbieten.
Am nächsten Tag haben wir uns früh einen Wagen gemietet und haben die Insel erkundet. Im Reiseführer wird außer der Inselhauptstadt nicht viel angepriesen, was auch berechtigt ist. Sobald man die Stadt verlässt ist Symi felsig und karg. Die wenigen Orte sind eher nichtssagend, sodass wir diese auch schnell wieder verlassen haben. Als wir gegen 11 Uhr im Kloster Panormitis ankommen, haben sich die oben erzählten Ereignisse zugetragen. Das Gedränge im Kloster war gigantisch, schon der erste begehbare Raum quoll über vor Heuschrecken, die hineindrängenden Menschen liefen Gefahr von der im Raum befindlichen Masse Mensch zurück auf die Straße gedrückt zu werden, unbeschreiblich. Wir haben das Kloster fluchtartig verlassen und machten uns auf den Rückweg.
Zwischendurch hatten wir tolle Panoramablicke auf das Kloster und auf Symi Stadt, aber das war es dann auch schon.
Wir fuhren noch den Strand Marathounda an, aber auch hier wurde nichts Außergewöhnliches geboten, sodass wir schon um 12:30 Uhr den Wagen zurückgegeben haben. So konnten wir noch gemütlich essen, bevor die große Fähre in Symi Stadt ihr stählernes Maul öffnete.
Um 13:30 Uhr waren wir im Hotel und haben die Zeit am Pool verbracht. So waren wir fit für den Abend. Wir haben direkt am Wasser gegessen, in einem Restaurant, das in der Mittagszeit Wartezeiten hatte, war jetzt, wie in der ganzen Stadt nur eine sehr angenehm Belegung angesagt. Der Absacker auf der Terrasse musste sein, ein schöner Tag ging dem Ende entgegen.
Donnerstag 24.05.2018 bis Samstag 26.05.2018
Die große Fähre, die die Heuschrecken nach Symi bringt, sie aber auch wieder einfängt und die Insel von der Plage befreit, hat uns an diesem Tag auch aufgenommen. Um 16 Uhr sind wir nach Rhodos, der letzten Station unserer Reise gefahren. Obwohl die Fähre heute nicht annähernd so voll war wie gestern, haben wir uns nicht in die Stadt getraut und sind lieber am Pool, im wirklich schönen Hotel Iapetos Village, geblieben.
Fazit Symi: Allen, denen wir erzählt haben wir fahren nach Symi haben leuchtende Augen bekommen und kommentierten unser Ziel mit: „Symi ist soooooo schön“. Dem kann ich nur zustimmen, der Ort Symi selbst ist wirklich sehr schön und unbedingt sehenswert, aber das war es dann auch schon. Die Insel Symi hat lange nicht den Charme der anderen von uns angefahrenen Inseln.
Für Symi empfehle ich einen Aufenthalt von 2, maximal 3 Nächten. Ein Tagesausflug ist zu wenig, da man dann die wirklich schöne Zeit in dieser Stadt, bis 10 Uhr und ab 16 Uhr, nicht erlebt. Wie bereits geschrieben, gibt es hier viele gute Tavernen, die allerdings auch teuer sind. Auch in den Geschäften wird nicht nur Schund angeboten, die Qualität der angebotenen Klamotten ist teilweise richtig gut. Wer nach Symi kommt und hier übernachten möchte, dem kann ich nur das Iapetos Village ans Herz legen, ein tolles Haus, das ich bei booking.com mit einer glatten 10.0 bewertet habe. Wir hatten ein Studio und haben für 2 Pers. 90,-€ inkl. Frühstück bezahlt, für die Qualität ein Schnapper.
Auf Rhodos angekommen, sollte der Mietwagen am Hafen stehen, damit wir gleich durchstarten können. Dafür hatten wir bereits unsere Papiere hier gelassen, damit der Vertrag im Vorfeld ausgefüllt werden konnte und ich nur unterschreiben musste, um dann loszufahren. Aber wir sind in Griechenland, also war der Wagen zwar da, aber kein Vertreter der Autovermietung. Das obwohl er mich noch auf Symi angerufen hatte und gefragt hat, wann wir mit welcher Fähre ankommen. Aber er war nicht da, also musste ich im Büro anrufen und dann kam er mit einem Mofa auch schnell angeflitzt und hat sich herzlich gefreut uns zu sehen. Ja, so sind sie die Griechen, chaotisch, aber man kann ihnen nicht böse sein.
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, ging es ab nach Stegna, einem Ort an Ostküste von Rhodos. Ich war wirklich gespannt, was uns erwartet, denn Rhodos lebt vom Massentourismus und dem wollten wir aus dem Weg gehen, aber geht das auf Rhodos? Als wir in Stegna einfahren, ist uns sofort klar, ja es geht. Der kleine Ort an der Küste ist schön und sauber. Ja, es ist kein Symi, aber durch den Strand, die tollen Tavernen und auch die kleinen Unterkünfte ist Stegna ein Ort, der uns sehr gefallen hat.
