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Wahrscheinlich war es über Weihnachten zu schön, zu gefräßig. Deshalb muss ich mich schon einen Tag nach dem Fest des Friedens aufregen. Die Headline der HAZ lautet: „Autobahn 2 bei Hannover hält nur noch zwölf Jahre“. Allein die Überschrift regte mich auf, der Artikel allerdings noch mehr. Der Artikel handelt vom Abschnitt der A2 zwischen dem Kreuz Hannover Ost und der Anschlussstelle Wunstorf/Luthe.

Gefühlt ist die A2 auf diesem Abschnitt seit Mitte der 80-iger Jahre eine Dauerbaustelle. Das ist natürlich übertrieben, aber es soll auch nur ein Gegenpol zur Darstellung der Behörde sein. Die bezeichnet diese Baustellen als „kleinere Einzelmaßnahmen“. Jeder Autofahrer der diese Strecke befährt weiß, dass diese Umschreibung eine maßlose Untertreibung ist.

Der zweite Satz des Artikels lautet: „Nach fast 40 Jahren in Betrieb ist der Abschnitt … am Ende seiner Kräfte angelangt und muss generalüberholt werden.“ Zwar wird noch erwähnt, dass die Bahn mit den durchgeführten (Einzel-)Maßnahmen die nächsten 10 bis 12 Jahre hält, dann ist aber Schicht im Schacht.

Was regt mich nun so auf? Wie bereits erwähnt ist die A2 gefühlt eine Dauerbaustelle, der dreispurige Ausbau war spätestens mit dem Fall der Mauer zu gering ausgelegt, dass wurde auch schnell erkannt und diskutiert. Was machte man aber, man blieb beim Beschluss eines dreispurigen Ausbaus, anstatt sofort mit der Planung eines 4-spurigen Ausbaus zu beginnen und schrittweise umzusetzen. Irgendwann nach der Jahrtausendwende kam der Flüsterasphalt, spätestens mit dieser Großbaustelle, hätte man den 4-spurigen Ausbau vollziehen können, aber es fehlte natürlich das Budget. Die jeweiligen Einzelmaßnahmen werden natürlich unter denen eines von vornherein richtigen, notwendigen Umbaus bleiben, in der Summe wird es den Steuerzahler natürlich ein Vielfaches kosten, ganz zu schweigen von den Behinderungen, denen sich Autofahrer durch die dauerhaften Baustellen ausgesetzt sehen.

Durch den ungenügenden Ausbau der Strecke und die sich ziehenden Einzelmaßnahmen hat es nicht nur Behinderungen für die Autofahrer gegeben, sondern auch viele Verletzte und Tote. Raser, Mittelspurfahrer, Dogen- und Alkoholfahrten, wird von den Verantwortlichen als Ursache dargestellt. Die eigene Verantwortung der Fehlplanung erscheint dagegen nicht in der Aufzählung der Politiker und Behörden zu den Todesfällen auf der A2. Nein, ich reg mich nicht auf.

Ich erwarte von Politikern und Behörden auch eine gewisse Weitsicht, die ist beim Straßenbau definitiv nicht gegeben. Dass das so ist erkennt man auch daran, dass der Ausbau auf 4 Spuren auch im Bundesverkehrswegeplan 2030 nicht als vordringlicher Bedarf auftaucht, und das obwohl die Zahlen etwas anderes erfordern. Ausgelegt ist die Strecke auf täglich 30000 Fahrzeuge, allerdings fahren alleine ca. 25000 LKWs diese Strecke täglich, hinzu kommen noch gut 80000 PKWs, und das im Schnitt, nicht in der Spitze. Also macht man den Steuergeldern folgendes: man grunderneuert diesen Teil der Autobahn in den Jahren 2025 bis 2027, die Erfahrungen zeigen, es wird länger dauern, und das kostet mal eben einen 3-stelligen Millionenbetrag, damit ist aber für den Bürger keine Verbesserung gegeben bzw. eine Anpassung an den Bedarf gegeben.  

Aber den heulenden Wölfen wird natürlich auch ein Stück rohes Fleisch hingehängt, damit es nicht nur eine Erneuerung ist, sondern auch eine deutliche Verbesserung. Im Rahmen der Generalüberholung, ich nenne es im Rahmen der Geldverbrennung, werde es zwei neue Auf- und Abfahrten geben. Aus Berlin kommend kann man zukünftig auch auf die A352 abbiegen, wer die Gegend kennt weiß, diese Auf- und Abfahrten braucht kein Mensch. Um auch fair zu argumentieren, doch man könnte diese Auffahrt gebrauchen, wenn andere Strecken, wie z.B. die Auffahrt zur A7 am Ostkreuz und zur A37 oder der Flughafenzubringer gesperrt sind. Gleiches gilt für die Auf- und Abfahrten A7/A352. Aber berechtigt das die Politik, dafür Millionen auszugeben? Hier werden mal wieder Steuergelder vergeudet, weil diese „Weiterentwicklungen“ die politischen Fehlentscheidungen vertuschen sollen.

So, ich habe fertig. KLar weiß ich auch, dass ich mit solchen Artikeln nichts erreiche, aber es mal niederzuschreiben tut gut.

Unten habe ich in „blau“ die zwei neuen Auf- und Abfahrten eingezeichnet.

Autobahnnetz Hannover web