Als wir das Sergios, unser Appartementhaus gefunden hatten, waren wir noch mehr begeistert. Da es keine Rezeption gibt, sind wir gleich zu unserem Appartement gegangen, wo wir mit einem freundlichen Schild willkommen geheißen wurden.
Unser Haus hat insgesamt 10 Einheiten, 8 Doppelzimmer und 2 Suiten, von denen wir die Poseidon Suite gebucht hatten (DZ 40,-€ Zimmer, Suite 90,-€ Zimmer, beides ohne Frühstück).
Die Suite hat eine riesige Terrasse mit einem Jacuzzi und Blick auf das Meer, alles sehr, sehr schön. Den Strand vor der Tür, Tavernen und Einkaufsmöglichkeiten direkt nebenan, Griechenherz, was willst du mehr.
Den Freitag verbrachten wir größtenteils auf unserer sonnengeschützten Terrasse. Nur ein Spaziergang durch den Ort musste sein, wir müssen ja wissen, welche Taverne was anbietet und wo man einen Cocktail genießen kann. Die Cocktailbar, für die wir uns entschieden heißt Mylos. Nicht nur das der Cocktail gut war und die Bedienung nett und kommunikativ, zum Abschied bemalte uns er diesen Stein. Das bekommt jeder neue Gast, eine tolle Geste, die verhindert, dass wir in den nächsten Tagen eine andere Cocktailbar aufsuchen werden.
Die abendliche Fischplatte schlug dann alles.
Am Samstag sollte es auf Inselrundfahrt gehen, doch dann setzte ein Gewitter die Straßen und auch unsere Terrasse unter Wasser, sodass wir erst verspätet starten konnten. Zuerst ging es zur Haupttouristenattraktion nach Lindos. Aber nicht der wieder einsetzende Regen hielt uns vom Besuch ab, es waren wieder Menschenmassen, die sich durch die engen Gassen quälten. Das mussten wir nicht haben. Mein Reiseführer hat wahrscheinlich recht, Lindos ist nur bis 9 Uhr und ab 18 Uhr wirklich schön und zu ertragen.
Der Regen wurde stärker und die Fahrt ins Landesinnere wurde von uns gestrichen. So fuhren wir noch in die Antony Quinn Bucht, hier waren wir 2005 schon einmal und auf dem Rückweg fuhren wir noch durch Kalympia. Die Anfahrt dorthin führt durch die tolle Allee, dann hört es mit den Schönheiten aber auch schon auf. Der Ort hat uns nicht wirklich gefallen. So waren wir froh wieder in unserem gemütlichen Stegna zu sein, wo wir den Rest des Tages auf der Terrasse, der Cocktailbar und einer Taverne verbracht haben.
36 Tavernen ohne Wiederholungen
Sonntag 27.05.2018 und Montag 28.05.2018
Während wir am Sonntag noch einmal aktiv waren, haben wir den Montag auf unserer Terrasse verbracht. An beiden Tagen hatten wir Temperaturen von über 30°, was die Menge der eigenen Bewegungen doch erheblich einschränkte.
Am Sonntag starteten wir nach dem Frühstück zum nur wenige Kilometer entfernten Epta Piges (7 Quellen). Da wir schon vor 10 Uhr hier waren, hatten wir das Glück, dass noch keine Busse da waren. Die kamen genau eine Stunde später, als wir Epta Piges wieder verließen. Dadurch konnten wir unseren Aufenthalt genießen, was anders sicherlich weniger der Fall gewesen wäre.
Epta Piges ist ein Ort, an dem man einen schönen schattigen Waldspaziergang machen kann, am Ende wartet ein kleiner Wasserfall. Aber es gibt ein Zwischenstück, genau genommen ist es der Beginn des Spaziergangs, der besonders ist. Durch ein schmales Tor gelangt man in einen 150 Meter langen Tunnel. Die Höhe des Tunnels ist ca 1,70 bis 1,75, und viel körperlich stabiler als ich darf man auch nicht sein, da es sonst von der Breite her nicht passt. Man watet durch knöcheltiefes Wasser in totaler Dunkelheit. Hier trifft es zu, dass man die Hand vor Augen nicht sehen kann. Da wir fast alleine im Tunnel waren, war es ein seltsam beklemmendes Gefühl in totaler Dunkelheit durch das Wasser zu gehen.
Auf dem Rückweg wartet dann eine schöne, schattige Taverne auf die Spaziergänger. Ausnahmsweise haben wir diese Taverne ausgelassen, denn das nächste Ziel war das Tal der Schmetterlinge. Über gute Straßen ging es durch die Wälder. Im Tal angekommen hatten wir wieder Glück, es war noch verhältnismäßig leer. Der schön angelegte Spaziergang an einem Bach entlang ist landschaftlich interessant, aber das mit den Schmetterlingen hielt sich in Grenzen. Trotzdem ein lohnenswerter Ausflug durch den schattigen Wald.
So langsam wurde die Hitze heftig, sodass wir beschlossen, eine Taverne für ein griechisches Menü aufzusuchen, um dann den Nachmittag auf unserer Terrasse zu verbringen. Am Montag, unserem letzten Urlaubstag, machten wir das von Vornherein.
Fazit der Reise:
5 griechische Inseln, mit 6 Stationen in 3 Wochen. Jede Insel/Station war anders. Der Reisemonat Mai ist für Griechenland optimal, auch wenn man mal Pech haben kann, weil es mal regnet bzw. es abends mal ein wenig kühler werden kann. Dafür hat man ansonsten erträgliche Temperaturen und es ist auch noch ziemlich leer, die Saison fängt langsam am letzten Maiwochenende an.
Für die Fähren für die Dodekanes empfehle ich ein Rundticket von Dodekanisos Seaways. Die Fähren haben gute Abfahrzeiten, was man von den anderen Gesellschaften nicht sagen kann, die fahren teilweise nachts los und kommen am Ziel auch nachts an. Da die Touren täglich geplant sind, gibt es auch keine Verspätungen, bei uns waren wirklich alle Fahrten auf die Minute pünktlich. Das Rundticket wird nicht im Netz angeboten, da muss man mit der Gesellschaft direkt in Kontakt treten, dann bekommt man 30% auf das Ticket. Jupp, danke für den Tipp. www.12ne.gr
Als Start hatten wir Rhodos Stadt, was gut war, denn die Altstadt von Rhodos Stadt ist wirklich sehr sehenswert. Man sollte zumindest einen vollen Tag (2 Übernachtungen), einplanen. Unser Hotel Mitsis La Vita war für unsere Zwecke ideal.
Nissyros ist ein wirkliches Paradies, hier ist es gemütlich und persönlich, selbst die Menge der Tagestouristen stört zumindest im Mai nicht wirklich. Die Gruppen teilen sich auf, der größte Teil fährt in die Caldera, die anderen bleiben in der Mandraki. Spätestens um 16 Uhr sind nur noch einige Handvoll Touristen auf der Insel, man macht Urlaub unter Griechen. Unser Hotel Porfyris ist einfach, aber sehr schön und sauber. Durch die sehr persönliche Führung des Hotels hat man das Gefühl, ein Teil einer großen Familie zu sein. Von den Tavernen haben uns das Captains und das namenlose Restaurant unterhalb des Klosters am besten gefallen. Als Aufenthaltslänge empfehle ich mindestens 3 Tage, 4 bis 5 Tage sind optimal.
Kalymnos war die einzige der von uns besuchten Inseln, die uns nicht so gefallen hat, das trifft auch für das Quartier zu. Die Insel hat nicht wirklich was zu bieten, uns hat es am besten im Norden bei Emborio gefallen. Aber dafür muss man die Insel nicht ansteuern, solche Orte findet man auf den anderen Inseln auch. Das Hotel Kantouni Beach hat alle Voraussetzungen um für einen schönen Urlaub zu sorgen. Durch unnötige Managementfehler verspielt es aber diese Möglichkeit. Schade, denn die Lage des Hotels ist ausgezeichnet.
Leros war für mich mit Stegna auf Rhodos die größte Überraschung. Die Insel ist Griechenland pur und unser Ort Panteli und das kleine Hotel Pandeli oder auch Panteli haben uns sehr gut gefallen. Wer in diese Gegend kommt sollte mindestens 3, besser 4 oder 5 Tage nach Leros kommen. Sehr gute Tavernen direkt am Strand
Symi Stadt ist traumhaft schön, der Rest der Insel nur öde. Traumhaft ist unser Quartier das Iapetos Village. Die Stadt sollte man zwischen 10 und 16 Uhr meiden, da sie dann total mit Tagestouristen überlaufen ist. Ideal ist ein Aufenthalt von 2 Nächten, mehr muss nicht sein und ein zweites Mal wird man Symi wahrscheinlich auch nicht besuchen.
Stegna auf Rhodos war für mich das größte Risiko. Wir wollten am Ende der Tour noch einen längeren Aufenthalt haben und das ausgerechnet auf der vom Tourismus überlaufenden Insel Rhodos. Wir hatten Glück, nicht nur Stegma ist ein zauberhafter Ort mit vielen guten Tavernen, unsere Unterkunft Sergios ist ebenfalls ein Hit. Dabei würde ich dringend die Buchung einer Suite empfehlen, die Terrasse mit Jacuzzi ist unschlagbar. Wir werden hierher bestimmt noch einmal kommen.
Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Tour für Menschen, die nicht unbedingt eine Großanlage mit Animation haben wollen, sondern eher Urlaub unter Griechen mit möglichst vielen Tavernen machen wollen. Wir haben es aufgrund einiger Wiederholungen auf insgesamt 40 verschiedene Tavernen gebracht. Danke für Euer Interesse.